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Interessante Fakten zu einem Gemüse, das viele Namen hat und in Deutschland praktisch ganzjährig geerntet wird – Im Freistaat beträgt die Anbau-Fläche gut 1000 Hektar

(ty) In Deutschland gibt es kein Bundesland ohne Karotten-Anbau. Allerdings gibt es gewisse regionale Schwerpunkte. Und mit den Regionen ändern sich auch die Bezeichnungen von Karotte, Möhre, Gelbe Rübe bis hin zu lokalen umgangssprachlichen Ausdrücken. Wie die Agrarmarktinformationsgesellschaft A.M.I. mitteilt, haben im vergangenen Jahr mehr als 1750 Landwirte auf knapp 10 000 Hektar Gelbe Rüben kultiviert.

Auch heuer werden nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands (BBV) die größten Möhrenflächen in Nordrhein-Westfalen liegen, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Auf Platz vier im Deutschlandvergleich liegt Bayern, hier ist die Bezeichnung Gelbe Rübe gebräuchlich – es werden auf rund 1022 Hektar Gelbe Rüben angebaut.

 

Möhren sind nach Spargel und Zwiebeln laut  BBV auch in diesem Jahr bezüglich der Flächen die drittstärkste Kultur im deutschen Freilandgemüseanbau. „Bezüglich der Erntemenge sind sie mit gut 500 000 Tonnen unangefochten auf dem ersten Platz“, heißt es weiter. Dabei war die Ernte im vergangenen Jahr eher gering – denn der trockene Sommer hatte vielen Beständen zugesetzt.

Die ersten Möhren kommen in Deutschland aus dem Südwesten, zunächst Ende Mai als Bundmöhren, ab Mitte Juni dann als Waschmöhren. Danach steigen nach und nach auch die anderen Gebiete in die Ernte ein. Schleswig-Holstein bildet meist das Schlusslicht. Dort baut man überwiegend späte Möhren an, die sich für die lange Lagerung eignen. „Mit Ausnahme einer kleinen Lücke von drei bis vier Wochen im Mai gibt es so fast ganzjährig frische Möhren aus Deutschland“, heißt es vom Bauernverband.

 

Möhren-Anbau und -Ernte in Deutschland. Quelle: AMI

Karotten werden dabei auch in verschiedenen Farbvarianten angeboten – von violett, weiß, hell- und dunkelrot bis hin zu orange. „Die Farbe ist sortenabhängig, aber auch das Wetter hat Einfluss“, wird dazu erklärt. Neben der Verwendung als klassische Speisekarotte ist in Bayern auch der Anbau für die Verarbeitung zu Babynahrung, Saft oder zu feinsauren Delikatessen von Bedeutung. 

Die Fläche für den Möhren-Anbau ist laut BBV im vergangenen Jahrzehnt konstant geblieben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts entfallen 18 Prozent der Gesamtfläche von 10 000 Hektar auf Bio-Möhren. Auch der Bio-Anteil sei in den vergangenen Jahren stabil geblieben.

Möhren werden aber freilich nicht nur in großer Menge in Deutschland erzeugt, auch die Importe sind bedeutend. Die Niederlande, Italien und Spanien sind nach Angaben des Bauernverbands dabei die wichtigsten Lieferanten. Aus Dänemark und Israel kommen hauptsächlich Bio-Möhren. Die deutschen Möhren-Exporte seien dagegen weniger bedeutend, sie gehen überwiegend in die Nachbarländer. 

Laut A.M.I. haben 80 Prozent aller deutschen Haushalte im vergangenen Jahr mindestens einmal frische Möhren eingekauft. Besonders beliebt seien Gelbe Rüben im Nordwesten der Republik sowie in Baden-Württemberg und in Bayern. In den östlichen Bundesländern sei die Einkaufsmenge eher unterdurchschnittlich. „Hier gibt es aber eine ausgesprochene Präferenz für Karotten mit Kraut, so genannte Bundmöhren“, weiß der BBV. Und: In Sachsen und Thüringen werden sogar 60 Prozent mehr Bundmöhren gekauft als im Bundesdurchschnitt.


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