Der Kreis Pfaffenhofen ist Mitglied eines kommunalen Netzwerks und nimmt zum Start vier seiner Schulgebäude unter die Lupe: Man will Einspar-Potenziale aufdecken und die Technik optimieren
(ty) Der Landkreis Pfaffenhofen baut derzeit ein Energie-Management für Gebäude auf. Als erstes werden dabei vier Landkreis-Liegenschaften unter die Lupe genommen: die Realschulen in Manching und Pfaffenhofen, die Berufsschule sowie die Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen. „Wir wollen mit einem genauen Blick aufs Detail Einspar-Potenziale aufdecken und die Technik optimieren“, sagt Landrat Martin Wolf (CSU).
Zum Hintergrund: Der Landkreis Pfaffenhofen ist einer von insgesamt zwölf kommunalen Partnern, die sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Energie-Effizienz zu steigern. „Dazu haben sich die Partner in einem Energie-Effizienz-Netzwerk zusammengeschlossen und kürzlich energetische Einsparziele formuliert“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. „Basierend auf der Datenerhebung und Umsetzungsbegleitung wurden beim letzten Netzwerktreffen im Landkreis Roth die Einsparziele für das gesamte Netzwerk definiert“, erklärt Doris Rottler, die Energie-Expertin am Pfaffenhofener Landratsamt.
Die Einsparung beim „witterungsbereinigten Wärmebedarf“ soll demnach künftig jährlich drei Prozent erreichen. In Summe sollen damit letztlich über zehn Prozent des Wärmebedarfs im Netzwerk eingespart werden. „Hauptansatzpunkte sind die Wärmedämmung und Sanierung öffentlicher Gebäude, der Ausbau kommunaler Wärmenetze und die Abwärme-Nutzung", so Rottler. Bei der elektrischen Energie sollen jährlich zwei Prozent beziehungsweise zum Ende des Projekts über fünf Prozent eingespart werden. Unter anderem die Umrüstung der Straßenbeleuchtung und die Optimierung von Kläranlagen sollen hierbei zielführend sein.
„Aktuell sind in den meisten Kommunen die ersten Projekte, wie beispielsweise die Berechnung von Wärmenetzen, der Umbau kommunaler Gebäude oder eine detaillierte Betrachtung der Liegenschaften, angelaufen und teilweise bereits abgeschlossen“, berichtet Rottler. „Parallel hierzu erfolgen in allen Kommunen die Datenerhebungen für die kommunalen Liegenschaften.“
Bereits im Dezember 2015 wurde der offizielle Zuwendungsbescheid für eines der bundesweit ersten kommunalen Energie-Effizienz-Netzwerke vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit dem maximalen Fördersatz ausgestellt. Netzwerkträger ist das Institut für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden (IfE) mit den Projektleitern Maximilian Conrad und Thomas Gollwitzer. Teilnehmende Kommunen sind neben den Landkreisen Pfaffenhofen, Bamberg, Forchheim, Haßberge, Nürnberger Land, Roth, Schwandorf und Tirschenreuth auch die Städte Amberg, Neumarkt, Straubing und Würzburg.
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