Mathilda, die entlaufene Hündin aus dem Raum Königsmoos, konnte endlich mit einem Betäubungsschuss eingefangen werden
(ty) Glückliches Ende einer langen Odyssee einer herrenlosen Hündin, der ihre Retter den Namen Mathilda gegeben haben und die seit mindestens Sommer 2015 im Raum Königsmoos, Stengelheim, Ober- und Untermaxfeld umherstreunt. Anfang Februar wurde sie dann auch noch von einem Auto angefahren und kann seitdem nur noch auf drei Beinen laufen. Seit Monaten haben sich Tierschützer bemüht, die menschenscheue Mathilda einzufangen. Samstagnacht gelang es endlich. Mit einem Schuss aus einem Betäubungsgewehr. Wem die Hündin gehört, das ist bis heute nicht klar.
Die Einfangaktion Mathilda wurde vom Verein der Tierfreunde der Region Ingolstadt in die Wege geleitet. Engagierte Tierschützer und Nachbarn sich aber schon seit Sommer 2015 um das Anfüttern und das Einfangen der Hündin mit einer Lebendfalle bemüht hatten. Ohne Erfolg. Auch weitere zwei Lebendfallen, die von den Tierfreunden aufgestellt worden waren, brachten nicht den gewünschten Erfolg.
Nachdem also alle Einfangversuche erfolglos waren, konnte die Hündin letztendlich nur durch einen Fachmann per Distanznarkose „eingefangen“ werden. Doch bereits die Suche nach einem Fachmann für Distanznarkose erwies sich als sehr schwierig, da im näheren Umkreis trotz vielfacher Recherchen im Internet und bei Behörden, Jägern und Ämtern kein Fachmann aufzufinden war, der die Ausbildung und die Berechtigung zum Schießen mit einem Betäubungsgewehr besitzt. Daher musste auf einen weit entfernt wohnenden Profi zurückgegriffen werden.
Der zu Hilfe gerufene Tierparkservice-Mitarbeiter Heino Krannich konnte aber zum Glück spontan innerhalb von zwei Tagen vor Ort sein. Nach einer Begehung der Örtlichkeiten, der Futterstelle, an die die Hündin die letzten Tage regelmäßig nachts kam, und der Fluchtwege, die sie nehmen könnte, wurden Helfer eingeteilt und der Futterplatz so präpariert, dass die Hündin in der folgenden Nacht mit einem Schuss aus einer Entfernung von sieben Metern betäubt werden konnte.
Nachdem die Helfer am Samstag um 22 Uhr ihre Posten in ihren Autos entlang der Straßen und Kreuzungen rund um die Futterstelle bezogen hatten, verstrichen weitere ermüdende fünf Stunden, bis sich die Hündin gegen 3 Uhr endlich dem Futterplatz näherte. Der Profi war sofort schussbereit und traf die Hündin auch.
Dann galt es, Mathilda zu suchen, da die Narkose nur zwischen zwei und drei Stunden wirkt und die Hündin innerhalb dieser Zeit gefunden werden musste. Nachdem durch die Helfer sichergestellt war, dass die Hündin keine Straße gekreuzt hatte und hier verletzt werden konnte, wurden systematisch die Felder um den Abschussort abgesucht. Heino Krannich suchte mit seinem Fährtenhund Bruno, der die Hündin zum Glück nach knapp zwei Stunden auch aufspürte. Mathilda hatte nämlich trotz Betäubung noch solche Kräfte entwickelt, dass sie sich rund 600 Meter über dunkle Felder schleppte, in denen die schwarze Hündin mit bloßem Auge kaum zu erkennen war.
Nach der sofortigen Erstuntersuchung beim ortsansässigen Tierarzt in Neuburg wurde entschieden, aufgrund des Risikos, das mit einer sofortigen weiteren Narkose verbunden wäre, die Operation vorerst auszusetzen und die Hündin zunächst mit Schmerzmitteln zu behandeln.
Dennoch muss Mathilda innerhalb der nächsten vierzehn Tage an der Hüfte operiert werden, um ihr weitere unnötige Schmerzen zu ersparen. Die äußerst ängstliche und menschenscheue Hündin befindet sich jetzt in einer Pflegestelle, wo sie nach und nach auf ein Leben mit Menschen vorbereitet wird. Der Hündin geht es den Umständen entsprechend gut. Mathilda ist laut Tierarzt etwa drei bis vier Jahre alt, nicht kastriert und nicht gechipt. Sie verliert schon etwas von ihrer Scheu, macht schon erste Schritte auf Menschen zu und fängt auch an, den Garten und Hof ihrer Pflegestelle zu erkunden.
Trotz aller Nachforschungen konnte der Besitzer der Hündin noch nicht ausfindig gemacht werden. Wer kennt die Hündin, die seit mindestens Sommer 2015 im Raum Königsmoos, Stengelheim, Ober- und Untermaxfeld unterwegs war?
Die Einfangaktionen der letzten Monate verursachte hohe Kosten, die der Verein selbst finanziert. Die Sicherung per Distanznarkose war ebenfalls äußerst kostspielig, aber die einzige und beste Lösung für die Hündin, ohne die sie nicht gefangen worden wäre. Und auch die Hüftoperation wird noch zwischen 1000 Euro und 3000 Euro kosten. Daher wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt. Jeder Euro hilft, um Mathilda ein neues Leben zu ermöglichen. Auch sucht Mathilda , wenn sie dann in ein paar Wochen soweit ist und sich der Besitzer nicht meldet, ein neues Zuhause.
Spendenkonto: TRI e.V. Ingolstadt, Kennwort "Mathilda", Konto: 22715, BLZ: 72150000, Sparkasse Ingolstadt, IBAN: DE 77 7215 0000 0000 0227 15.