Der neue Standort des Verpackungsspezialisten Thimm im Kreis Pfaffenhofen soll Anfang 2017 das Werk in Unterschleißheim ersetzen. Geschäftsführung: „Es wird das erste Werk der Wellenpappen-Industrie sein, das für die Einführung autonomer Produktionsprozesse vorbereitet ist.“ Mittelfristig sollen 150 Leute hier beschäftigt werden. Die jetzt vorgelegten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr dokumentieren den Expansionskurs.
(ty) Mit dem Bau des neuen Werks im Gewerbegebiet Bruckbach verfolgt der Verpackungsspezialist Thimm seine Wachstums- und Internationalisierungs-Strategie weiter. Getrieben von dem Ziel, die Marktpräsenz in Süddeutschland auszubauen sowie den bayrischen Markt vollständig zu erschließen, laufen auf dem 90 000 Quadratmeter großen Areal unübersehbar die Bauarbeiten für den neuen Standort, der bereits Anfang kommenden Jahres das bestehende Werk in Unterschleißheim ersetzen soll. Insgesamt investiert die Thimm-Gruppe nach eigener Darstellung rund 60 Millionen Euro in den neuen Standort in der Hallertau. Mittelfristig sollen hier etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt werden, wie eine Unternehmenssprecherin heute gegenüber unserer Zeitung beschäftigte.
Mit einem Umsatzwachstum von 4,7 Prozent auf 558 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr ist die Thimm-Gruppe weiter auf Expansionskurs. Das operative Ergebnis lag bei 49,8 Millionen Euro. Mit 31,6 Millionen Euro investierte Thimm kräftig in den Ausbau der Unternehmensgruppe (Vorjahr: 24,4 Millionen). Die Eigenkapitalquote lag mit 43,2 Prozent (Vorjahr: 44,7) weiterhin auf hohem Niveau. Zum Ende vergangenen Jahres beschäftigte Thimm 3021 Mitarbeiter an 20 Standorten in sechs Ländern. Neue Stellen seien überwiegend in Deutschland entstanden. Bundesweit bildete das Unternehmen 115 Azubis in acht Berufen und einem dualen Studiengang aus.
Ausweitung des Geschäfts mit Multimaterial- und Spezialverpackungen
„Unser Konzept der selbstständig am Markt agierenden Geschäftsbereiche sehe ich nach wie vor als Erfolgsfaktor für langfristiges Wachstum“, sagt Mathias Schliep, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Thimm-Gruppe. Haupttreiber des Umsatzwachstums im vergangenen Jahr war den Angaben zufolge die Ausweitung des Geschäfts mit Schlüsselkunden im Bereich der Multimaterial- und Spezialverpackungen. Die internationalen Aktivitäten, insbesondere in Zentral- und Osteuropa, hätten ebenfalls einen guten Beitrag zur Entwicklung geleistet. Man habe sich im Vergleich zur Branche erneut überdurchschnittlich entwickelt.
Wesentlichste Investitionsfelder im vergangenen Jahr waren die weitere Modernisierung der bestehenden europäischen Wellpappen-Werke sowie der Grundstückserwerb und der Baubeginn für das neue und deutlich größere Werk im Landkreis Pfaffenhofen. Mit dem Standort im Gewerbegebiet Bruckbach will Thimm bereits Anfang nächsten Jahres die bisherige Wellpappen-Fabrik in Unterschleißheim ablösen, wie heute mitgeteilt wurde. Darüber hinaus investierte das Unternehmen in die Erweiterung der Produktionstechnik der Display-Sparte sowie in den Aufbau neuer Standorte im Segment der Multimaterial- und Spezialverpackungen in Germersheim und in Mexiko.
Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thimm-Gruppe. Quelle: Thimm
Für das laufende Jahr plant die Thimm-Gruppe nach eigener Darstellung Investitionen in Höhe von über 70 Millionen Euro. Ein Großteil davon werde in den Bau der neuen Wellpappen-Fabrik in Bruckbach fließen. „In diesem modernen und deutlich größeren Werk bringen wir Kundennähe, Flexibilität und Industrie 4.0 zusammen“, so Schliep. „Es wird das erste Werk der Wellenpappen-Industrie sein, das für die Einführung autonomer Produktionsprozesse vorbereitet sein wird.“ Ziel dieser Investition sei es, den bayrischen Markt für Wellpappen-Verpackungen vollständig zu erschließen sowie die Produktion für den süddeutschen Raum und die angrenzenden Exportmärkte dort zu bündeln.
Für heuer: Umsatz-Plus von sieben Prozent erwartet
In den europäischen Wellpappen-Werken der Firmengruppe, die in den vergangenen Jahren sukzessive modernisiert und ausgebaut wurden, erwartet die Geschäftsführung im laufenden Jahr „spürbare Mengenzuwächse durch erweiterte Auftragspakete“. Gleiches gelte für das Segment der Transportbehälter und Spezialverpackungen aus verschiedenen Materialkombinationen. Mit der Fertigstellung der Standorte Germersheim und Puebla (Mexiko) sollen die Produktionskapazitäten in dem Bereich nahezu verdoppelt werden.
Unterm Strich plane die Thimm-Gruppe für heuer ein Umsatzwachstum von zirka sieben Prozent. Investitionen in Projekte zur Ablaufverbesserung und Effizienzsteigerung sollen darüber hinaus helfen, das Ergebnis nachhaltig zu verbessern und weiter auszubauen.