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Brand im Papiersilo einer Druckerei hielt 80 Floriansjünger rund acht Stunden in Atem 

(ty) Der Produktionsleiter einer Druckerei an der Angerstraße in Freising stellte gestern gegen 16.45 Uhr Brandgeruch fest. Daraufhin wurde das gesamte Gebäude evakuiert und die Feuerwehr verständigt. „Ein offenes Feuer war zuerst nicht erkennbar“, berichtet die Polizei. Menschen seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen. Im Rahmen einer Suche entdeckten die Floriansjünger dann einen Brand im Papiersilo der Druckerei. Der sollte die Einsatzkräfte bis tief in die Nacht in Atem halten.

 

Da nach Einschätzung der Feuerwehr die Gefahr einer Staub-Explosion nicht ausgeschlossen werden konnte, sperrten die Einsatzkräfte einen Bereich von rund 200 Metern im Umkreis um die Brandstelle ab. Nachdem die Produktion eingestellt und das Werksgelände evakuiert worden war, begann die Freisinger Feuerwehr mit der Brandbekämpfung.  Zur Erklärung wird von der Polizei Folgendes mitgeteilt: Papierstaub wird zunächst über ein Förderband in das Silo transportiert und anschließend mittels einer Schnecke zu Pellets gepresst. Im unteren Bereich des Silos war es aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Brand gekommen.

 

Die Feuerwehr Freising alarmierte sowohl die Werksfeuer Weihenstephan als auch die Flughafen-Feuerwehr nach, da sie selbst nicht ausreichen CO2 zum herunterkühlen des Silos hatte. Die Außentemperatur des Silos betrug nach Angaben der Polizei anfänglich zirka 125 Grad und konnte während des Einsatzes auf etwa 80 Grad heruntergekühlt werden. „Im inneren Bereich herrschten anfänglich zirka 240 Grad, die auf 100 Grad abfielen“, heißt es im Polizeibericht.

 

Die Maßnahmen zur Brandbekämpfung erklärt ein Sprecher der Freisinger Feuerwehr so: „Hierzu wurde Kohlenstoffdioxid von oben in das Silo eingeleitet mit dem Ziel, eine nicht brennbare Atmosphäre innerhalb des Silos zu schaffen.“ Dafür seien eben größere Mengen des Löschmittels erforderlich gewesen, die von den Werkfeuerwehren der TUM Weihenstephan und vom Flughafen mit entsprechenden Sonderfahrzeugen herbeigeschafft wurden. Parallel habe stets ein Trupp unter Atemschutz den Brandverlauf und den Löscherfolg per Wärmebildkamera und Messtechnik überwacht.

Aufgrund der Beschaffenheit und des geringen Füllstandes des Silos entschied sich die Einsatzleitung, gegen 22 Uhr mit der Entleerung zu beginnen. „Dies geschah unter größtmöglicher Vorsicht“, wie betont wird. Denn: „Es musste ausgeschlossen werden, dass absinkendes oder nachrutschendes Schüttgut aufwirbelte.“ Während von oben weiter CO2 ins Silo geleitet wurde, konnte der Papierstaub nach unten entleert werden. Das glimmende Brandgut löschten die Feuerwehrleute dann im Freien ab.

Erst gegen 1 Uhr war das Silo nach Angaben der Feuerwehr vollständig leer. Nachdem die Förderanlage dann mit Wasser gespült worden war, konnten die Helfer nach einem über achtstündigen Einsatz abrücken. Verletzt worden sei niemand. Laut Polizei ist bislang auch kein Sachschaden erkennbar. Die Anlage sei bereits wieder an den Betreiber übergeben worden.

Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrkräfte aus Freising, Weihenstephan, vom Flughafen München und aus Pulling im Einsatz. Angerückt waren auch die Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ (UG-ÖEL) sowie Gefahrgut-Fachberater und das THW. Während der gesamten Einsatzdauer war außerdem ein Rettungswagen des BRK vor Ort. Einsatz-Ende war gegen 2 Uhr.


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