Grünen-Abgeordnete Sengl fordert bei Besuch im Hopfenland Hallertau staatliche Forschung zur biologischen Schädlingsbekämpfung
(ty) „Hopfen ist ein wichtiges bayerisches Qualitätsprodukt, das weltweit begehrt ist und ankommt“, betonte die agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl, bei ihrem Besuch der Hopfenanbaugebiete im Raum Wolnzach. Mit dabei war auch Dieter Janecek, Bundestagsabgeordneter der Grünen und wohnhaft in Wolnzach. Im Freistaat werden in über 1000 Betrieben 88 Prozent des deutschen Hopfens erzeugt, der wiederum ein Drittel der Weltproduktion stellt. „Hopfen ist das Agrarprodukt, für das Bayern weltweit berühmt ist“, so Sengl.
Als Dauer- und Monokultur sei beim Hopfenanbau jedoch das Risiko von Schädlingen und Krankheiten sehr groß, insbesondere auch durch die Klimaüberhitzung. „Es braucht deshalb eine intensive Forschung, um den Einsatz von Pestiziden weiter zu minimieren“, fordert Sengl. Forschung vor allem an resistenten Sorten und biologischen Verfahren zur Schädlingsbekämpfung, von denen auch der Bioanbau profitiere, seien dringend erforderlich. Ihr Appell: „Hier muss der Staat ran und durch staatliche Forschung die Lücke für dieses bayerische Qualitätsprodukt schließen und das Hopfenforschungszentrum in Hüll als wichtige Einrichtung besser unterstützen.“
Das gelte auch für den Biobereich, so Sengl weiter. Bisher gebe es in Bayern erst vier Bio-Hopfenbetriebe in der Hallertau, der Markt stecke noch in den Kinderschuhen. Sengl wird dazu nach eigenen Worten einen Antrag in den Landtag einbringen, um auch in diesem Bereich den Öko-Anteil der staatlichen Forschungsgelder zu erhöhen: „Die Craft-Beer-Bewegung setzt beispielsweise verstärkt auf Bio-Rohstoffe. Hier liegt also ebenfalls ein Zukunftsmarkt für den Hopfenanbau.“
Die Grünen-Politiker Janecek (link) und Sengl im Klostergut Scheyern im Gespräch mit Pater Lukas und Gutsverwalter Benjamin Fichtner.