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Bei der Seniorenversammlung der IG Metall im Stadttheater Ingolstadt bekannte sich Jörg Schlagbauer deutlich zum Drei-Schicht-Betrieb

(ty) Bei der Seniorenversammlung der IG Metall heute Nachmittag im Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt ging es bei weitem nicht nur um Seniorenpolitik. In Zeiten der Diesel-Krise und damit den Problemen mit und bei Audi konnte der Vertrauenskörperleiter der IGM bei Audi, Jörg Schlagbauer, kaum anders, als über das zu sprechen, was derzeit ganz Ingolstadt bewegt: Wie geht es weiter bei Audi?

„Aktuell herrscht ein rauer Wind bei uns in Ingolstadt, bei Audi. Die Dunstwolke des Diesel-Skandals wird immer dichter", meinte der IG-Metaller. „Wir Gewerkschafter und Betriebsräte kämpfen dafür, dass dieser Skandal nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird." Schlagbauer weiter: "Wir treiben in den Aufsichtsräten die Aufklärung voran und machen auch vor großen Namen nicht halt. Und wenn es sein muss, dann muss eben auch mal – wie kürzlich geschehen – ein Top-Manager seinen Arbeitsplatz verlassen, da kennen wir kein Pardon.“

Das Wichtigste sei ihm als Metaller dabei: „Wir fordern, dass unsere Audianer diese Suppe jetzt nicht auslöffeln müssen und wir fordern für unsere Mannschaft eine Beschäftigungssicherung über 2018 hinaus. Es darf nicht sein, dass die Mannschaft zittern muss, weil manche da oben in die Trickkiste gegriffen haben. Das passt nicht zu Audi.“

Der Diesel-Skandal dürfe auch nicht als fadenscheiniges Argument dafür herhalten, um alles umzukrempeln und um zum Beispiel unser Dreischichtprinzip bei Audi infrage zu stellen.  „Denn die aktuelle Schichtdebatte wurzelt weit vor der Diesel-Zeit, weit vor dem Brexit und  Marktschwächen in Südostasien. Das Unternehmen drängte vor Jahren darauf, unseren Top-Seller, den Q5, ins Ausland zu verlagern“, so Schlagbauer, „doch die entscheidenden Planungen, die wir besprochen und auch vereinbart hatten, die unsere Auslastung mit A3, Q2 und A4 und A5 gewährleistet hätten, wurden nicht konsequent angegangen. Und das rächt sich jetzt.“

Trotzdem: "Unsere Produktionszahlen liegen auch in den kommenden Jahren auf einem hohen Niveau. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Der A4 ist Marktführer im Segment,  die Nachfrage nach unserem A3 ungebrochen und der Q2 schlägt ein wie eine Bombe“, so der Gewerkschafter weiter. „Leider wurden aber die Flexibilisierungsmaßnahmen versäumt, die es ermöglicht hätten diese Modelle gleichzeitig auf verschiedenen Linien zu produzieren."

Das zeige, dass dieses Problem nicht ausschließlich aus dem Diesel-Skandal und schon gar nicht aus dem Brexit resultiere oder sonstwoher. "Und erst recht kann unsere Audi-Mannschaft, die in diesen stürmischen Zeiten unser Unternehmen mit einer klasse Leistung und Haltung weiter auf Kurs hält, nichts dafür." Deshalb, so Schlagbauer, sage er ganz deutlich: "Hände weg von der Belegschaft, Hände weg vom Drei-Schicht-Betrieb. Und Hände weg von unserer Beschäftigung.“

„Wiir verhandeln mit Hochdruck an den Themen, die zu lösen sind. Und wir sind auf einem guten Weg“, so Schlagbauer weiter, „wir brauchen jetzt nämlich wieder Teamwork mit Herzschlag. Wir brauchen Zusammenhalt und vor allem den guten alten Audi-Geist." 

Alle müssten zusammenhalten, Belegschaft, IG Metall, Betriebsrat und das Management, damit sich etwas ändert. „Damit so etwas wie all das nicht mehr passiert. Denn das passt nicht zu Audi, „und ich glaube an Audi, ich glaube an die Menschen bei Audi, ich glaube an unsere Auto Union und an unsere gemeinsame Zukunft. Wir IG Metaller werden uns um euer Erbe kümmern.“


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