Inspektion der Kreisstadt legt Kriminalitäts-Statistik für 2015 vor: Erfreuliche Entwicklung – Aufklärungsquote: 62,1 Prozent – 1115 Verdächtige ermittelt
(ty) Im vergangenen Jahr sind im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen insgesamt 2124 Straftaten aktenkundig worden. Gegenüber dem Vorjahr, als 2398 Fälle zu Buche standen, bedeutet das einen deutlichen Rückgang – um 274 Fälle oder 11,4 Prozent. Damit setzt sich ein erfreulicher Trend fort. Denn schon vom Jahr 2013 auf 2014 war ein Rückgang um 129 Straftaten registriert worden. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist das Jahr 2015 für die Inspektion Pfaffenhofen sogar das mit den wenigsten Straftaten.
Nicht in der Kriminal-Statistik der Inspektion Pfaffenhofen enthalten sind Verkehrs- und Staatsschutzdelikte. 18 Straftaten richteten sich im vergangenen Jahr gegen ausländerrechtliche Bestimmungen wie das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz.
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Pfaffenhofen umfasst zehn Gemeinden und die Kreisstadt. Im abgelaufenen Jahr betreute die Inspektion gut 62 600 Einwohner, was einer Steigerung von rund 1,1 Prozent oder 670 Personen entspricht. Daraus ergibt sich für den gesamten Zuständigkeitsbereich eine so genannte Häufigkeitszahl von 3392 Straftaten pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: Die Häufigkeitszahl für Bayern beträgt 6350, der Wert für den Landkreis Pfaffenhofen 3638.
Gemeinden im Vergleich
Hier die Häufigkeitszahlen der von der Inspektion Pfaffenhofen betreuten Kommunen im Überblick. Wir haben die Häufigkeitszahl – der Greifbarkeit wegen – auf Straftaten pro 1000 Einwohner umgerechnet:
- Pfaffenhofen: 45,23
- Gerolsbach: 8,84
- Hettenshausen: 33,52
- Hohenwart: 20,93
- Ilmmünster: 14,46
- Jetzendorf: 13,55
- Pörnbach: 16,34
- Reichertshausen: 26,07
- Rohrbach: 32,14
- Scheyern: 16,35
- Schweitenkirchen: 61,18
Statistisch gesehen ist somit Gerolsbach die sicherste Gemeinde. Hier wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 884 Straftaten pro 100 000 Einwohner registriert – oder etwas greifbarer umgerechnet: Nicht einmal neun Straftaten pro 1000 Einwohner.
Die vergleichsweise hohe Häufigkeitszahl im Gemeindegebiet Schweitenkirchen ist auf die Autobahn-Rastanlage Holledau zurückzuführen. Dazu erklärt ein Polizeisprecher. „Eine Vielzahl von Reisenden wird im Zuge der Schleierfahndung auf diese ausgeleitet und dort einer Kontrolle unterzogen. Werden hierdurch Straftaten entdeckt, entfällt der Tatort dann auf die Gemeinde Schweitenkirchen, was zur oben genannten Häufigkeitsziffer führt.“
Aufklärungsquote 62,1 Prozent
Von den im vergangenen Jahr zu Buche stehenden 2124 Straftaten wurden 1319 aufgeklärt. Hieraus ergibt sich eine Aufklärungsquote von 62,1 Prozent. Der bayerische Durchschnittswert – ohne Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – liegt bei 62,8 Prozent. „Unter Einbeziehung der ausländerrechtlichen Verstöße liegt der bayerische Durchschnitt bei 72,5 Prozent“, wird dazu erklärt. Dieser vergleichbar hohe Wert ergebe sich aus dem bayernweit hohen Aufkommen an Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen. Insbesondere in den grenznahen Präsidialbereichen und im Bereich des Polizeipräsidiums München (mit dem Hauptbahnhof im Zuständigkeitsbereich) seien durch die hohen Flüchtlingszahlen starke Anstiege bei den absoluten Zahlen und bei der Häufigkeitsziffer zu verzeichnen.
1115 Tatverdächtige ermittelt
Im Zusammenhang mit der Aufklärung der 1319 Straftaten wurden von der Pfaffenhofener Polizeiinspektion 1115 Tatverdächtige ermittelt. Ohne Berücksichtigung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen wurden mit der Aufklärung von 1301 Straftaten insgesamt 1098 Tatverdächtige ermittelt. Bei den folgenden Angaben finden Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen keine Beachtung.
Unter diesen 1098 Tatverdächtigen waren 16 Kinder, 85 Jugendliche, 112 Heranwachsende und 885 Erwachsene. Der prozentuale Anteil von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden betrug damit 19,3 Prozent. Insgesamt 301 der ermittelten Tatverdächtigen waren keine Deutschen. Das entspricht einem Ausländer-Anteil bei den Tatverdächtigen von 27,4 Prozent. 4,8 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren den Angaben zufolge Asylbewerber. 128 der 1098 Verdächtigen standen zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss.
Arten der Kriminalität
Der Großteil der Kriminalität im Bereich der Pfaffenhofener Inspektion wird von nachfolgenden Deliktsarten geprägt. Die Pfeile geben die Veränderung in der „Kriminalitätsstruktur“ an, also des Prozentanteils an der Gesamtkriminalität. Dabei ist erfreulicherweise festzustellen, dass alle Bereiche rückläufig sind.
Wohnungseinbruchdiebstahl
Im vergangenen Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Pfaffenhofen 55 Wohnungseinbruchdiebstähle registriert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 20 Fälle oder 26,7 Prozent. Der bei den 55 registrierten Einbrüchen entstandene Sachschaden wurde auf rund 155 000 Euro taxiert.
Tatort Asylbewerberheim
Im vergangenen Jahr registrierte die Inspektion Pfaffenhofen zwölf Straftaten an oder in Asylunterkünften im Zuständigkeitsbereich. Hierbei handelte es sich den Angaben zufolge in acht Fällen um Körperverletzungsdelikte, die in der Regel auf interkulturelle Konflikte zurückzuführen sind. In vier Fällen wurden Eigentumsdelikte gemeldet.