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Unter dem Vorsitzenden Michael Strauß (26) will man sich konzeptionell neu aufstellen, wieder näher ran an die Bürger, Kommunalpolitik transparenter machen und "Schwung reinbringen"

Von Tobias Zell

Die Hettenshausener CSU ist wahrlich nicht gerade das, was man in aller Munde nennt. Und auch die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Gerade mal 15 Mitglieder zählt der Ortverband. Waren früher angeblich in Bayern die Stifte in den Wahlkabinen so kurz angebunden, dass man nur die CSU ankreuzen konnte, müssen sich die Hettenshausener Christsozialen aktuell damit abfinden, dass sie nicht den Bürgermeister stellen sowie von den 14 Mandaten im Gemeinderat gerade einmal vier bekleiden. Kurzum, man findet sich in der Opposition. Und während das für viele andere Parteien ganz normal sein mag, ist das für eingefleischte Schwarze ungefähr so, als würde der FC Bayern München mit Müh und Not den Klassenerhalt schaffen.

 

Doch damit soll nun Schluss sein. Die Hettenshausener CSU bastelt an ihrer Wiederauferstehung, hat dazu ganz offen einen „Neustart“ ausgerufen. Personell ist der bereits vollzogen. Bei der Vorstandswahl wurde kürzlich Michael Strauß zum neuen Chef gemacht. Und Strauß ist ja nicht gerade der schlechteste Name, zumindest aus der Sicht eines Schwarzen. Was in Hettenshausen gleich doppelt gilt. Denn hier verbindet man damit nicht bloß den einstigen CSU-Übervater Franz Josef, sondern auch den hiesigen Altbürgermeister Hans-Alfred. 

Letzterer fungiert jetzt als Schriftführer des Ortsverbands, während unter Michael Strauß – der übrigens nicht mit ihm verwandt ist – der besagte Neustart gelingen soll. 26 Jahre alt ist Michael Strauß, gelernter Bankkaufmann und derzeit Student der Volkswirtschaft. Politisch indes kein unbeschriebenes Blatt, denn im vergangenen Jahr wurde er in den CSU-Kreisvorstand gewählt und außerdem ist er stellvertretender Chef der Jungen Union im Landkreis Pfaffenhofen.

„Ein Glücksfall“ sei dieser Michael Strauß für die Hettenshausener Christsozialen. Sagt CSU-Kreisgeschäftsführer Christian Moser, der ihn schon seit der siebten oder achten Klasse kennt. Da seien die Wege kurz und das Vertrauen groß. Auch Fabian Flössler, ebenfalls Geschäftsführer der Kreis-CSU, freut sich über das neue Engagement der Parteifreunde in der kleinen Gemeinde. Das sei nicht zuletzt mit Blick auf die Landratswahl im kommenden Jahr bedeutsam.

Flössler überbrachte am Wochenende, als man in der Jahnhöhe zusammensaß, auch die besten Grüße des CSU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Karl Straub.  Auf der christsozialen Landkreis-Karte war Hettenshausen zuletzt so etwas wie ein „weißer Fleck“, sagt Flössler. Das soll nun anders werden – man sieht sich jedenfalls „optimal besetzt“.

 

Sehr ruhig sei es in den vergangenen Jahren um die Hettenshausener CSU gewesen, sagt der neue Frontmann Strauß. Um das zu ändern, wolle man sich nun konzeptionell neu aufstellen. Personal hat man das schon getan. Carina Huber-Seibert und Alexander Maier fungieren künftig als Vize-Chefs, der bisherige Ortsvorsitzende Albert Hiereth ist jetzt Schatzmeister – und Schriftführer ist, wie gesagt, Altbürgermeister Strauß. 

Es gelte nun, proklamiert Michael Strauß, den CSU-Slogan „Näher am Menschen“ vor Ort wieder mit Leben zu füllen. „Das politische Interesse soll wieder Nahrung finden“, sagt er. Ran an die Leute wolle man, zurück ins Gespräch, einfach wieder stattfinden. Kommunikation lautet dabei eines der Schlagworte. Im Herbst ist eine Info-Veranstaltung zum Thema „Schutz vor Einbrüchen“ geplant; Referent ist kein geringerer als der Ingolstädter Kripo-Chef und Parteifreund Alfred Grob.

 

Außerdem sind regelmäßige Bürger-Sprechstunden in lockerer Atmosphäre geplant. Zudem soll es politische Veranstaltungen geben, zum Beispiel Landrat Martin Wolf (CSU) oder eben den Abgeordneten Karl Straub wolle man als Redner gewinnen. Und im Ortszentrum, am besten beim Maibaum, soll ein Schaukasten aufgestellt werden. Es gehe alles in allem darum, „mit den Leuten wieder mehr zu tun zu haben“, sagt Michael Strauß. „Schwung reinbringen.“ 

Die konkrete kommunalpolitische Agenda für die Zukunft sowie nachhaltige Strukturen will die neue Vorstandsriege nach eigenen Worten in den nächsten Monaten erarbeiten. Regelmäßige Treffen sollen die Basis für das künftige Wirken bilden. Man will sich auch stärker zu Wort melden. „Die Kommunalpolitik muss für die Leute wieder greifbar sein“, sagt Strauß, man wolle die Themen „transparent machen“ und „Hettenshausen politisch wiederbeleben“. Auf verschiedenen Wegen. Eine neue Internet-Präsenz sowie eine Facebook-Seite seien in Arbeit.


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