Im Automobilwerk Ingolstadt ist künftig eine Hybrid-Lokomotive im Einsatz
(ty) Dieser Audi fährt auf Schienen: Eine 1000 PS starke Plug in Hybrid Lokomotive der Firma Alstom ersetzt ab sofort am Audi Standort Ingolstadt die bisherige Werklokomotive. So gelangen Komponenten und fertige Audi Modelle künftig klimaschonender zu den Entladestellen im Werk.
„Unser Ziel ist eine rundum nachhaltige Logistik“, sagt Johann Schmid, Leiter der Audi‑Werkeisenbahn Ingolstadt, „die neue Bahntechnik sorgt für einen wirtschaftlichen, energieeffizienten und emissionsreduzierten Schienentransport. Verbunden mit modernster Fahrwerkstechnik setzt die Plug‑in‑Hybrid‑Lokomotive neue Maßstäbe im Rangierdienst und Schienengüterverkehr.“
18 Kilometer Eisenbahnschienen verlaufen durch das komplette Automobilwerk Ingolstadt. Täglich kommen 15 Güterzüge am Ingolstädter Nordbahnhof für Audi an – beladen mit Pressteilen, Motoren und Getrieben sowie auslieferungsbereiten Autos aus anderen Audi‑Standorten. Ebenso treten in Ingolstadt produzierte Automobile per Bahn ihre Reise zum Kunden an.
17 Audi‑Lokführer arbeiten bei der Werkeisenbahn. Sie ordnen unter anderem die Waggons verschiedenen Hallen zu. Eine Werk‑Lokomotive absolviert täglich bis zu 75 Rangiervorgänge und kommt im Jahr auf durchschnittlich 3800 Betriebsstunden. Die neue Lok fährt emissionsfrei in die Hallen und kann bis zu zwei Stunden am Stück rein elektrisch unterwegs sein. Ihre Batterie wird in den Pausen über einen Plug‑in‑Stecker mit CO2‑frei produziertem Strom geladen oder während der Fahrt über ein Dieselaggregat unterstützt. Hybrid‑Loks sind deutlich leiser und der CO2‑Ausstoß vermindert sich im Vergleich zu den herkömmlichen Loks im Werk um die Hälfte. So stößt die Plug‑in‑Hybrid‑Lok pro Jahr bis zu 60 Tonnen weniger CO2 aus. Für den Standort Ingolstadt ist dies ein weiterer Baustein auf dem Weg zur CO2‑neutralen Fabrik.