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Altersarmut im Kreis Freising: Appell an die Bürgermeister, ein Aktionsprogramm für bezahlbaren Wohnraum in den Gemeinden zu entwickeln 

(ty) In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Seniorenbeirat des Landkreises Freising mit dem besonders brisanten Thema der Altersarmut. Ursachen sind oft niedrige Renten, besonders von Frauen, und die viel zu hohen Mieten. Immer mehr ältere Menschen sind dadurch gezwungen, am Existenzminimum zu leben. Günstige Wohnungen sind Mangelware. Der Seniorenbeirat schlägt Alarm.

Die Stadt Freising beispielsweise stellt fast als einzige Kommune im Landkreis öffentlich geförderten Wohnraum zur Verfügung, sie besitzt für 1124 Wohnungen das Belegungsrecht. Doch das reiche nicht. In den Landkreis-Gemeinden bestehe dringender Handlungsbedarf. „Durch die aktuelle Flüchtlingsproblematik verschärft sich die Situation zusehends“, heißt es auch aus dem Landratsamt. Ältere Menschen hätten dadurch noch weniger Chancen eine günstige Wohnung zu bekommen.

Der Seniorenbeirat appelliert deshalb eindringlich an die Landkreis-Gemeinden, dass der soziale Wohnungsbau, auch mit Unterstützung des Landkreises forciert wird. Dafür seien Gebietsausweisungen in den einzelnen Kommunen dringendst erforderlich. „Der Bedarf ist enorm und überrollt uns in der Zukunft“, fasst eine Sprecherin des Landratsamts zusammen. 

Ein Ansatzpunkt: Das Modell der sozialen Bodennutzung („SoBon“), das in vielen Städten schon mit Erfolg angewendet werde, könnte aus Sicht des Seniorenbeirats auch im Kreis Freising die Situation entscheidend verbessern. Man schaffe dadurch ein Instrument zur Mitfinanzierung durch Investoren für kommunale Planungen. Auch Genossenschaften könnten dazu gewonnen werden, heißt es weiter.

Der Kreissenioren-Beirat regt in einem Schreiben an die Bürgermeister und Gemeinderäte an, ein Aktionsprogramm für bezahlbaren Wohnraum in den Gemeinden zu entwickeln. Es solle geprüft werden, inwieweit in den Kommunen Ressourcen zur Verfügung gestellt oder ausgewiesen werden könnten. Und das Gremium will dranbleiben: In der nächsten öffentlichen Sitzung des Seniorenbeirats soll das Thema wieder auf der Tagesordnung stehen.


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