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Die Bauer AG war in der Schweiz an der Errichtung des längsten und tiefsten Eisenbahn-Tunnels der Welt beteiligt – Morgen wird er eröffnet

(ty) Die Schweiz rückt zusammen: Morgen wird der Gotthard-Basistunnel im Beisein von Staatsgästen aus ganz Europa feierlich eröffnet. Über 1100 Gäste sowie 300 Medienvertreter werden an der offiziellen Jungfernfahrt durch den Tunnel teilnehmen, der 57 Kilometer lang ist und bis zu 2300 Meter tief unter dem Bergmassiv durchführt. Es handelt sich um den längsten und tiefsten Eisenbahn-Tunnel der Welt. Auch der in Schrobenhausen ansässige Bauer AG war an dem Jahrhundert-Projekt beteiligt.

 

Der zweiröhrige Gotthard-Basistunnel führt von Erstfeld nach Bodio. Im Jahr 1999 liefen die Bauarbeiten an, der Tunnel wurde von fünf verschiedenen Angriffspunkten gleichzeitig aufgefahren. Der nördlichste Angriffspunkt befand sich in Erstfeld, von diesem aus wurde der Tunnel in südliche Richtung vorgetrieben. Die Bauer-Spezialtiefbau-Schweiz AG führte hier 2005 Spezialtiefbauarbeiten aus. 

Die wesentlichen Leistungen bestanden nach Konzernangaben aus Bohrpfählen mit Durchmessern von 1200 und 1500 Millimetern, die in schwierigen Baugrundverhältnissen, das heißt in blockigem Bergsturzmaterial, bis zu 33,5 Meter abgeteuft wurden. Ein Bauer-Drehbohrgerät kam dabei zum Einsatz. In die Pfahlwand baute die Bauer-Spezialtiefbau-Schweiz AG bis zu 70 Meter lange permanente Anker ein.

 

Ein Bauer-BG40-Drehbohrgerät kam zum Einsatz. 

Hierfür wurden Bohrungen durch das blockige Lockergestein bis in den gewachsenen Fels abgeteuft. „Die Baugrube diente im ersten Schritt als Startgrube für die Tunnelbohrmaschine“, wird berichtet. „Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten wurde der Tunnel in diesem Bereich in offener Bauweise hergestellt, anschließend verfüllte man die Baugrube wieder.“ 

Von Januar 2011 bis August 2013 stellte Bauer zudem Gründungspfähle für ein 1060 Meter langes Viadukt zwischen Lugano und Bellinzona her. „Für die statischen Grundlagen der Bemessung wurden im Vorfeld Probepfähle hergestellt und statische Pfahlprobebelastungen durchgeführt“, heißt es dazu. Insgesamt wurden 313 Ortbetonpfähle mit einem Durchmesser von 1200 Millimetern und Längen bis 29 Meter gebohrt und betoniert.  

 

Auch die Bauer-Umwelt-GmbH war in den Tunnelbau involviert. Sie wurde – zum Teil in einer Arbeitsgemeinschaft – mit der Errichtung und dem Betrieb zweier Wasserreinigungsanlagen beauftragt: Im schweizerischen Amsteg, wo das anfallende Bergwasser vor der Einleitung in den Fluss gereinigt werden musste, und in Faido, wo Bauer aufgrund der zu hohen Nitrit-Konzentration durch die eingesetzten Sprengstoffe beim Tunnelvortrieb eine Nitrit-Behandlungsanlage installierte.

 

Die Bauer-Umwelt-GmbH wurde mit der Errichtung und dem Betrieb zweier Wasserreinigungsanlagen beauftragt. 

Der Durchschlag in der Oströhre des Tunnels erfolgte am 15. Oktober 2010, der in der Weströhre am 23. März 2011. Im Oktober vergangenen Jahres begann der Testbetrieb. Anfang Juni übergibt nun die „AlpTransit Gotthard AG“ den Tunnel der Schweizer Bundesbahn SBB zum Betrieb. Nach weiteren Tests soll der Tunnel als Herzstück der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) am 11. Dezember dieses Jahres fahrplanmäßig in Betrieb gehen. Zugfahren auf der Nord-Süd-Achse wird damit bald sehr viel attraktiver für Menschen aus ganz Europa. Und auch dem Güterverkehr kommt das Mega-Bauwerk freilich zugute.


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