Gesund leben in der Schwangerschaft: Julia Kunath (30) mit Laura-Bassi-Preis geehrt – Frauenarzt-Praxen in Pfaffenhofen und Geisenfeld werden im Rahmen des Projekts betreut
(ty) Julia Kunath, Doktorandin am Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München-Weihenstephan (TUM), ist mit dem Laura-Bassi-Preis 2016 für hervorragende Leistungen junger Frauen in der Wissenschaft ausgezeichnet worden. In ihrer Doktorarbeit wird sie im kommenden Jahr Ergebnisse des Kooperationsprojekts „Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS) vorstellen.
Das Projekt führt Ernährungsmediziner Prof. Dr. Hans Hauner in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in zehn Regionen in Bayern durch. Das Fachzentrum Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung in Fürstenfeldbruck betreut in der Interventionsregion Pfaffenhofen und Geisenfeld Frauenarzt-Praxen und Beraterinnen.
Die 30-Jährige Julia Kunath begleitet das GeliS-Projekt seit den Anfängen im Jahr 2013. „Endlich wird ein Lebensstil-Interventionsprogramm im Rahmen einer großen Interventionsstudie nach wissenschaftlichen Kriterien evaluiert“, betont Kunath. Die Wissenschaftlerin studierte Ernährungswissenschaften an der Uni Potsdam (Bachelor of Science) und an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Master of Science). Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst in der Abteilung für Sportmedizin der Universität Gießen sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main, bevor sie nach Freising kam.
Das GeliS-Studienteam am KErn und an der TUM sieht in der Preisvergabe nicht nur eine herausragende Auszeichnung für eine exzellente Wissenschaftlerin, sondern auch eine Wertschätzung des Projekts. Übergewicht vermeiden und die Gesundheit von Mutter und Kind stärken – das seien die Ziele von GeliS. Rund 2300 Schwangere nehmen an der Interventionsstudie teil. Die Hälfte der Schwangeren führt drei ausführliche Beratungsgespräche über Ernährung und Bewegung mit dafür speziell geschulten Hebammen und medizinischen Fachangestellten.
Ein zusätzliches Beratungsgespräch nach der Geburt des Kindes rundet das Projekt ab. In den Vergleichsregionen nehmen die Schwangeren an der üblichen Schwangerenvorsorge teil. Auf diesem Wege soll der Erfolg der Beratungsgespräche deutlich werden. Durch Prävention von Anfang an könne das Projekt dazu beitragen, kindliches und mütterliches Übergewicht zu vermeiden sowie Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen zu reduzieren. Weitere Informationen zum GeliS-Projekt findet man unter www.kern.bayern.de/gelis
Die Fördermittel für die Laura-Bassi-Preise stellt das bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst bereit. „Über diesen Preis habe ich mich sehr gefreut, vor allem über das Vertrauen in meine Kompetenzen als Wissenschaftlerin“, bestätigt die Preisträgerin. Sie reiht sich damit in eine Reihe erfolgreicher Wissenschaftlerinnen ein. Angefangen mit der Namensgeberin des Preises, Laura Maria Bassi (1711-1778), die als erste Professorin weltweit Physik in Bologna lehrte. Die Naturwissenschaftlerin und Mutter von acht Kindern wurde als eine der ersten Frauen von der Uni Bologna promoviert und als einzige Frau in die Bologneser Akademie aufgenommen.