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Der Eichstätter Oberhirte äußerte sich bei der Vollversammlung des Diözesanrats zur Flüchtlingshilfe und mahnte: "Wir können uns nicht abschotten"

(pde) Für ein integriertes Engagement in der Flüchtlingshilfe, das auf zwei Füßen steht, hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke bei der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken in seinem Bistum geworben: konkrete Hilfe vor der eigenen Tür und verstärkte Bemühungen, die Wurzeln der Not zu bekämpfen. Bei beiden Herausforderungen sei das Engagement jedes einzelnen Christen ebenso gefordert wie die Politik auf europäischer Ebene. „Flüchtlinge aus Krisengebieten und Flüchtlinge, die sich in Folge des Klimawandels auf den Weg machen – dieses große Thema wird uns alle in den nächsten Jahren beschäftigen“, sagte Hanke gestern bei der Konferenz auf Schloss Hirschberg bei Beilngries.

 

Es ist seiner Ansicht nach nicht notwendig, dass Kirchenvertreter in dieser schwierigen Phase die besseren Politiker abgeben. „Deshalb müssen wir auch nicht jeden Satz, der irgendwo gesprochen wird, oder jede Neuentwicklung in diesem Feld kommentieren“, betonte er. Viel wichtiger sei die Treue der Kirche zu zwei Grundsätzen: „Wo Not anklopft und vor der Tür steht, wollen und sollen wir Hand und Herz öffnen und nach Kräften helfen. Wir können uns nicht abschotten und dürfen die Türen nicht zuschlagen“, so der Bischof. Ebenso gelte es, den Blick auf die Länder und Konflikte zu richten, wo die Hilfe Europas und der westlichen Welt erforderlich sei. „Ohne dem Ursprung der Not abzuhelfen, wird auch die Hilfsbereitschaft an unserer Tür nicht auf Dauer etwas nützen.“

 

Die Diözese Eichstätt finanziert die vor kurzem errichtete und bei den Maltesern angesiedelte Koordinationsstelle für Flüchtlingsarbeit. Bei seinem Gespräch mit den Vertretern des Eichstätter Diözesanrats stellte Bischof Hanke diese Einrichtung als Maßnahme zur Unterstützung der Arbeit vor, die vom Malteser-Hilfsdienst ebenso wie der Caritas im operativen Bereich geleistet wird. Neben Flüchtlingsseelsorge, Asylsozialberatung der Caritas und der Bereitstellung von Wohnraum wie in der Erstaufnahme-Einrichtung Maria Ward in Eichstätt sei dies ein weiterer Beitrag zu einem Netzwerk verschiedener Einrichtungen und Initiativen, um Flüchtlingen ganz konkret vor Ort zu helfen.


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