Logo
Anzeige
Anzeige

Die mutmaßlichen Täter, vier Landsmänner des Opfers im Alter von 16 und 17 Jahren, sitzen bereits in Untersuchungshaft – Zwei Polizisten bei Einsatz verletzt

(zel) Wie erst jetzt bekannt wurde, soll Mitte Dezember ein 14-jähriger Flüchtling in einer Unterkunft in Pfaffenhofen von vier männlichen jugendlichen Mitbewohnern massiv sexuell genötigt und missbraucht worden sein. Die mutmaßlichen Täter, vier junge Landsmänner im Alter von 16 und 17 Jahren, sitzen bereits in Untersuchungshaft, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute gegenüber unserer Zeitung erklärte.

Am 12. Dezember gegen 23.30 Uhr führte den Angaben zufolge eine Mitteilung über eine körperliche Auseinandersetzung beziehungsweise einen Tumult in einem der Zimmer der Flüchtlings-Unterkunft in der Pfaffenhofener Quellengasse zu einem Einsatz von Beamten der hiesigen Inspektion. Ein Bewohner hatte die Polizei gerufen, wie es heißt. In dem Gebäude sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Der Tumult sei aus einem der Zimmer vernommen worden.

Zunächst blieb den angerückten Polizisten der besagte Raum verschlossen, wie berichtet wird. Erst auf starkes Klopfen hin sei das Zimmer schließlich doch geöffnet worden. Darin trafen die Beamten den Angaben zufolge auf fünf männliche Jugendliche – das mutmaßliche Opfer, männlich, sowie vier ebenfalls männliche Teenager im Alter von 16 und 17 Jahren. 

Zum Alter des mutmaßlichen Opfers werden von der Polizei keine genauen Angaben gemacht. Es sei jünger als die mutmaßlichen Täter, heißt es dazu. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um einen 14-jährigen Buben. Alle fünf jugendlichen Flüchtlinge besitzen nach offiziellen Angaben dieselbe Staatsangehörigkeit – welche, wird von der Polizei nicht genannt. Dem Vernehmen nach stammen alle fünf aus Afghanistan.

Die Aufklärung der Geschehnisse, die sich in dem Zimmer hinter verschlossener Tür ereignet hatten, habe sich zunächst schwierig gestaltet, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Zumal die angerückten Beamten von zwei der fünf Jugendlichen körperlich attackiert worden seien. Dabei wurden zwei Polizisten leicht verletzt, wie es heißt; beide konnten aber ihren Dienst weiter verrichten. 

Die weiteren Vernehmungen, die unter Hinzuziehung von Dolmetschern erfolgten, hätten dann ergeben, dass offensichtlich einer der fünf Jugendlichen in dem Zimmer von den vier anderen sexuell genötigt und missbraucht worden war. Die Staatsanwaltschaft stellte daraufhin Antrag auf Haftbefehl gegen die vier Beschuldigten – wegen des dringenden Tatverdachts der sexuellen Nötigung. Der zuständige Haftrichtiger kam diesem Antrag nach und ordnete Untersuchungshaft gegen alle vier jungen Männer an, wie heute bestätigt wurde. 

Die vier Beschuldigten sitzen seither in U-Haft. Daraus kann man auf die Schwere der Taten schließen, die ihnen zur Last gelegt werden. Die Rede ist von massiver sexueller Nötigung und von sexuellem Missbrauch. Nicht zuletzt aus Gründen des Opferschutzes werden keine Details genannt. 

Der Fall sei – auch in Absprache mit der Staatsanwaltschaft – von der Polizei nicht aktiv öffentlich gemacht worden, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auf Nachfrage. Aus mehreren Gründen, wie es heißt: Zum einen seien alle Beteiligten jugendlich. Außerdem habe die Klärung des Sachverhalts wegen der erforderlichen Hinzuziehung von Dolmetschern einige Zeit in Anspruch genommen. Ferner habe der Vorfall „keine unmittelbare Außenwirkung“ gehabt und durch eine Veröffentlichung seien auch keine neuen Erkenntnisse zu erwarten gewesen. 


Anzeige
RSS feed