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Die Zahl der Straftaten in Ingolstadt ist um rund zehn Prozent gestiegen – Aber die Aufklärungsquote ist hoch

(ty) Das Sicherheitsgefühl in Ingolstadt ist beeinträchtigt. Das sagte heute der Leiter der Polizeiinspektion, Peter Heigl. Dazu hätten nicht zuletzt die Terroranschläge in Europa und auch die Vorkommnisse in der Silvesternacht beigetragen. Das Gefühl ist auch nicht völlig unbegründet. Denn 2015 haben die Straftaten in Ingolstadt um knapp zehn Prozent zugelegt. Im Gegensatz zum gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, wo es lediglich zu einer Zunahme um 0,4 Prozent kam.  12 227 Straftaten wurden 2015 in Ingolstadt, Manching und vier stadtnahen Gemeinden aus dem Landkreis Eichstätt begangen. Immerhin 1073 mehr als ein Jahr zuvor.

Dass Städte wie Würzburg und Regensburg mit einer noch höheren Kriminalitätsbelastung zu kämpfen haben, ist da ein eher geringer Trost. „Ingolstadt holte in den letzen Jahren auf“, so Heigl, der aber auch darauf verwies, das die Aufklärungsquote mit 65,5 Prozent über dem bayernweiten Durchschnitt liegt. Zwei von drei Fällen wurden also geklärt.

Wobei die Quote bei Wohnungseinbrüchen beispielsweise deutlich darunter liegt. Zwar haben in der Stadt im Gegensatz zu den von der Ingolstädter Polizei mitbetreuten Landgemeinden die Einbrüche abgenommen. Während deren Zahl in der Stadt also von 100 auf 80 gesunken ist, wurde in den Vororten munter eingebrochen. Die Zahl der registrierten Fälle ging dort von 35 auf 52 Fälle hoch. Und bei den Wohnungseinbrüchen konnten 2015 lediglich 40 Prozent geklärt werden. Was allerdings weit über dem Schnitt liegt, den die gesamte Polizeidirektion Oberbayern Nord ausweisen kann. Denn da wurden nur gut 15 Prozent aller Einbrüche aufgeklärt.

Es sind vor allem die Betrugsdelikte, die der Ingolstädter Polizei die Statistik verhageln. Denn wie die Wohnungseinbrüche sind auch die Diebstahlsdelikte oder Straftaten gegen das Leben rückläufig gewesen. Dafür gab es 2015 mehr Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Von 85 Fällen insgesamt geschahen 19 unter Anwendung von Gewalt.

5770 Tatverdächtige konnte die Polizei ermitteln im vergangene Jahr, 34,5 Prozent davon waren Ausländer. Im Vergleich: Der Anteil der in Ingolstadt lebenden Ausländer an der Bevölkerung liegt bei 15,3 Prozent. Damit sind sie überproportional häufig in Straftaten verwickelt.

Was die in Ingolstadt lebenden Asylbewerber betrifft, so lag deren Anteil bei 9,2 Prozent. Wobei man berücksichtigen muss, dass viele der von dieser Gruppe begangenen Straftaten Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz sind.

Die Sicherheitslage in der Stadt, das betonte Heigl ausdrücklich, ist nach wie vor auf einem hohen Niveau. Die Ingolstädter Bürger könnten nach wie vor sicher leben. „Die Gefahr, Opfer eines Gewalt- und Sexualdeliktes durch Asylbewerber zu werden, ist in Ingolstadt gering“, so der Leiter der PI Ingolstadt heute bei der Pressekonferenz. 

Aber bei Diebstählen – insbesondere Ladendiebstahl – und Vermögensdelikte sind sie schon überproportional beteiligt, wie die Statistik ausweist. Dafür waren sie bei Sexualdelikten oder Straftaten gegen das Leben selten bis gar nicht involviert.

Und was die so genannten Roheitsdelikte betrifft, so fanden 80 Prozent aller erfassten Vorkommnisse innerhalb von Asylbewerberunterkünften statt und wurden sozusagen untereinander ausgetragen.

Sorgen bereitet die steigende Zahl von Verbrechen, an denen Ausländer beteiligt sind, der Ingolstädter Polizei schon. Und auch die zahlreichen Einsätze in Asylbewerberunterkünften stellen – so Heigl – eine zunehmende Belastung dar. Auch wenn die Inspektion personell verstärkt wurde, ist sie von ihrer Sollstärke noch immer meilenweit entfernt. Die liegt laut Heigl bei 201. Tatsächlich im aktiven Dienst seine indes derzeit nur 155. 


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