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Wie man im Pfaffenhofener Rathaus das Zukunftsforum mit den Bürgern über die weitere Entwicklung der Kernstadt zusammenfasst

(ty) Pfaffenhofen muss Pfaffenhofen bleiben. Deshalb soll das Wachstum der Kreisstadt in den kommenden Jahren auf ein verträgliches Maß begrenzt werden. Zudem soll die hiesige Baukultur bewahrt und dort geschützt werden, wo Nachverdichtungen den Charakter von Wohnquartieren zerstören könnten. Dies war die Meinung der Bürger beim Zukunftsforum Kernstadt. So fasst es jedenfalls die Stadtverwaltung – knapp eine Woche nach der Veranstaltung – zusammen.

Im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans fand bekanntlich am vergangenen Dienstag mit dem „Zukunftsforum Kernstadt“ das letzte von vier thematischen Zukunftsforen statt, in denen die Bürger die Möglichkeit haben sollten, die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten. In drei ähnlichen Veranstaltungen im April waren zuvor, wie berichtet, bereits die Themenfelder Landschaft, Mobilität und Ortsteile behandelt worden.

 

„In offener und konstruktiver Atmosphäre wurden anhand von drei Fragestellungen die vom Stadtrat in der Klausurtagung im März festgelegten Leitlinien zur Siedlungsentwicklung hinterfragt“, lautet das Fazit der Stadtverwaltung. Im Ergebnis zeigte sich – wie auch schon bei den vorangegangenen Zukunftsforen – „eine erfreuliche Übereinstimmung der Bürger mit den vom Stadtrat vorgeschlagenen Leitlinien“.

Demnach bestätigten "die Bürger" in der Diskussion zur Frage des Wachstumsziels, dass eine Begrenzung auf eine Zunahme um 0,5 bis ein Prozent pro Jahr als sinnvoll angesehen wird. Damit rüstet sich Pfaffenhofen im neuen Flächennutzungsplan mit einem Zuwachs von bis zu 4000 Einwohnern in den kommenden 15 Jahren.

 

Wie viele – auch neu auszuweisende – Bauflächen hierfür benötigt werden, hängt freilich auch maßgeblich davon ab, wie viel Nachverdichtung in bestehenden Quartieren ermöglicht und welche Dichten in Neubau-Gebieten angenommen werden. Darüber wurde anhand von Fotos und Luftbildern bereits erfolgter Neubebauungen intensiv diskutiert.

„Im Ergebnis wurde die vorgeschlagene Dichte, die der Stadtrat mit durchschnittlich 40 Einwohnern je Hektar recht moderat angesetzt hat, von den Bürgern im Zukunftsforum sogar eher als Untergrenze angesehen“, heißt es aus dem Rathaus. Insbesondere solle in innenstadtnahen Bereichen zugunsten des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden eine höhere Dichte vorgesehen werden.

 

Zur Nachverdichtung in bestehenden Wohnquartieren begrüßten die Bürger das beabsichtigte Vorgehen der Stadtoberen, die hierzu eine Nachverdichtungsstudie erstellen lassen wollen. „Ziel ist es, keine einheitliche Aussage für alle Wohngebiete zu treffen, sondern je nach Gebietscharakter zu entscheiden, in welchem Quartier welche Nachverdichtung möglich sein soll“, erklärt ein Sprecher der Stadtverwaltung. Damit solle die Pfaffenhofener Baukultur gewahrt werden – eine Forderung, die schon bei der Zukunftswerkstatt im Februar von den Bürgern vehement vorgetragen worden war und deshalb auch als eigene Leitlinie vom Stadtrat übernommen wurde. 

„In der Umsetzung wünschen sich die Bürger, dass die Instrumente zur Steuerung der Baulandpreise für Einheimische auch auf die Steuerung der Mietpreise ausgedehnt werden“, fasst man im Rathaus weiter zusammen. Außerdem sollen nach Forderung der Bürger die Folgekosten der Baulandentwicklung von den Grundeigentümern getragen werden, die Baurecht erhalten.

 

Zum dritten Thema – der Gewerbe-Entwicklung – gab es offenbar keinen Diskussionsbedarf. „Die vom Stadtrat festgelegten Leitlinien werden auch von den Bürgern mitgetragen“, heißt es von der Stadtverwaltung. Demnach sollen etwa die Entwicklungsmöglichkeiten ortsansässiger Betriebe besondere Beachtung finden und sich Gewerbegebiete nicht „schleichend“ zu Wohngebieten entwickeln. 

„Die Ergebnisse aller vier Zukunftsforen werden nun im Steuerungsteam diskutiert, in dem alle Fraktionen, die Verwaltung, das Planungsteam sowie Vertreter von einigen Institutionen wie den Stadtwerken vertreten sind“, teilte die Stadtverwaltung heute im Nachgang mit. Auf Basis der in diesem Steuerungsteam abschließend formulierten Ziele und Leitlinien werde das Planungsteam „USP-BBP-Gevas“ dann in die konkrete Planung einsteigen und die Sommerpause zur Erstellung eines ersten Entwurfs nutzen. Dieser soll im Herbst zunächst mit den Fachgremien sowie dann Anfang kommenden Jahres mit den Bürgern diskutiert werden.


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