Blutspenden im Kreis Pfaffenhofen wird neu organisiert: Künftig kümmern sich der Blutspendedienst des Roten Kreuzes und ehrenamtliche Helfer des hiesigen BRK-Kreisverbands um diese wichtige Aufgabe – Heute Auftakt-Veranstaltung
(ty) Weil der „Blutspendedienst Städtisches Klinikum München GmbH“ seine Tätigkeit demnächst einstellt, kümmert sich künftig das Bayerische Rote Kreuz (BRK) um den Nachschub an Blutkonserven im Großraum München. Der Pfaffenhofener BRK-Kreisverband ist dabei Vorreiter bei der Etablierung neuer Blutspende-Termine in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes (BSD), wie BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner mitteilt.
Der erste Blutspende-Termin unter der Regie des Pfaffenhofener BRK und des BSD findet heute von 16 bis 20 Uhr im BRK-Haus an der Michael-Weingartner-Straße 9 vor den Toren der Kreisstadt statt. Für 17 Uhr haben sich BRK-Kreisgeschäftsführer Werner und Landrat Martin Wolf (CSU) zum Aderlass angekündigt, um die Aktion zu unterstützen.
2000 Blutkonserven am Tag benötigt
Nach dem Aus für den „Blutspendedienst Städtisches Klinikum München GmbH“, der vermutlich vielen besser bekannt ist unter seiner früheren Bezeichnung „Amtlicher Blutspendendienst der Landeshauptstadt München“, gilt es diese Lücke zu schließen, betont Edmund Chmeliczek, der zuständige Gebietsreferent des BSD. Denn in Bayern werden pro Tag etwa 2000 Blutkonserven benötigt – zur Versorgung von Krebspatienten, Unfallopfern oder im Rahmen von Operationen.
Überall dort, wo bislang der Blutspendedienst des Städtischen Klinikums München die Termine organisiert und durchgeführt hat, übernimmt nun der BSD in Kooperation mit den jeweiligen Ehrenamtlichen BRK-Helfern vor Ort. Betroffen sind nach Angaben von Chmeliczek neben München selbst auch die Landkreise Pfaffenhofen, Freising, Dachau, Erding, Fürstenfeldbruck, Ebersberg, Rosenheim, Miesbach und Starnberg. Die Vorbereitungen für die Übernahme der Blutspende-Aktivitäten laufen bei den einzelnen BRK-Kreisverbänden bereits seit Monaten. Besonders hervorgetan haben sich dabei die Pfaffenhofener, wie es vom BSD heißt. Dort wird heute nun auch der Auftakt gemacht.
Aufgabe laut Satzung
Der Blutspendedienst gehöre zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Roten Kreuzes, betont Werner. Im Kreis Pfaffenhofen freuen sich die Ehrenamtlichen schon auf dieses neue Tätigkeitsfeld, sagt er. Während die hauptamtlichen Kräfte des BSD den medizinischen Teil der Blutspende-Termine übernehmen, kümmern sich die Ehrenamtlichen um die Betreuung der Spender sowie um deren Verpflegung. Denn nach dem Aderlass bekommt jeder Blutspender etwas zu essen und zu trinken. Außerdem darf man sich – als Dankeschön – eines von etwa zehn verschiedenen Präsenten aussuchen.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem BRK-Blutspendedienst und bringen viel Potenzial mit. Denn die Menschen in unserem Landkreis sind sozial stark engagiert“, betont Werner. Er sei überzeugt davon, „dass sich viele zukünftig auch bei der Blutspende einsatzfreudig zeigen werden“. Das gemeinsame Ziel des BRK-Kreisverbands Pfaffenhofen und des BSD sei es nun, die Menschen für das Thema Blutspende zu sensibilisieren, „um sie langfristig als zuverlässige Blutspender zu gewinnen“. Freilich hofft man beim BRK-Kreisverband auch darauf, dass sich der eine oder andere auch als ehrenamtlicher Helfer gewinnen lässt.
Ein bis zwei Termine pro Monat im Kreis
Über das ganze Jahr verteilt wollen der BRK-Kreisverband und der BSD künftig pro Monat ein bis zwei Blutspende-Termine im Landkreis Pfaffenhofen anbieten. Gedacht ist dabei zunächst an Pfaffenhofen, Manching, Geisenfeld, Vohburg, Wolnzach, Reichertshausen und Scheyern. In Pfaffenhofen soll es jährlich vier Termine geben, in den übrigen genannten Gemeinden jeweils drei. Eine Ausweitung ist denkbar, wie es heißt – zum Beispiel könnte es eigene Termine für Reichertshofen geben.
Für Fragen rund um die Blutspende steht beim Pfaffenhofener BRK-Kreisverband Kathrin Zeiler unter der Telefonnummer (0 84 41) 49 33-13 zur Verfügung; außerdem kann man sich jederzeit bei der BSD-Hotline unter (08 00) 11 949 11 informieren.
"Kontinuierlich optimieren"
„Ziel ist es, unsere Terminstruktur kontinuierlich zu optimieren“, sagt Georg Götz, kaufmännischer Geschäftsführer beim BSD. „Dazu gehört es, die Aktivitäten auf Regionen mit hohem Spenderpotenzial auszuweiten. Durch die neu hinzugewonnenen Landkreise können wir noch flächendeckender mit der Blutspende in Oberbayern aktiv sein“, so Götz. „Es gelingt uns, in enger Zusammenarbeit mit den Kreisverbänden den gesellschaftlichen Herausforderungen für die Blutspende – dazu gehört beispielsweise die Urbanisierung oder die Überalterung der Bevölkerung – gezielter zu begegnen.“
Der BSD wurde bereits im Jahr 1953 vom Bayerischen Roten Kreuz mit dem Auftrag gegründet, die Versorgung mit Blutprodukten im Freistaat sicherzustellen. Er trägt die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Als modernes pharmazeutisches Unternehmen ist der BSD heute ein aktiver Partner im bayerischen Gesundheitswesen. Mit seinen rund 650 Mitarbeitern organisiert er jährlich in Bayern etwa 4000 Blutspende-Termine.
Blut spenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 72 Jahren. Als Erstspender sollte man nicht älter als 64 Jahre alt sein. Frauen können vier Mal, Männer sogar sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden muss aber ein Abstand von mindestens acht Wochen liegen. Mitbringen sollten die Blutspender zu den Terminen ihren Blutspende-Ausweis, bei Erstspendern reicht ein amtlicher Ausweis. Weitere Infos gibt es auch unter www.blutspendedienst.com.