Bahnhöfe werden rund um die Uhr bewacht – Beamte mit Maschinenpistolen – Bedeutung der unzähligen Kameras nimmt zu
(ty) Die Münchner Bundespolizei hat auf die jüngsten Terror-Anschläge von Paris sowie auf die Vorkommnisse rund um das am Dienstag abgesagte Fußball-Länderspiel in Hannover reagiert. Die Schutzmaßnahmen in der bayerischen Landeshauptadt wurden erhöht. Rund um die Uhr bewachen Bundespolizisten derzeit vorrangig die großen Verkehrsknotenpunkte an Haupt- und Ostbahnhof sowie am Bahnhof Pasing. Aus normalen Kontrollgängen wurden so genannte robuste Streifen. Das heißt: Einige Beamte sind mit Maschinenpistolen unterwegs. Auch die unzähligen Kameras an Haltepunkten und in S-Bahnen haben jetzt noch größere Bedeutung.
„Egal ob es sich um ein herrenloses Gepäckstück oder einen anderen Gegenstand handelt: Wann immer den Beamten bei der Streifentätigkeit etwas auffällt oder von Reisenden oder Bahn-Mitarbeitern gemeldet wird – stets versuchen die Einsatzkräfte der Bundespolizei alles Mögliche, aber stets auch Sinnvolle zu tun, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten“, betont ein Sprecher der Bundespolizei. „Die Beamten haben ständig ein Auge auf Koffer und verdächtig erscheinende Gegenstände.“
Bei rund 500 000 Reisenden, die täglich den Münchner Hauptbahnhof frequentieren, und bei einer nahezu gleich hohen Zahl von Fahrgästen, die im Bereich der S-Bahn-Stammstrecke unterwegs sind, führe jede polizeiliche Maßnahme unverzüglich zu erhöhter, öffentlich wahrnehmbarer Aufmerksamkeit.
"Robuste Streife" mit Maschinenpistole.
Rund um die Uhr bewachen Bundespolizisten derzeit vorrangig die großen Verkehrsknotenpunkte an Haupt- und Ostbahnhof sowie am Bahnhof Pasing. Aus den normalen Kontrollgängen wurden „robuste Streifen“: Einige Beamte sind mit Maschinenpistolen (MP 5) unterwegs. Zur Ausrüstung dieser "robusten Steifen“ gehören auch schwere Schutzwesten.
Die Bundespolizisten sind im Umgang mit den Schnellfeuerwaffen geschult und trainieren ihn regelmäßig. „Vorgeschriebene und stets auch durchgeführte Einsatztrainingsmaßnahmen sorgen in vielen polizeilichen Sonderlagen für Handlungssicherheit“, so der Sprecher der Münchner Bundespolizei.
Von den insgesamt 150 S-Bahn-Stationen in und um München seien aktuell 58 mit rund 600 Kameras ausgestattet. Hinzu kommen jeweils 16 Kameras in allen 238 S-Bahnzügen des Typs ET 423 sowie je zwölf Kameras beim Typ ET 420. Gerade diese große Zahl von Kameras – egal ob die Bundespolizei direkt darauf zugreife oder Aufzeichnungen auswerte – sorge nun dafür, dass sich die Reisenden sicher fühlen können.
„Für die Einsatzleiter erweisen sich gerade die sofort zuschaltbaren und meist um 360 Grad schwenkbaren Kameras als hervorragendes Einsatzmittel“, heißt es dazu. Einerseits gestatte das Bild oft, Lagen vor Ort schnell zu analysieren. Andererseits könne der Personalansatz meist schon sehr gezielt gewählt werden. Falls notwendig unterstützen die Kameras auch die Aufklärung von Straftaten.
Die Bundespolizei bittet Reisende zugleich um Nachsicht, wenn es in dem einen oder anderen Fall polizeilicher Maßnahmen zu Verzögerungen oder Beeinträchtigungen kommt. Im Kern bleibe festzuhalten: „Die Schutzmaßnahmen der Bundespolizei in München wurden erhöht. Die Beamten waren bereits vor den Anschlägen von Paris und den Vorkommnissen in Hannover sensibilisiert und wachsam. Sie werden dort, wo sie es für notwendig erachten, auch weiterhin konsequent handeln.“