Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Vier Wochen lang verschwunden: Vermisste Mädchen wieder aufgetaucht
(ty) Zwei seit Wochen vermisste 14 und 16 Jahre alte Mädchen aus dem südlichen Landkreis Ostallgäu sind gestern Abend in Krefeld von der Polizei aufgegriffen worden. Die beiden waren am 7. Oktober nach dem Schulunterricht nicht nach Hause gekommen. Die Polizei ging davon aus, dass die beiden gemeinsam unterwegs sind und sich freiwillig abgesetzt hatten.
Während der vier Wochen seit ihrem Verschwinden bestand kein direkter Kontakt zu den Mädchen. Durch Zeugenhinweise und technische Überwachungsmaßnahmen konnte die Kripo Kempten ermitteln, dass sich die beiden in den vergangenen Tagen in Nordrhein-Westfalen aufgehalten hatten. Digitale Spuren führten letztlich zu ihrem Aufenthaltsort, eine Wohnung in Krefeld. Offensichtlich hatten die Mädchen den 23-jährigen Mieter kennengelernt, der die Mädchen für einige Tage bei sich aufnahm.
Beamte der Kriminalpolizei Krefeld suchten die Wohnung gestern Abend auf und trafen die beiden Vermissten dort an. Beide sind nach ersten Erkenntnissen bei bester Gesundheit. Die 14-Jährige wurde von ihren Eltern abgeholt, die 16-Jährige in die Obhut des zuständigen Jugendamtes übergeben. Die Vernehmungen der Mädchen stehen noch aus. Insbesondere ist noch nicht bekannt, wo sie sich seit dem Verschwinden aufgehalten hatten.
19-jährige Geisterfahrerin baut schweren Unfall
(ty) Zwei Verletzte und Sachschaden von etwa 10 000 Euro – so lautet die Bilanz eines Geisterfahrer-Unfalls am gestrigen Abend in Coburg. Eine 19-Jährige fuhr mit ihrem Auto in falscher Richtung auf die Bundesstraße auf und krachte mit einem anderen Wagen zusammen. Gegen die Unfallverursacherin wird nun wegen Straßenverkehrsgefährdung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Gegen 17.30 Uhr wollte die Auszubildende mit ihrem Suzuki Swift eigentlich in Richtung Bamberg. Da sie sich in Coburg aber nicht auskannte, fuhr sie an der Anschlussstelle Judenberg versehentlich in der falschen Richtung auf die Bundesstraße. Noch bevor sie ihren Fehler bemerkte, kam es zum Frontalzusammenstoß mit dem Renault Clio einer 31-Jährigen aus dem Landkreis Coburg, die auf der rechten Spur der B4 in Richtung Bamberg unterwegs war.
Der Anstoß war so heftig, dass an beiden Autos die Airbags auslösten. Trotzdem konnten beide Fahrerinnen ihre Wagen ohne fremde Hilfe verlassen. Der Rettungsdienst lieferte beide mit Verdacht auf Schleudertrauma ins Klinikum ein. Die beiden Kleinwagen hatten nach dem Unfall nur noch Schrottwert.
Mit Messer zur Abhebung von 1000 Euro gezwungen
(ty) Unter Vorhalt eines Messers zwang ein 36-Jähriger gestern Abend einen Bekannten im fränkischen Scheßlitz, bei einer Bank 1000 Euro abzuheben. Gegen 22.45 Uhr stattete er seinem 50-jährigen Bekannten an dessen Wohnung einen Besuch ab und bedrohte ihn unvermittelt mit einem Messer. Anschließend zwang er ihn, mit dessen Auto gemeinsam zu einem Geldautomaten zu fahren und dort 1000 Euro abzuheben. Mit dem Geld in der Tasche setzten beide ihre Fahrt in Richtung Bamberg fort.
Während der Tour hielt der 36-Jährige sein Opfer mit dem Messer in Schach. Um sich aus der Situation zu befreien, machte der eingeschüchterte 50-Jährige unerwartet eine Vollbremsung, sprang aus seinem Auto und rief um Hilfe. Die daraufhin von Anwohnern verständigte Polizei konnte den Beschuldigten noch vor Ort festnehmen. Bei der Überprüfung des Mannes stellte sich heraus, dass bereits ein Haftbefehl wegen eines Gewaltdeliktes gegen ihn bestand. Die Gesetzeshüter brachten ihn deshalb in eine Justizvollzugsanstalt.
Raub-Überfall auf Sportsbar – Wirt gefesselt
(ty) Zwei unbekannte Männer verübten gestern gegen 3.50 Uhr einen Raubüberfall auf eine Sportsbar in Kempten. Sie betraten mit Mütze und Schal vermummt sowie mit einer silbernen Pistole und einer Holzlatte bewaffnet den Gastraum und forderten Geld. Der Wirt wurde mit einem Kabelbinder gefesselt, das Lokal nach Geld und Wertgegenständen durchsucht. Die Täter nahmen aus dem Thekenbereich einen kleineren Bargeldbetrag sowie eine schwarze Geldkassette mit Inhalt an sich und flüchteten. Das Opfer kam mit dem Schrecken davon.
Die Kripo hofft nun auf Hinweise von Zeugen. Ein Täter ist etwa 175 Zentimeter groß, von kräftiger Statur, zirka 25 Jahre alt, trug Jeans, einen schwarzen Schal, eine blaue Jacke und eine Umhängetasche. Der zweite Räuber ist etwa 180 Zentimeter groß, schlanke Statur, ebenfalls um die 25 Jahre alt; er trug eine schwarze Jogginghose, blaue Jacke, schwarz-weißen Schal und weiße Turnschuhe. Vermutlich hatten beide den Tatort am Vortag gegen 15 Uhr ausgekundschaftet. Möglicherweise fuhren sie einen schwarzen VW Golf oder Audi.
Serien-Täter ermittelt – Er saß schon mal im Knast
(ty) Ermittlungen zu einem Gaststätten-Einbruch vom September dieses Jahres im Unterallgäu führten jetzt zur Aufklärung einer Vielzahl weiterer Eigentumsdelikte. In der Nacht zum 9. September war in eine Gaststätte in Türkheim eingebrochen worden; der damals unbekannte Täter stieg über ein aufgehebeltes Fenster in das Gebäude ein und erbeutete eine Geldkassette. Soweit zum Ursprung der Ermittlungen.
Eine Videoüberwachung ergab Hinweise auf einen Mann, der bereits im Jahr 2011 in dieselbe Gaststätte eingebrochen und dafür auch verurteilt worden war. Nachdem der Verdacht auf den 41-Jährigen aus dem Kreis Unterallgäu fiel, wurde er durch die Ermittler aufgesucht – dabei gestand er die Tat. Im Rahmen der Wohnungsdurchsuchung wurde weiteres Diebesgut gefunden, das aus anderen Straftaten stammt.
So stellten die Beamten auch fünf Geldbeutel sicher, die allesamt aus abgestellten Pkw entwendet worden waren. Diese Diebstähle fanden von September 2015 bis Oktober 2016 statt und waren bisher ungeklärt. Die Tatorte befanden sich in vier Fällen in Türkheim sowie in einem Fall in Landsberg am Lech. Bei den zur Last gelegten Taten entstand insgesamt ein Beuteschaden im vierstelligen Bereich. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Insbesondere wird überprüft, ob der Mann weitere Straftaten mit ähnlichem Muster begangen hat.
Vermisster tot aufgefunden
(ty) Ein 50-jähriger Mann aus dem Allgäu war am Freitag von Angehörigen als vermisst gemeldet worden; er benötigte dringend ärztliche Hilfe und Medikamente. Allerdings konnte der Verschwundene im Rahmen von Suchmaßnahmen der Polizei, die sich aufgrund vorliegender Erkenntnisse auf den Kemptener Stadtteil Eich bezogen, nicht gefunden werden. Gestern Nachmittag entdeckte nun ein Jäger in einem Waldgebiet zwischen Kranzegg und Wertach die Leiche des Mannes. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.
Verdacht des Sozialleistungsbetrugs und unerlaubte Einreise
(ty) Vor einigen Tagen kontrollierte Schleierfahnder am Bahnhof in Memmingen einen Fernreisebus, der von Italien nach Frankfurt unterwegs war. Darin saßen unter anderem zwei Pakistani, ein Inder und ein Sudanese, die in Italien wohnen. Nachträglich stellte sich heraus, dass sie in Deutschland als Asylbewerber erfasst sind. Die Beamten ermitteln nun wegen Sozialleistungsbetrugs. Ein 48-jähriger Sudanese war mit einer abgelaufenen Aufenthaltserlaubnis eingereist; gegen ihn erstatten die Beamten Anzeige nach dem Aufenthaltsgesetz.
Zwei Busunfälle am heutigen Morgen
(ty) Gleich zwei Busse verunglückten heute Morgen auf Straßen im Raum Lichtenfels in Franken. Gegen 6.15 Uhr befuhr ein Schulbus die Ortsverbindungsstraße von Uetzing in Richtung Oberlangheim. Als der Fahrer auf der schneebedeckten Strecke einem entgegenkommenden Lastwagen des Winterdiensts auswich, kam der Bus auf der abschüssigen Straße ins Rutschen und blieb nach etwa 100 Metern in der Böschung hängen. Schulkinder befanden sich zum Unfallzeitpunkt noch nicht im Bus. Der Fahrer wurde mit einem Schock vorsorglich ins Klinikum eingeliefert. Das Busunternehmen kümmerte sich um die Bergung des Fahrzeugs.
Gegen 7 Uhr war der Lenker eines Linienbusses mit drei Fahrgästen, allesamt Schulkinder, auf der schneebedeckten Kreisstraße zwischen Spiesberg und Brukheim unterwegs. Aus bislang nicht zweifelsfrei geklärter Ursache rutsche der Bus in den Graben. Weder die Kinder noch der Fahrer wurden verletzt. Die Eltern brachten ihre Kinder in die Schule. Der Bus blieb neben der Fahrbahn liegen und stellte kein Verkehrshindernis dar. Er wurde vom Unternehmen geborgen.