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Erich Kellerhals steht den Aufspaltungsplänen bei Media-Saturn gelassen gegenüber  – Dennoch könnte seine 22-Prozent-Beteiligung an Bedeutung verlieren 

(ty) Die Nachricht von den Aufspaltungsplänen der Metro AG, zu der auch Media Markt und Saturn gehören, schlug gestern ein wie eine Bombe. Zwar sind es im Augenblick nicht mehr als Pläne, denn erst müssen Aufsichtsrat und Großaktionäre diesen Plänen zustimmen. Doch deren Einverständnis scheint sicher. Und auch Erich Kellerhals will sich anscheinend der Aufspaltung nicht widersetzen. Dennoch dürfte sich eine Realisierung bis Mitte nächsten Jahren hinziehen.

Für Kellerhals, der 22 Prozent der Anteile der Media-Saturn-Holding hält und in zahllosen Prozessen mit Metro-Chef Olaf Koch und Media-Saturn-Boss Pieter Haas die Klingen gekreuzt hat, dürfte das dennoch kaum das letzte Wort gewesen sein. Den ausgerechnet sein Lieblingsgegner Pieter Haas soll Vorstandsvorsitzender der neuen Gesellschaft werden, in der sich hauptsächlich Media Markt und Saturn wiederfinden. Und ihn hat er ja schon als Geschäftsführer von Media-Saturn nicht ertragen können und hat ihm immer wieder falsche Geschäftsstrategien und illoyales Verhalten vorgeworfen.

Und auch wenn Erich Kellerhals durch die Aufspaltungspläne seine Interessen als Minderheitsgesellschafter nicht berührt sieht, könnte genau das sehr schnell passieren.

„Einige Probleme werden sicher dadurch gelöst, jedoch für Media Saturn bleibt es beim alten Zustand. Bei den noch ungeklärten strittigen Rechten ändert sich nichts“, lässt Kellerhals auf seiner Homepage verkünden, „eine bessere friedliche Zusammenarbeit wird dadurch noch nicht gefördert. Aber neue kreative Ideen könnten bei der neuen Konzernstruktur auch noch Lösungen für Media Saturn bringen.“ Gestern sei wo möglich der erste Schritt eingeleitet worden. „Wie das Sprichwort sagt: Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“

Wo die Reise hingeht, wird sich weisen. Denn für Erich Kellerhals könnten seine 22 Prozent auch an Bedeutung verlieren. Dann nämlich, wenn – wie Metro-Chef Olaf Koch andeutete – sich die neue Holding im Zuge einer Marktbereinigung nach weiteren Töchtern aus der Elektronikbranche umsieht. „Die Unterhaltungselektronik-Gruppe wird mehr sein als Media-Saturn“, meint Koch. An diesem „mehr“ wäre Kellerhals selbstredend nicht mehr beteiligt.

Die Aktionäre haben gestern schon einmal unter beweis gestellt, was sie von den Aufspaltungsplänen halten. Die Aktie der Metro ging um 14 Prozent nach oben. Und das hat nach Ansicht der Analysten auch damit zu tun, dass der „Kellerhals-Abschlag“ keine Rolle mehr spiele in der neuen Konstellation.

Für Ingolstadt bedeuten die Pläne erst einmal, dass die Konzern-Spitze in Düsseldorf residieren wird, die operative Einheit von Media-Saturn indes auf der Schanz bleibt. Für Ingolstadt werde sich nichts ändern, ließ Media-Saturn verlauten. Auch werde es nicht zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommen. Eher im Gegenteil. 


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