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Wie ein 49-Jähriger nach langer und unverschuldeter Arbeitslosigkeit wieder eine Beschäftigung fand – Dank Jobcenter und Sozialem Netz Neuburg 

(ty) Nein, es ist ihm nicht anzusehen. Obwohl man es eigentlich erwartet. Rudolf G. stand zuletzt im Jahr 2007 in einem Beschäftigungsverhältnis. Nach einem Unfall und den damit einhergehenden gesundheitlichen Einschränkungen gelang es ihm nicht, beruflich wieder Fuß zu fassen. Bis vergangenen September.

Das Wort Schicksal wird immer wieder strapaziert, wenn es um Erklärungsversuche insbesondere für negative Entwicklungen geht. Bei Rudolf G. kann man getrost das Schicksal zitieren: Der 49-jährige stand mit beiden Beinen fest im Leben, als ihn ein Unfall jäh aus der Verankerung riss. Nach 100 Tagen im Koma war nichts mehr, wie es einmal war. Die gesundheitlichen Handicaps waren so gravierend, dass dem gelernten Maurer, der auch viele Jahre als Baggerfahrer und Straßenbauer den Lebensunterhalt für sich und seine Familie verdiente, nur die Umschulung blieb.

Drei Jahre von 2007 bis 2010 lernte er in einem Berufsförderungswerk in Kirchseon den Beruf des Güte- und Qualitätsfachmanns. Doch die Probleme und die Arbeitslosigkeit blieben und vor allem die psychische Belastung verstärkte sich zunehmend. Am meisten machen dem Neuburger seine Schmerzen in der Schulter zu schaffen.

Eine ganze Reihe von Bewerbungen blieb ohne Erfolg. Ein Umzug kam für den ruhig und aufgeräumt wirkenden Vater von zwei Kindern nicht in Frage: „Mein Sohn geht hier noch zur Schule, den möchte ich nicht aus seinem gewohnten Umfeld reißen“, erklärt er.

Ein glücklicher Zufall wollte es, dass sich Stefan Pfeiffer, Geschäftsführer der gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft „Soziales Netz Neuburg“, und Rudolf G. zufällig über ihre Schwiegereltern kennen lernten und ins Gespräch kamen. „Wir sind ein modernes Beschäftigungs- und Integrationsunternehmen und bieten Menschen mit Handicaps oder psychischen Problemen eine offene Tür. Die stand natürlich auch für Rudolf weit offen“, erläutert Stefan Pfeiffer das Grundprinzip der gemeinnützigen GmbH.

Handwerklich geschickte Mitarbeiter wie Rudolf G. kann er besonders gut gebrauchen, denn das Angebot des sozial engagierten Arbeitgebers reicht von vielfältigen Hausmeistertätigkeiten über Räum- und Streudienste bis hin zu Renovierungen einschließlich des Streichens von Wänden oder Fliesen legen.

„Anders als reguläre Wirtschaftsunternehmen erledigen wir unsere Aufträge zu einem besonders fairen Preis“, verrät der Geschäftsführer, der seinen Mitarbeitern bei Bedarf auch den Freiraum und Schutz einräumen kann, wenn es einem „mal nicht so gut geht.“ Eine ganz wichtige Stütze des in einer Halle in der Neuburger Eulatalstraße untergebrachten Sozialen Netzes ist die ebenfalls in Neuburg beheimatete Firma Sonax, für die mehrere auch längerfristige Aufträge erledigt werden.

„Ohne das Jobcenter Neuburg hätte ich die Einstellung allerdings nicht verwirklichen können“, räumt Pfeiffer ein. Um die aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen notwendige längere Einarbeitungszeit auszugleichen, wurde dem Sozialen Netz ein Zuschuss zu den Lohnkosten gewährt.

„Für mich ist diese Möglichkeit, wieder regelmäßig einer Beschäftigung nachgehen zu dürfen, wie eine Befreiung“, verrät Rudolf G. und ergänzt: „Wenn es so weiter geht wie im Moment, bin ich zufrieden. Und es muss so weitergehen.“


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