Der IHK-Konjunkturindex legt wieder zu – Aber der Fachkräftemangel spitzt sich zu
(ty) Die Wirtschaft in der Region 10 ist in bester Laune ins Frühjahr gestartet. Nach der kleinen Stimmungsdelle zu Jahresbeginn klettert der IHK-Konjunkturindex auf 132 Punkte und erreicht damit den zweithöchsten Stand seit zwei Jahren. Auch in die Zukunft blicken die Unternehmen optimistischer, obwohl der Fachkräftemangel das Wachstum bremst und die wirtschaftspolitischen Risiken gestiegen sind. Dies ist das Ergebnis der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen.
„Der Boom in der Region Ingolstadt geht weiter“, bekräftigt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Von den Betrieben aus der Region bewerten 55 Prozent ihre Lage als „gut“ und nur sieben Prozent als „schlecht“. Der Saldo der Lageurteile – also die Differenz der Anteile positiver und negativer Bewertungen – hat sich von 45 auf 48 Punkte im Vergleich zum Jahresbeginn leicht verbessert.
Angehoben haben die Unternehmen auch ihre Prognosen für die kommenden zwölf Monate: Jeder vierte Betrieb rechnet mit einer besseren Entwicklung und nur sieben Prozent befürchten eine Eintrübung. Per Saldo sind die Erwartungen von 15 auf 18 Punkte angestiegen.
„Die größte Wachstumsbremse ist der Fachkräftemangel“, sagt Driessen. Für 61 Prozent der Betriebe gefährdet er die Geschäftsentwicklung. Dies ist ein Rekordwert. Die Situation ist damit deutlich angespannter als in anderen Teilen Bayerns. Im ganzen Freistaat sehen 46 Prozent der Firmen im Fachkräftemangel ein Risiko. Zwar wollen 13 Prozent der Unternehmen in der Region zusätzliches Personal einstellen. Es ist aber fraglich, ob die Betriebe die Mitarbeiter finden werden. Nur acht Prozent der Unternehmen wollen Stellen streichen. Im Vergleich zum Jahresbeginn ist der Saldo der Beschäftigungspläne von neun auf fünf Punkte leicht gesunken.
„Spürbar zugenommen haben die politischen Sorgen und Nöte der Unternehmen“, unterstreicht der IHK-Chef. Jeder zweite Betrieb sieht in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für die Geschäftsentwicklung. Dies ist der höchste Stand seit Anfang 2015. Die risikoreiche Niedrigzinspolitik der EZB, der drohende Austritt Großbritanniens aus der EU sowie die zunehmende Bürokratie verunsichern die Unternehmen.
Die Betriebe reagieren auf diese Risiken mit einer geringeren Investitionsbereitschaft: 24 Prozent der Betriebe wollen mehr, 19 Prozent weniger und zwei Prozent überhaupt nicht investieren. Der Saldo der Investitionspläne liegt fast unverändert bei mageren fünf Punkten.