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Während Audi-Chef Rupert Stadler in einem Schreiben an die Belegschaft eine Verlängerung der Beschäftigungsgarantie thematisiert, denkt man bei VW offenbar über einen Arbeitsplatzabbau durch Alterteilzeit nach

Von Michael Schmatloch

Wie wird das Wort Zukunft geschrieben bei Audi und VW? Der Konzern, der nicht nur den Diesel-Skandal selbst und die daraus resultierenden Kosten zu meistern hat, sondern auch den durch eben diesen selbst verursachten Skandal signifikant beschleunigten Weg in die Elektromobilität, der seinerseits ungeheuer viel Geld kosten wird, muss sich sozusagen neu erfinden.

Die Frage, die auch angesichts weltweit schwieriger Märkte viele beschäftigte umtreibt, ist selbstredend die nach der Arbeitsplatz-Sicherheit. Sind die in Ingolstadt und Neckarsulm gestrichenen Schichten schon das Ende der Fahnenstange, sind diese Zeichen mangelnder Nachfrage und der damit einhergehenden Auslastung der Stammwerke schon das Ende oder erst der Anfang?

Der Betriebsrat hat auf der jüngsten Betriebsversammlung deutlich gemacht, dass er eine Beschäftigungsgarantie über 2018 hinaus will. Und auch eine Fokussierung der Stammwerke auf die mobilen Zukunftstechnologien. In einem Brief an die Belegschaft hat Audi-Chef Rupert Stadler nun auch deutlich gemacht, dass das Unternehmen Interesse daran hat, die bis Ende 2018 laufende Beschäftigungsgarantie zu verlängern und die Auslastung der Stammwerke langfristig zu sichern.

Dazu ist es selbstredend erforderlich, die automobilen Zukunftstechnologien an eben diesen Standorten wie Ingolstadt und Neckarsulm zu verankern. Das indes ist nur die eine Seite der Medaille. Denn die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze über diesen Weg ist die eine Seite, die andere, dass die E-Mobilität vermutlich einen sinkenden Bedarf an Arbeitsplätzen mit sich bringen könnte.

In einem Interview mit dem Handelsblatt deutet Gesamt-Betriebsratschef Bernd Osterloh genau das an. Wiewohl er wisse, dass sich nur auf diese Weise Arbeitsplätze langfristig absichern ließen, gehe das aber auch mit insgesamt weniger Arbeitsplätzen einher, wie er dem Handelsblatt sagte. Bei Volkswagen wolle man deswegen die Zahl der Arbeitsplätze langsam reduzieren. Nicht über betriebsbedingte Kündigungen, sondern beispielsweise über Altersteilzeit. Von 1500 bis 2500 Arbeitsplätzen pro Jahr ist in diesem Interview mit Osterloh die Rede. 


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