Die Münchner Bundespolizei nahm gestern gleich zwei per Haftbefehl gesuchte Männer fest – einen Dieb und einen Schläger
(ty) Bundespolizisten haben gestern am Münchner Hauptbahnhof gleich zwei per Haftbefehl gesuchte Männer festgenommen. Gegen einen 52-Jährigen lagen sogar zwei Haftbefehle vor. Mit einem festgenommenen 45-Jährigen mussten die Beamten auf dem Weg in die Justizvollzugsanstalt noch einen Umweg über den Friedhof in Aubing machen.
Der 52-jährige Rumäne – unter anderem gesucht wegen Diebstahls – hatte sich gestern wieder einmal bedient, ohne zu bezahlen. Dieses Mal allerdings ausgerechnet in einem Snack-Shop direkt neben dem Eingang zur Wache der Bundespolizei. Prompt wurde der Langfinger erwischt. Als die Bundespolizisten die Personalien des Ertappten überprüften, fielen ihnen gleich zwei Haftbefehle ins Auge. Der Mann wurde daraufhin in die Haftanstalt des Münchner Polizeipräsidiums eingeliefert.
„Zum einen hatte das Münchner Amtsgericht im November vergangenen Jahres gegen den Wohnsitzlosen einen Untersuchungshaftbefehl im Zusammenhang mit Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München I wegen mehrerer Diebstähle erlassen“, wie ein Polizei-Sprecher erklärt. „Zum anderen suchte die Staatsanwaltschaft Traunstein seit März dieses Jahres mit Vollstreckungshaftbefehl nach dem 52-Jährigen.“ Er hatte nach einer Verurteilung wegen Erschleichens von Leistungen weder die vom Amtsgericht geforderten 225 Euro bezahlt noch die ersatzweise verhängte Haft von zehn Tagen angetreten.
Nur ein paar Minuten später ging den Bundesbeamten ein gesuchter Schläger ins Netz. Das Amtsgericht in Sonthofen hatte den 45-Jährigen im Juni dieses Jahres wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft verurteilt. Abgesehen von 16 Tagen Untersuchungshaft hatte sich der gebürtige Allgäuer allerdings bis dato der Strafverfolgung entzogen, wie berichtet wird. Daher suchte die Staatsanwaltschaft in Kempten jetzt mit Vollstreckungshaftbefehl nach dem Verurteilten.
Diesen Haftbefehl vollstreckten Bundespolizisten am Münchner Hauptbahnhof gestern und lieferten den Mann anschließend in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein. Auf dem Weg dorthin machten die Beamten auf Bitten des 45-Jährigen aber noch einen Umweg über den Friedhof in Aubing. „Der 45-Jährige erklärte den Beamten nämlich, er habe dort einen vierstelligen Geldbetrag deponiert“, wie ein Polizei-Sprecher mitteilt. Also sammelten die Bundespolizisten das Geld – den Angaben zufolge 2600 Euro – ein und gaben es zusammen mit dem Festgenommenen in der Justizvollzugsanstalt ab.