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Die Pfaffenhofener IceHogs starten heute Abend vor heimischer Kulisse gegen Memmingen in die neue Bayernliga-Spielzeit – Am Sonntag geht es nach Miesbach

(oex) Nach einer mehrwöchigen Vorbereitungsphase beginnt für 14 Teams der Eishockey-Bayernliga nun wieder der Kampf um die Punkte. Der EC Pfaffenhofen als einer der Dinos der höchsten Spielklasse des bayerischen Eissport-Verbands bekommt es dabei gleich am ersten Wochenende der neuen Saison mit zwei richtig harten Brocken zu tun. Zum Auftakt am heutigen Freitag (20 Uhr) ist  mit dem ECDC Memmingen einer der Toppfavoriten auf die Meisterschaft  zu Gast im Pfaffenhofener Eisstadion. Am Sonntag (18 Uhr) treten die IceHogs dann beim TEV Miesbach an. 

Die Indians aus Memmingen zählen bereits seit Jahren zum Kreis derjenigen Teams, die genannt werden, wenn die Frage nach dem Meister gestellt wird. So auch vergangene Saison, als sich die Allgäuer zwar prominent verstärkt hatten, aber letztlich am eigenen Anspruchsdenken scheiterten. Platz fünf nach der Vorrunde sowie das frühe Scheitern im Play-Off-Viertelfinale am späteren Meister Waldkraiburg waren nicht das, was man sich erwartet hatte.  

 

Nun soll in Memmingen ein neuer Anlauf in Richtung Oberliga unternommen werden – und die Chancen dazu stehen nicht schlecht. Durch die Aufstockung der Oberliga haben sich mit Meister Waldkraiburg, Vizemeister Höchstadt und Halbfinalist Lindau nämlich drei Konkurrenten in die höhere Liga verabschiedet. Auch am Memminger Kader wurde an einigen Stellschrauben gedreht. Von einigen vermeintlichen Leistungsträgern wie dem Deutsch-Tschechen Petr Sikora oder dem Finnen Ville Eskelinen, die die Erwartungen nicht erfüllen konnten, hat man sich getrennt und dafür mit DEL-Torhüter Jochen Vollmer (zuletzt SC Riessersee), Moosburgs Top-Scorer Lukas Varecha und Buchloes Spielmacher Daniel Huhn absolute Hochkaräter ins Team geholt. 

Zusammen mit den verbliebenen Leistungsträgern – wie dem Ex-NHL-Profi Jan Benda, dem Deutsch-Finnen Antti-Jussi Miettinen oder Torjäger Jan Kouba – sollen die Neuzugänge nun dafür sorgen, dass der Memminger Weg nicht schon im Viertelfinale endet. Bauen kann Memmingen dabei auch auf sein begeisterungsfähiges Publikum, das trotz so mancher Enttäuschung auch in der vergangenen Saison in Massen in die Halle strömte und den Indians  mit zirka 1700  den mit Abstand höchsten  Zuschauerschnitt der Liga bescherten.

 

Weit entfernt von solchen Zahlen ist man dagegen in Pfaffenhofen. „Mit Teams wie Memmingen können wir nicht konkurrieren“, spricht ECP-Vorstand Karl Oexler Klartext. „Da herrschen ganz einfach andere Rahmenbedingungen“, sagt Oexler, der „einfach nur froh und auch etwas stolz“ ist, dass sich der ECP als kleiner Verein seit dem Aufstieg 1987 in dieser immer professioneller werdenden Liga halten kann und noch nie abgestiegen ist. 

„Wir wollen besser abschneiden als letzte Saison und vor allem den Zuschauern leidenschaftliches Eishockey bieten“, gibt dann auch ECP-Abteilungsleiter Alexander Dost als Ziel aus. Ideal wäre dabei freilich ein Platz unter den ersten acht Teams, denn damit wäre nicht nur der frühzeitige Klassenerhalt gesichert, sondern es würden auch interessante Duelle gegen die hinteren Teams der Oberliga winken. Allerdings ist die Konkurrenz riesengroß; haben sich doch etliche Teams enorm verstärkt – wie Landsberg und Buchloe – oder setzen weitgehend auf ihre erfolgreiche Mannschaft des Vorjahres – wie Peißenberg, Dorfen oder Miesbach. Hinzu kommen ambitionierte Aufsteiger wie Erding oder Passau.

 

Demgegenüber steht eine völlig neu formierte Pfaffenhofener Mannschaft – mit einem Durchschnittsalter von rund 23 Jahren die mit Abstand jüngste der gesamten Liga. Vor dieser Saison hatten etliche erfahrene Spieler die IceHogs verlassen. Allen voran ECP-Urgestein David Vokaty, den es nach 24 Jahren an der Ilm – davon 20 in der Ersten Mannschaft – aus mehreren Gründen zum Aufsteiger Passau zog, wohin er von seinem Wohnort in Tschechien pendeln kann.   

Zuletzt mussten die IceHogs, etwas überraschend, auch noch den Abgang von Mathias Schuster verkraften, der aus privaten Gründen in seine Heimat Schongau zurückgekehrt ist. Besonders schmerzt beim ECP auch der Wechsel von Marco Deubler nach Erding. Der Youngster war mit 35 Scorer-Punkten eine der positiven Überraschungen der vergangenen Saison. Er  reiht sich nun aber ein in die Liste junger Spieler, die als Nachwuchskräfte nach Pfaffenhofen kamen, bei den IceHogs zu überdurchschnittlichen Bayernliga-Akteuren reiften und dann nicht zu halten waren. Vor ihm fielen bereits Marko Babic, Tobias Feilmeier oder auch Marco Sturm in diese Kategorie.

 

„Wir werden auch in Zukunft auf junge Spieler möglichst aus der Region bauen“, betont Alexander Dost, der diesen Weg auch als alternativlos ansieht. Bereits jetzt gehören 17  U23-Akteure dem 25-Mann-Kader des ECP an – nur ein Spieler überhaupt hat die 30 Jahre überschritten. Um diesen Weg auch in Zukunft beschreiten zu können, soll die bereits seit einigen Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem ERC Ingolstadt noch weiter intensiviert werden. 

Große Hoffnungen setzt man im Lager der IceHogs auch auf den neuen Chefcoach Heinz Zerres. Der erfahrene Trainerfuchs ist bekannt dafür, mit jungen Spielern umgehen und sie formen zu können. Vor dem Auftakt-Wochenende in der Bayernliga plagen ihn allerdings einige Sorgen. Nachdem schon das Vorbereitungs-Match am Sonntag abgesagt werden musste, weil etliche Spieler krank oder angeschlagen waren, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden, wer gegen Memmingen überhaupt eingesetzt werden kann.

 

Zudem muss der ECP mit den gesperrten Andi Pielmeier und Quirin Oexler auf zwei Stammverteidiger verzichten. Vielleicht klappt es aber mit einem Einsatz von Karol Drienovsky. Der letzte Neuzugang der IceHogs, der im Regensburger Nachwuchs groß geworden ist, hat inzwischen seine Einbürgerungsurkunde erhalten – und sollte seine Spielberechtigung rechtzeitig eintreffen, wird er an diesem Wochenende auch gleich sein Debüt geben.           


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