Logo
Anzeige
Anzeige

Der diesjährige September zählt zu den vier wärmsten seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen – allerdings war es in Bayern besonders kühl und regnerisch

(ty) Anhaltender Hochdruck-Einfluss hielt Tiefdruck-Gebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte in Deutschland für einen überwiegend trockenen, extrem warmen und sonnenscheinreichen September. Nur zu Beginn der zweiten Monatshälfte konnte sich in der Mitte und im Süden Deutschlands vorübergehend kühles Wetter mit gebietsweise ergiebigen Niederschlägen durchsetzen. Meist gelangte jedoch sehr warme oder gar heiße Luft zu uns. Damit erlebten die Menschen einen der wärmsten September-Monate seit Aufzeichnungsbeginn. Vielerorts wurden neue Monatsrekorde registriert. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

 

Die Durchschnittstemperatur im diesjährigen September von 16,8 Grad Celsius lag um 3,5 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Selbst gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch plus 3,3 Grad. Damit gehört dieser Monat neben 1947, 1999 und 2006 zu den vier wärmsten September-Monaten seit Beginn der Temperatur-Messungen anno 1881. 

Hoch „Johannes“, „Karl“ und „Lukas“ führten in der ersten Monatshälfte zu einer ungewöhnlichen Hitzewelle. In Bad Mergentheim-Neunkirchen traten acht so genannte heiße Tage mit über 30 Grad auf. Den höchsten Wert meldete am 12. September Bernburg an der Saale mit 34,4 Grad. An vielen Messstellen wurden neue Monatsrekorde aufgestellt. Zehn Tage später meldete Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, mit 0,3 Grad ein Minimum knapp über dem Gefrierpunkt.

 

Dem trockenen August folgte ein ebenso trockener September und verursachte damit große Probleme bei vielen Landwirten: Mit etwa 40 Liter pro Quadratmeter (l/m²) ereichte er nur 66 Prozent seines Solls von 61 l/m². Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer schlugen meist einen Bogen um Mitteleuropa. Im nördlichen Nordrhein-Westfalen, sowie ganz im Osten Deutschlands, blieben die Monatssummen verbreitet unter zehn l/m².

Nur Tief „Netti“ am 4. September sowie Tief „Theresia“ von 16. bis 18. September durchbrachen mit Regen die Kette von Hochdruck-Gebieten. Vor allem in Südostbayern, am Erzgebirge, in Ostthüringen und im südlichen Sachsen-Anhalt brachte „Theresia“ große Tagesmengen. Spitzenreiter war dabei am 16. Bad Bibra-Altenroda, nahe Halle, mit 112,3 l/m². Bundesweit fiel der meiste Regen im Chiemgau, örtlich waren es mehr als 170 l/m².

 

Der diesjährige September übertraf mit rund 210 Stunden sein Sonnenschein-Soll von 149 Stunden um etwa 41 Prozent. Er war damit neben September 2006 der zweitsonnigste seit dem Beginn solcher Messungen im Jahr 1951. Den Rekord hält weiterhin das Jahr 1959 mit beeindruckenden 265 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne diesmal im Nordosten mit bis zu 250 Stunden. Etliche DWD-Messstellen meldeten neue Rekorde. Im Allgäu und im Thüringer Wald waren es dagegen örtlich nur 180 Stunden.

Kühles und verregnetes Bayern 

Bayern zeigte sich mit durchschnittlich 15,9 Grad als das kühlste und mit knapp 75 l/m² als das niederschlagsreichste Bundesland. Die Sonnenscheindauer betrug etwa 215 Stunden. In Kitzingen am Main stieg die Temperatur vom 10. bis zum 15. September jeden Tag auf über 30 Grad. Am 17. September fielen in Schorndorf-Knöbling im nördlichen Bayerischen Wald 86,1 l/m² Niederschlag. Zur Eröffnung des Oktoberfests am 17. September herrschte in München Dauerregen bei ungemütlichen 14 Grad


Anzeige
RSS feed