Der 27-Jährige, der am Samstag Opfer einer Attacke mit einer Bierflasche wurde, ist gestern im Klinikum gestorben
(ty) Tragisches Ende einer Rauferei am Wochenende in der Ingolstädter Neugasse. Nach der Attacke eines 24-Jährigen mit einer Bierflasche ist das 27-jährige Opfer gestern Abend an einer Gehirnblutung im Klinikum gestorben. Das bestätigte uns Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Und auch, dass der Täter ist untergetaucht. Offenbar war Eifersucht das Motiv für die tödliche Attacke.
Wie von der Polizei zu erfahren war, wurden gestern Abend die medizinischen und lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet. Der 27-Jährige, der einen Organspenderausweis hatte, wird heute vermutlich obduziert, um die genaue Todesursache festzustellen.
Gegen 3.30 Uhr hatte der flüchtige 24-Jährige in der Nacht zu Samstag dem 27-Jährigen in der Neugasse aufgelauert und ihm nach bisherigem Kenntnisstand eine Bierflasche auf dem Kopf geschlagen, als der das Lokal verlassen hatte, in dem er zuvor mit seiner Freundin Fußball angeschaut hatte. Die Frau war dem Vernehmen nach zuvor die Freundin des Täters gewesen.
Wie massiv die Verletzungen waren, das war am Samstag für niemanden absehbar. "Er hatte einen Platzwunde am Kopf", so Hans-Peter Kammerer. Die Tragweite der Verletzungen habe sich dann erst im Klinikum herausgestellt.
Trotz intensivsten Bemühung gelang es den Ärzten im Klinikum nicht mehr, die Gehirnblutung bei dem 27-Jährigen zu stoppen, an der er gestern gestorben ist. Unklar ist bislang, ob der Schlag mit der Flasche – selbst der ist noch nicht gesichert – oder der anschließende Sturz die schwere innere Verletzung ausgelöst hat.
Aus einer körperlichen Auseinandersetzung ist nun mit einem Mal Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag oder gar ein Mord geworden. Und sollte sich bestätigen, dass die Tat aus Eifersucht geschah, kämen auch noch niedere Beweggründe dazu. Das indes muss die Kriminalpolizei erst noch ermitteln.
Denn die Aussagen der Zeugen, die in der Nacht zum Samstag die Auseinandersetzung miterlebt haben, ergeben laut Polizei kein einheitliches Bild. Die meisten waren, wie Kammerer sagt, alkoholisiert und müssen jetzt erst einmal erneut befragt werden. Wie genau sich die tödliche Attacke abgespielt hat, das also ist noch unklar.
Zunächst setzt die Polizei jetzt erst einmal alles daran, den flüchtigen 24-Jährigen dingfest zu machen, der offenbar dem Obdachlosenmilieu angehört. Nach bisherigem Kenntnisstand, der indes nicht von der Polizei bestätigt wird, war es wohl eine Tat aus Eifersucht, die sich aus der Tatsache entwickelt hat, dass der Täter nach wie vor den Kontakt zu der 25-jährgen Frau gesucht hat und sie am Samstag zusammen mit ihren 27-Jährigen Freund in dem Lokal in der Neugasse angetroffen hat. Wenig später im freien kam es dann zu der tödlichen Attacke.