Sportlich ist alles gut, doch beim Zustand der Kabinen und der Hütte sieht BCU-Chef Inderwies die Grenze der Zumutbarkeit überschritten – außerdem wartet man nach wie vor auf das Mini-Spielfeld
(ty) Die Rechenschaftsberichte auf der diesjährigen Generalversammlung des Ball-Club Uttenhofen (BCU) hätten unterschiedlicher nicht sein können: Während es sportlich in allen Abteilungen bestens läuft und mit 337 Mitgliedern ein neuer Vereinsrekord aufgestellt werden konnte, verfallen die Einrichtungen am Sportplatz immer mehr: Kabinen und BCU-Hütte sind den Angaben zufolge nach wie vor in „desolatem Zustand“. Und auf das Mini-Spielfeld wartet der Ortsteilverein nun schon seit gut 1,5 Jahren vergeblich – obgleich die BCU-Akteure bereit sind, hier 10 000 Euro an Eigenmitteln zu investieren, und obwohl laut Verein auch alle Auflagen des jüngsten Pfaffenhofener Stadtratsbeschlusses vom April 2015 längst erfüllt sind.
Der BCU-Vorsitzender Wolfgang Inderwies begrüßte gestern Abend im Kreise von mehr als 50 Mitgliedern eine ganze Reihe an Ehrengästen, darunter BLSV-Kreischef Florian Weiß, BFV-Kreischef und BCU-Ehrenmitglied Horst Kaindl, BCU-Ehrenmitglied und Platzkassier Willi Ziegler. Außerdem: Martin Rohrmann, CSU-Stadtrat und Vorsitzender des Sportgremiums, der Ehrenvorsitzende Hellmuth Inderwies, SPD-Stadtrat und Sportreferent Adolf Lohwasser sowie einige Ehrenvorsitzende und Vorsitzende benachbarter Ortsteilvereine.
Sportlich alles gut
Die Berichte der Vereinsverantwortlichen dokumentierten ein überaus erfolgreiches vergangenes Vereinsjahr: Mit einer Mitgliederzahl von 337 konnte ein neuer Club-Rekord aufgestellt werden, der Anteil der aktiven Sportler liegt mit knapp 200 dabei deutlich über der Hälfte. Im Herrenfußballbereich läuft es derzeit prima, beide Teams dürfen auf Platz vier beziehungsweise drei Aufstiegsambitionen anmelden. Spielleiter Robert Ziegler und BCU-Chef Inderwies dankten insbesondere dem engagierten Trainer Markus Ertl.
Jugendleiter Andreas Schade konnte mit Stolz vermelden, dass der BCU derzeit sechs Jugendteams im Spielbetrieb hat, alle mit eigenen Spielern besetzt. Das sind ebenso viele wie die „große Junioren-Fördergemeinschaft“ der Kreisstadt zu bieten hat, die aus den beiden Vereinen FSV und MTV „gespeist“ wird.
B-Junioren nach Aufstieg schon wieder Erster
Auch die Qualität der Uttenhofener Fußball-Teams könne sich sehen allen, alle spielen in ihren Klassen in oberen Tabellenfeld mit – die B-Junioren sind nach dem Aufstieg in die Kreisklasse dort schon wieder Tabellenführer mit klaren Aufstiegsambitionen. Das Engagement von Trainern, Betreuern und insbesondere auch Eltern beim BCU sei beispiellos, lobte Andreas Schade. Auch die AH-Mannschaft des BCU ist fleißig am Trainieren und erzielte respektable Ergebnisse in Freundschaftsspielen, wie Werner Mayer ausführte.
Im Namen der Gymnastik-Gruppe berichtete Michael Thalmeier über das Engagement der Übungsleiter Hans-Georg Reger und Rita Wittmann, die in ihren wöchentlichen Übungsstunden eine herausragende Trainingsbeteiligung erreichen und im vergangenen Jahr wieder einigen Zulauf verbuchten.
Das sportliche Programm des BCU rundet letztlich das Angebot im Inline-Skating ab. Leiter Wolfgang Inderwies berichtete hier vor allem über die 11. Hallertauer Inline-Tour, leider mit rückläufiger Teilnehmerzahl.
Sportgelände macht Bauchschmerzen
In seinem Vorstandsbericht ging BCU-Chef Inderwies auf die gesellschaftlichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres ein, sein Hauptaugenmerk galt jedoch dem „großen Bauchschmerz Sportgelände“: Während die zentralen Sportanlagen in der Kreisstadt für eine signifikant rückläufige Anzahl an Vereinen und Mannschaften nun durch den Einsatz städtischer Mittel in neuer Pracht erstrahlen würden, leiste der BC Uttenhofen seinen Spiel- und Trainingsbetrieb für insgesamt neun Teams auf nur zwei Sportplätzen, die beide vor vielen Jahren mit weit überwiegender Eigenleistung errichtet worden seien.
Die Realisierung des Mini-Spielfeldes, in das der BCU nach eigenen Angaben neben nötigen Arbeitsstunden auch 10 000 Euro an Eigenmitteln einbringen möchte, liege wegen vertragstechnischer „Sonderwünsche“ der Stadtverwaltung seit fast einem Jahr auf Eis, kritisierte Inderwies. Und eben von dieser noch abzuschließenden „Kosten- und Haftungsübernahme-Erklärung“ hänge auch die Umsetzbarkeit weiterer, dringendst nötiger Sanierungsmaßnahmen ab, so der Vereinschef.
Inderwies: Zumutbarkeit längst überschritten
Während das Streichen der Flutlichtmasten laut Inderwies nur eine allfällige Schönheitsreparatur wäre, sei die Grenze der Zumutbarkeit der Nutzung von Umkleidekabinen und BCU-Hütte längst überschritten. Der Vorsitzende berichtet von Schimmel in den Zwischendecken des Duschbereichs wegen einer seit jeher fehlenden Lüftung, von kaltem Wasser wegen einer seit jeher unterdimensionierten Heizung sowie von einer bröckelnden Stützmauer und von faulende Böden in der Hütte. Das sei, sagte Inderwies gegenüber unserer Zeitung, aber nur die Spitze des Eisbergs.
SPD-Stadtrat Adolf Lohwasser, der städtische Sportreferent, hat heute gegenüber unserer Zeitung betont, dass künftige Anträge des BCU mehr Aussicht auf Erfolg hätten, wenn sie schriftlich und offiziell eingereicht würden. Denn dann seien sie auch in dem zuständigen politischen Gremium zu behandeln und es könne keine Missverständnisse geben. "Wir helfen da gerne mit und vermitteln auch", so Lohwasser. „Der BCU nimmt seinen Sportreferenten hier sehr gerne beim Wort“, sagte Inderwies heute dazu.
Hommage an Franz Kaindl
Am Ende der Versammlung wurden im Kreise des BCU noch Unterschriften für einen besonderen Antrag an die Stadtverwaltung gesammelt: Der im vorletzten Jahr gestorbene Gründungsvorstand des BCU und ehemalige Vize-Bürgermeister Pfaffenhofens, Franz Kaindl, hätte heuer seinen 75. Geburtstag gefeiert. „Ohne seinen persönlichen Einsatz wäre die so wichtige Uttenhofener Bahnunterführung in dieser Form wohl nie realisiert worden“, sagt BCU-Chef Inderwies. Auf Wunsch vieler Uttenhofener solle nun das Teilstück der Uttenhofener Bahnstraße zur Unterführung hin nach Franz Kaindl benannt werden. Wenn jemand dieses Ansinnen unterstützen möchte, kann er sich beim BCU- Vorsitzenden Wolfgang Inderwies unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder bei Rosa Kaindl unter Telefon (0 84 41) 84 27 1 melden.
Im Rahmen der Generalversammlung des BC Uttenhofen erhielten etliche Mitglieder besondere Auszeichnungen für ihr ehrenamtliches Wirken. Auf dem Gruppenfoto: BFV-Kreischef Horst Kaindl (von links), BCU-Beirat Bernhard Geilersdorfer (BFV-Verdienstnadel in Silber und BLSV-Verdienstnadel in Bronze), Platzkassier Rudolf Heinzinger (Ehrenurkunde des BCU), Jugendleiter Andreas Schade (BCU-Ehrennadel in Silber), Beirat Richard Mayer (BLSV-Verdienstnadel in Bronze), Hauptkassier Stefan Friedl (BLSV-Verdienstnadel in Gold), Schriftführer Florian Schrödl (BLSV-Verdienstnadel in Bronze), BCU-Vorsitzender Wolfgang Inderwies (BLSV-Verdienstnadel in Silber mit Gold) und BLSV-Kreischef Florian Weiß.