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Das weltbekannte Hugo-Wolf-Quartett spielt heute Abend "Imagined Memories" des in der Kreisstadt geborenen Komponisten Yusuf Gawlick

(ty) Eine europäische Erstaufführung erleben die Besucher des Kultursommer-Konzerts am heutigen Samstag, 25. Juni, im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses. Das weltbekannte Hugo-Wolf-Quartett spielt „Imagined Memories“ von Dr. Ralf Yusuf Gawlick – ein Werk, das die vier Streicher erst Ende April in der berühmten Carnegie-Hall in New York uraufgeführt haben. Das Konzert beginnt um 20 Uhr im Festsaal des Rathauses. Einlass ist ab 19.30 Uhr. Karten gibt es noch für 18 Euro an der Abendkasse.

Aber noch in einer zweiten Hinsicht ist dieser Konzertabend ein ganz besonderer: Komponist Ralf Yusuf Gawlick kam 1969 als Kind einer jungen Kurdin in Pfaffenhofen zur Welt, lebte jedoch nie in seiner Geburtsstadt. Von seiner Mutter als Waise zurückgelassen, wuchs er in Nordrhein-Westfalen, Österreich, Polen und den USA auf. Das heutige Konzert ist für ihn nun ein willkommener Anlass, endlich seine Geburtsstadt kennenzulernen.

In der Musik von „Imagined Memories“ setzt Gawlick sich auf spannende Art und Weise mit dem Konzept von Erinnerung und ihrem Einfluss auf die individuelle und kollektive Identität auseinander. Es geht ihm darum, verschiedene Erinnerungsräume zu schaffen: Er imaginiert seine Erinnerung als Yusuf Mustafa Zeren, als der er geboren wurde. Er imaginiert die Erinnerung seiner Mutter, die er nie getroffen hat, und stellt deren tatsächliche, ihm unbekannte Erinnerung als „hörbare Stille“ dar. Er versucht also, anhand seines eigenen Lebens musikalisch auszudrücken, wie Erfahrungen und Nicht-Erfahrungen, reale und erdachte Erinnerungen gleichermaßen Einfluss auf die Identitätsbildung haben.

Das Hugo-Wolf-Quartett. Foto: Andrej Grilc

Aus diesem Grund ist es Gawlick ein persönliches Anliegen, mit diesem Werk seine Geburtsstadt zu besuchen, die für ihn bisher nur eine von vielen „Imagined Memories“ ist. Und so gelangt mit dem Hugo-Wolf-Quartett ein Streicher-Ensemble nach Pfaffenhofen, das sich bereits seit 20 Jahren an der Weltspitze der Kammermusik behauptet

Das Wiener Quartett tauscht heute für einen Abend so glanzvolle Konzerthäuser wie das Concertgebouw Amsterdam, die Carnegie-Hall New York, das Wiener Konzerthaus oder die Berliner Philharmonie gegen den Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses ein. Im Rahmen des Kultursommers präsentiert das Spitzen-Ensemble neben der Neuen Musik von Gawlick auch Franz Schuberts Streichquartett Nr. 13 in a-Moll, D 804, op. 29, bekannt als „Rosamunde“.


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