Aufsehen erregende Fälle aus den bayerischen Polizeiberichten
Heißes Fett ins Gesicht geschüttet
(ty) Schwer verletzt wurde ein 31-jähriger Nigerianer am Mittwoch bei einem Streit in einer Asylbewerber-Unterkunft in Holzkirchen (Kreis Miesbach). Eine 32-jährige Frau aus Somalia schüttete ihm heißes Fett ins Gesicht, weil er sie angeblich unsittlich berührt haben soll. Der Mann liegt im Koma. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung gegen die Frau und wegen Beleidigung auf sexueller Grundlage gegen den Mann.
In der Gemeinschaftsküche kam es gegen 9 Uhr zu einer Auseinandersetzung. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der 31-Jährige der Somalierin, die sich gerade in der Küche beim Kochen befand, ans Gesäß gefasst haben. Die Frau habe daraufhin in einem Streitgespräch dem Mann einen Topf mit heißem Fett ins Gesicht geschüttet. Der Nigerianer lief daraufhin aus der Unterkunft und ließ sich von einer Passantin zur Polizei fahren.
Die Beamten erkannten sofort die Notsituation des Mannes und alarmierten einen Notarzt. Schließlich wurde der Verletzte – er hatte schwerste Verbrennungen erlitten – in eine Spezialklinik nach München geflogen. Seither Zeit liegt er im Koma, da etwa 20 Prozent seiner Haut verbrannt sind. Welche Schäden der Mann genau davontragen wird, ist noch nicht abzusehen.
Opa überrollt Enkeltochter mit dem Traktor – tot
(ty) Heute gegen 11.30 Uhr ereignete sich ein tragischer Unfall auf einer Baustelle im Stadtgebiet von Donauwörth. Während der Großvater mit einem Traktor Schotter im Hof eines Neubaus verteilte, befand sich die einjährige Enkeltochter auf dem Gelände. Beim Rückwärtsfahren übersah der Mann das Kind und überrollte es mit dem Traktor. Dabei erlitt das Mädchen so schwere Verletzungen, dass es trotz sofort verständigtem Notarzt noch an der Unfallstelle starb.
Bäuerin von Stier getötet
(ty) Eine 82-jährige Bäuerin wurde heute Morgen auf einem landwirtschaftlichen Anwesen bei Holzkirchen (Kreis Miesbach) von einem Stier getötet. Angehörige hatten um 6.20 Uhr Rufe der Frau gehört und waren zu Hilfe geeilt. Sie fanden die Bäuerin leblos im Bereich einer Stallbox, ihr konnte auch der verständigte Notarzt nicht mehr helfen. Wie die ersten Untersuchungen des Kriminaldauerdiensts sowie die weiteren Ermittlungen der Kripo ergaben, wurde die 82-Jährige offenbar von einem Stier gegen eine Gitterabtrennung gedrückt und dabei so schwer verletzt, dass sie ums Leben kam.
81-jährige Geisterfahrerin baut Unfall
(ty) Noch einigermaßen glimpflich endete heute die Fahrt einer 81-jährigen Pkw-Fahrerin, die bei Bamberg in falscher Richtung auf der Autobahn unterwegs war. Zur Mittagszeit gingen bei der Einsatzzentrale mehrere Anrufe über einen Falschfahrer auf der A73 ein. Zwischen Bamberg-Ost und dem Autobahnkreuz Bamberg wurden mehrere Verkehrsteilnehmer durch einen grünen Mitsubishi Pajero, der ihnen auf der Fahrbahn in Richtung Nürnberg entgegen kam, gefährdet. Zudem gab es einen Crash mit dem Auto einer 50-Jährigen aus Bamberg, die leicht verletzt wurde.
Die Geisterfahrerin, eine 81-Jährige aus Bamberg, setzte ihre Fahrt auch nach dem Unfall fort, wendete offenbar irgendwo kurz nach dem Autobahnkreuz und fuhr dann richtig auf die A 70 weiter. Sie konnte am Berliner Ring nahe der Ausfahrt Bamberg durch eine Polizeistreife gestoppt werden. Nun muss sie sich wegen mehrerer Verkehrsdelikte verantworten. Zudem wird ein Entzug der Fahrerlaubnis geprüft.
Den Gesamtsachschaden schätzen die Polizeibeamten auf rund 10 000 Euro. Verkehrsteilnehmer, die durch die Geisterfahrerin gefährdet wurden, indem sie ausweichen mussten, werden gebeten, sich unter (09 51) 91 29 – 5 10 zu melden.
Tödlicher Sturz in der Kletterhalle
(ty) Wohl ein Fehler beim Einhängen eines Sicherungskarabiners kostete einen 61-Jährigen gestern im Berchtesgadener Land das Leben. Der Mann stürzte in einer Kletterhalle in Bischofswiesen 15 Meter tief ab und starb noch vor Ort. Er kletterte gegen 12.20 Uhr mit dem Sicherungsautomaten eine Route im Schwierigkeitsgrad V-; als er sich am Ende zum Ablassen in das Seil des Automaten setzen wollte, stürzte er ungebremst zu Boden.
Sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen von anderen Besuchern sowie dann von Rettungsdienst und Notarzt brachten keinen Erfolg. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass der Verunglückte wohl einen Fehler beim Einhängen des Sicherungskarabiners in den Klettergurt gemacht hatte. Ein Fremdverschulden kann zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden, ebenso wie ein technischer Defekt an der Sicherungsanlage.
17-Jähriger hat Raub-Überfall erfunden
(ty) Beamten der Kripo Regensburg gelang es jetzt, einem jungen Mann nachzuweisen, dass er einen bewaffneten Raub-Überfall auf seine Person frei erfunden hatte. Der 17-Jährige hatte angezeigt, dass er am Samstag gegen 5 Uhr in der Parkanlage Albertstraße von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht sowie zur Herausgabe seiner Geldbörse und seines Handys aufgefordert worden war. Er, so seine damaligen Angaben, stieß den Täter jedoch weg und lief davon.
Bereits bei den ersten Ermittlungen durch die Kripo ergaben sich Wiedersprüche im geschilderten Tatablauf. Letztlich räumte der Mann bei einer erneuten Vernehmung ein, die Tat frei erfunden zu haben. Als Motiv für die Lügengeschichte nannte er Furcht vor seinen Eltern, da er zu lange weg war. Gegen den 17-Jährigen wird nun wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt. Das Strafgesetzbuch sieht für diese Fälle eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.
Morddrohung und Messer-Angriff
(ty) Gestern gerieten in Ergolding (Kreis Landshut) zwei Männer vor ihrem Anwesen in Streit – ein Messer war im Spiel. Gegen 12.15 Uhr trafen der 26-jährige Tatverdächtige und das 30-jährige Opfer aufeinander. Dabei drohte der 26-Jährige seinem Kontrahenten mit dem Tod und führte zudem ein Messer in Richtung Hals, was das Opfer mit seiner Hand verhinderte. Dabei erlitt der 30-Jährige eine leichte Handverletzung.
Der mutmaßliche Täter konnte zunächst flüchten, wurde aber im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung festgenommen. Die Kripo hat die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen. Der 26-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Mädchen (6) fällt aus dem ersten Stock
(ty) Gestern Abend kletterte ein sechsjähriges Mädchen in Senden (Kreis Neu-Ulm) auf die Fensterbank im Badezimmer. Das Fenster war geöffnet, darin befand sich lediglich ein im Rahmen eingeklemmtes Insektenschutzgitter. Als sich das Kind dagegenlehnte, gab das Gitter nach und das Mädchen stürzte vom ersten Stock rund vier Meter tief auf den Rasen. Das Kind wurde vom Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.
Festnahme nach wilder Flucht in geklautem Audi
(ty) Einen in Lübben im Kreis Dahme-Spresswald geklauten Audi Q5 stellten gestern Beamte der Polizeistation Rehau auf dem Parkplatz Bärenholz an der A93 im Kreis Hof sicher. Wie sich herausstellte, war der unfallbeschädigte Wagen kurze Zeit vorher während einer Verfolgungsfahrt mit sächsischen Polizeibeamten auf der A 72 nahe Stollberg in einen Unfall verwickelt. Der 29-jährige Beschuldigte, der den Diebstahl mittlerweile einräumte, wurde wenig später bei Hof festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Gegen 2.45 Uhr hatten Unbekannte den geparkten Audi in einem Ortsteil von Lübben entwendet. Zeugen, die auf den Diebstahl aufmerksam geworden waren, verständigten die Polizei, die umgehend eine Fahndung nach dem gestohlenen Q5 einleitete. Eine Streife entdeckte gegen 4 Uhr auf der A 4 das geklaute Fahrzeug, als es in südwestlicher Richtung unterwegs war. Die Beamten nahmen sofort die Verfolgung auf.
Während der Flucht über die A72 verursachte der Audi-Fahrer zwischen Stollberg und Hartenstein einen Crash, als er einen VW Passat, der bereits auf der linken Spur der zweispurigen Autobahn fuhr, links überholte. Dabei prallte der Passat gegen die Mittelschutzplanke. Das verfolgende Streifenfahrzeug der Chemnitzer Polizei wurde außerdem am Außenspiegel beschädigt. Bei Zwickau verloren die Beamten den Sichtkontakt zum flüchtigen Q5 und mussten die Verfolgung schließlich beenden.
Die bundesländerübergreifende Fahndung zeigte wenig später Erfolg, als eine Streife der Polizeistation Rehau den stark demolierten Audi kurz nach 6 Uhr auf dem Parkplatz an der A93 entdeckte. Vom Fahrer fehlte allerdings jede Spur. Gemeinsam mit Beamten der Hofer Verkehrspolizei konnte ein 29-jähriger Pole kurz darauf festgenommen werden. Er war den Verkehrspolizisten aufgefallen, nachdem er in diesem Bereich zu Fuß auf der A 93 unterwegs war. Die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernahm die Kripo aus Hof. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging gegen den geständigen Polen bereits Untersuchungshaftbefehl.