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Nach den Winterferien ist eine Willkommensklasse an der Maria-Ward-Realschule an den Start gegangen

(ty) Das Bistum Eichstätt bietet Flüchtlingskindern aus der Eichstätter Erstaufnahmeeinrichtung Schulunterricht an. Eine sogenannte Willkommensklasse hat mit dem Ende der Winterferien an der Maria-Ward-Realschule im Kloster Rebdorf ihre Arbeit aufgenommen. Derzeit gut 20 Kinder und Jugendliche besuchen täglich für jeweils vier Schulstunden die Klasse.

„Da in der Erstaufnahme der Asylstatus noch ungeklärt ist, sind die Kinder zu diesem Zeitpunkt nicht schulpflichtig und haben keinen Zugang zum Regelschulsystem“, erklärt Peter Nothaft, Leiter der Schulabteilung im Bistum Eichstätt und Mitinitiator der Willkommensklasse, „hier wollen wir gegensteuern.“ Barbara Staudigl, Direktorin der Maria-Ward-Realschule im Kloster Rebdorf, stimmt zu: „Wir wollen diese Zeit nicht brachliegen lassen. Gerade für den Zugang zur neuen Sprache ist jeder Tag kostbar.“

Die Flüchtlingskinder sollen in der Willkommensklasse vor allem mit dem Schulsystem und den Unterrichtsformen in Deutschland vertraut gemacht werden. Derzeit sind die Schüler zwischen acht und 16 Jahre alt und kommen größtenteils aus Syrien, Afghanistan und Eritrea. Neben dem Klassenlehrer – einem christlichen Flüchtling aus Syrien, der in seiner Heimat Englischlehrer war – betreuen Lehrer aus dem Maria-Ward-Kollegium die Willkommensklasse freiwillig in ihrer Freizeit. In den Pausen kümmern sich Jugendliche aus den regulären Klassen um ihre neuen Mitschüler.

Da über die Asylanträge der Familien noch entschieden wird, rechnet Nothaft mit einem ständigen Kommen und Gehen in der Willkommensklasse. Die Anzahl der Schüler und die Altersspanne würden sich laufend verändern. „Dennoch ist es uns ein Anliegen, dass die Kinder ihre Zeit sinnvoll nutzen“, erklärt der Leiter der Schulabteilung, „so wollen wir einen ersten Beitrag zur Integration leisten. Außerdem greifen wir eine Bitte der Deutschen Bischöfe auf, die insbesondere die katholischen Schulen um die Unterstützung für den Bildungszugang für Kinder und Jugendliche ohne Aufenthaltstitel gebeten haben.“ Ziel sei auch das gegenseitige Lernen, ergänzt Staudigl: „Unsere Schülerinnen und Schüler sollen von den Biografien lernen, von anderen Kulturen und Werten. Und neu wertschätzen, was es heißt, eine Heimat zu haben.“

Die Maria-Ward-Realschule im Kloster Rebdorf ist eine staatlich-anerkannte Schule in kirchlicher Trägerschaft. Derzeit besuchen mehr als 800 Schülerinnen und Schüler den Unterricht. Bis Sommer 2014 war die Realschule in der Eichstätter Innenstadt untergebracht – in dem Gebäude befindet sich seit Herbst 2014 die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge.


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