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Trotz einer sehr guten Bilanz des Jahres 2015 sieht der Vorsitzende des Kreisverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken angesichts der europäischen Geldpolitik mit gemischten Gefühlen in die Zukunft

(ty) Auch wenn die Bilanz des Kreisverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken der Region 10 mit einer um 4,3 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gestiegenen Bilanzsumme für den Vorstand überaus zufriedenstellend ausgefallen ist und der Wachstumskurs intakt scheint, so sparte der Vorsitzende des Kreisverbandes, Richard L. Riedmaier, heute bei der Bilanzpressekonferenz nicht an mahnenden Worten. Und die galten in erster Linie der Europäischen Zentralbank und deren Geldpolitik.

Zunächst indes ging es um die erfreulichen Dinge des Geschäftes. 304 000 Kunden betreut der Kreisverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken in der Region, bei 476 000 Einwohnern eine stattliche Summe. Und jeder zweite der Kunden sei, wie Riedmaier sagte, auch Genossenschaftsmitglied. „Hoch motivierte, engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter sind der Garant für unseren wirtschaftliche Erfolg“, meinte er. Derzeit hat der Kreisverband 1550 Mitarbeiter, 113 davon Auszubildende. Er verwies zudem auf das Investitionsvolumen der Bank von 8,1 Millionen Euro und die 635 000 Euro an karitativen Spenden.

Der Kreisverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken konnte 2015 seine Geldausleihen um 6,6 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro nach oben schrauben, wie der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Werner Halbig ergänzte. „Damit erzielten wir in diesem Segment wiederum eins ehr starkes Wachstumsjahr, Getragen wurde dieses starke Kreditwachstum von einem sehr guten und dynamischen Mittelstandsgeschäft sowie von der hohen Nachfrage nach Eigenheimfinanzierungen.“

Und Peter Pollich, ebenfalls stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender, ließ auch die im vergangene  Jahr deutlich gestiegene Eigenkapitalausstattung nicht unerwähnt. Um 71, Prozent sei die 2015 auf nunmehr 688 Millionen Euro gestiegen. Und mit 1,05 Prozent liege das Gesamtbetriebsergebnis nur geringfügig unter dem des Vorjahres.

Wie aber geht es weiter? Die Nullzinspolitik der EZB treibt die Banken wirtschaftlich in die Enge. Das sagte Richard L. Riedmaier mit durchaus verärgertem Unterton. „Wir werden mit der Brechstange betriebswirtschaftlich in die Enge getrieben. Und unsere Politiker lassen es geschehen.“ Eine Bank lebe von der Zinsspanne zwischen Einlagen und Ausleihen. Und die Billigstgeld-Politik der EZB hinterlasse gerade in Deutschland Kollateralschäden riesigen Ausmaßes. „Die Sparer werden enteignet, die Altersvorsorge zerstört.“

Diese Nullzinspolitik stelle die Volks- und Raiffeisenbanken vor massive Herausforderungen. „Das positive Ergebnis von 2015 können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Regionalbanken mittelfristig unter Druck geraten werden. Vor diesem Hintergrund denken die Genossenschaftsbanken im Kreisverband über eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit nach. Mögliche Einzel-Fusionen innerhalb des Kreisverbandes sind sicherlich ein Thema.“


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