26-Jähriger fand einen Presseausweis und forderte von dem Eigentümer 300 Euro für die Rückgabe – Die Freisinger Polizei hat dem Schauspiel nun ein Ende gesetzt – Beschuldigter hat gestanden
(ty) Der Ermittlungsgruppe der Freisinger Polizei ist es gelungen, einen mutmaßlichen Erpresser zu überführen. Der 26-Jährige hat nach einer Wohnungsdurchsuchung gestanden, einen Journalisten erpresst zu haben, dessen Presseausweis er gefunden hatte. Laut Polizei verlangte der Beschuldigte 300 Euro von dem Journalisten für die Rückgabe des Dokuments. Jetzt klickten die Handschellen.
Der Journalist aus dem mittelfränkischen Raum hatte nach Angaben der Polizei bereits im Juli seinen Presseausweis – ausgestellt vom deutschen Journalistenverband – verloren. Am 3. September wurde er dann von einem Mann – laut seinen Angaben mit osteuropäischen Wurzeln und im Bereich Freising wohnhaft – auf Facebook kontaktiert. Der gab an, den Presseausweis gefunden zu haben. Ein Chat bezüglich der Übergabe sei zwar zustande gekommen, aber nicht konkret geworden
Am 4. September schließlich erhielt der Journalist – so berichtet ein Polizei-Sprecher – einen Anruf mit unterdrückter Nummer, in dem ein Mann mit osteuropäischer Stimme, welcher sich als Finder ausgab, für die Aushändigung des Ausweises 300 Euro verlangte. „Der Journalist hatte deutlich gemacht, dass der Ausweis für ihn sehr wichtig sei.“ Der Finder sei indes bei seiner Forderung geblieben.
Der Journalist erstattete daraufhin Anzeige bei seiner Heimatpolizeidienststelle, welche diese dann der Inspektion Freising zuleitete. „Da durch den Facebook-Kontakt eine mögliche Wohnanschrift des Erpressers bekannt war, wurde bei der Staatsanwaltschaft Landshut ein Durchsuchungsbeschluss beantragt und noch am 8. September vollzogen“, berichtet ein Polizei-Sprecher. Und die Beamten landeten auch einen Treffer, als sie in der Arbeiter-Unterkunft im Stadtgebiet anrückten.
Der Beschuldigte, ein 26-jähriger rumänischer Arbeiter, wurde angetroffen und festgenommen. „Der Presseausweis konnte sichergestellt werden“, heißt es von der Freisinger Polizei. Der 26-Jährige war geständig, wie weiter gemeldet wird. Er wurde nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Journalist kann sich nun wieder über seinen wiedererlangten Presseausweis freuen, während sich der 26-Jährige wegen des Vorwurfs der Erpressung strafrechtlich zu verantworten haben wird.