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Beim Entrümpeln einer Arztpraxis fielen einem Pfaffenhofener Cocain-Tabletten in die Hände, die bis zum Jahr 1934 produziert worden waren

(ty) Ein wahrlich nicht alltäglicher Rauschgift-Fund wurde der Polizei Pfaffenhofen in der vergangenen Woche gemeldet. Nun sind auch die Hintergründe dazu klar und man weiß: Es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen museumsreifen Fund.

Aber der Reihe nach: Beim Entrümpeln einer seit langem leerstehenden Arztpraxis in Unterfranken hatte ein Pfaffenhofener nach Angaben der Polizei mehrere Kisten mit alten Medikamenten an sich genommen. Bei der genaueren Durchsicht fand er eine kleine Schachtel mit dem Aufdruck „Cocain hydrochloricum“. In der Schachtel selbst lagen drei kleine Glasampullen mit jeweils zehn Tabletten. „Als dem Finder klar wurde, dass es sich bei den Tabletten um Rauschgift handelt, gab er dies bei der Polizei Pfaffenhofen ab“, so ein Sprecher der dortigen Inspektion.

Anästhetikum bei Augeneingriffen

Recherchen ergaben nun, dass diese Tabletten von einer großen Pharmafirma in der Zeit von 1924 bis 1934 hergestellt und vertrieben wurden. „Das Produkt wurde als Anästhetikum bei Augeneingriffen verwendet. Aufgrund gesetzlicher Verbote wurde die Produktion dieser Cocain-Tabletten nach 1934 eingestellt“, so hat die Polizei recherchiert.

Insgesamt handelt es sich um 0,009 Gramm Cocain mit einem Marktwert im Cent-Bereich. Im Gegensatz zu einem Rauschgiftkonsumenten, für den diese Tabletten uninteressant wären, hat dieser Fund für die Pharmafirma „einen großen Altertumswert“.  Es sei nun angedacht die kleine Schachtel im internen Firmenmuseum auszustellen, so der Polizeisprecher abschließend.


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