Im Wittelsbacher-Saal des Klosters laden Christine Reimer, Harald Helfrich und Peter Wittrich mit seinem X-Tett heute Abend zu einer musikalischen Weihnachtsreise um die Welt
(ty) Ein Volksschauspieler, ein Musikprofessor und eine "Landfrau in Serie" sind auf den ersten Blick ein ziemlich ungleiches Gespann. Dennoch verbindet sie eine große Kleinigkeit: Die Liebe zur Musik. Gemeinsam gehen Harald Helfrich (Bariton) und Christine Reimer (Sopran) sowie Peter Wittrich mit seinem X-Tett am heutigen Samstag um 19.30 Uhr im Wittelsbacher-Saal der Benediktinerabtei Scheyern auf eine außergewöhnliche, musikalische Reise. Versprochen wird "eine kleine Weihnachtsreise" mit festlichen und stimmungsvollen Weihnachtsliedern aus aller Welt. Karten gibt es an der Abendkasse.
Die musikalischen Stationen der Reise sind unter anderem Italien, („panis angelicus“), Frankreich, („Il est né le divin enfant“), Spanien, („feliz navidad“), Catalonien („el cant dels ocells“), Argentinien („Missa Criolla“), Amerika („Rudolf, the rednosed reindeer“, „White Christmas“, „little drummer boy, joy to the world), Deutschland („Mariä Wiegenlied“, „Macht hoch die Tür“, „Maria durch ein Dornwald ging“, „Die Könige“) und speziell auch Bayern.
Die Schauspielerin und Sängerin Christine Reimer freut sich besonders auf dieses Konzert in der Heimat. Als gebürtige Pfaffenhofenerin, aufgewachsen quasi im Scheyerer Basilika- und Jugendchor, sang sie später, während ihres USA-Aufenthalts, im Pocatello-High-Choir sowie im All-State-Choir von Idaho, nachdem sie einen Talentwettbewerb an ihrer High-School gewonnen hatte. Außerdem wirkte sie mit Begeisterung in den Musicals "Once Upon a Mattress" und "Seven Brides for Seven Brothers" mit.
Zurück in der Heimat, absolvierte sie am Sprachen- und Dolmetscher-Institut München eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin für Spanisch und Englisch und nahm nebenher private Gesangsstunden. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit bei der Hypo-Bank München war sie als Solistin unterwegs, auch in Chören wie dem Kammerchor Pfaffenhofen oder dem Frauenchor "Chorisma". Über Letzteren kam sie 2007 per Zufall ins Filmdorf Lansing, wo sie in der Erfolgsserie "Dahoam is Dahoam" des Bayerischen Rundfunks zunächst als Komparsin tätig war sowie seit 2009 in einer Hauptrolle die Landfrau "Monika Vogl" verkörpert. Die Serie wurde 2010 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Ihre Leidenschaft zur Musik hat Christine Reimer trotz der zeitintensiven Dreharbeitszeiten nie verloren.
Harald Helfrich, 1966 in Traunstein geboren, wuchs in Grainau auf. Nach dem Abitur am Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen folgte ein Studium der Theaterwissenschaften und der amerikanischen Kulturgeschichte. Parallel erhielt Helfrich eine klassische Gesangsausbildung. Er arbeitete als Regieassistent und Inspizient am Stadttheater Ingolstadt, organisierte und konzipierte diverse Kabarett-Programme in München. Von 1998 bis 2003 arbeitete er als Regisseur, Schauspieler und Komponist bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall, unter anderem bei Inszenierungen von Horvaths „Kasimir und Karoline“ oder Shakespeares „Komödie der Irrungen“.
Seit 2005 ist Helfrich Autor, Regisseur und Schauspieler beim „Kultursommer Garmisch-Partenkirchen“, er inszenierte dort unter anderem die Uraufführungen zu „Flucht in die Heimat“ 2010, „Willis wilde Weiber“ (2011), „Der Wildschütz Jennerwein“ (2013) und „Das verkaufte Dorf“ (2015). Seit 2000 stehen zahlreiche TV-Inszenierungen für das Chiemgauer Volkstheater und die Sitcom „Spezlwirtschaft“ in seinem Tätigkeitsbereich, seit 2003 verschiedene TV-Rollen für das „Chiemgauer Volkstheater“, den „Komödienstadl“ und die „Brettlspitzen“. Harald Helfrich ist der Sohn von Volksschauspieler Bernd Helfrich und der Enkel von „Platzl“-Größe Amsi Kern. Dem breiteren Publikum ist er als Aushilfsmetzger Daniel in der Serie „Dahoam ist Dahoam“ bekannt. Er ist auch begeisterter Tischtennisspieler sowie seit 2014 Kreis- und Gemeinderat in Garmisch-Partenkirchen.
Mit dem allerersten Akkordeon, das Peter Wittrich als Kind zu Weihnachten bekam, war der Grundstein für sein musisches Interesse geweckt. Später auf dem Gymnasium wurde rasch klar, dass Mathematik und Physik ihm im Leben nichts nützen wird und der einzig wahre Beruf für ihn Musiker sein könne. Nach einem Lehramts - und Kompositionsstudium an der Münchner Musikhochschule war er zunächst einige Jahre Gymnasiallehrer, bevor er dann an seine Ausbildungsstätte als Lehrender zurückkehrte und als Professor für Musiktheorie dem jungen Nachwuchs bis heute sein Wissen vermittelt.
Als Komponist hat Wittrich für Chor-, Orgel-, Kammermusik- und Orchesterwerke zahlreiche Preise erhalten. Genauso liegt ihm aber qualitativ hochwertige Unterhaltungsmusik am Herzen, die sich nicht dem kommerziellen Geschmack beugt, sondern durch eine unverwechselbare Handschrift besticht. Mit seinem Ensemble bringt er neue Töne in die Kirche, ins Konzert und aufs Parkett. Mit auf die "Weihnachtsreise" heute Abend in Scheyern gehen Hans-Jürgen Huber (Trompete), Max Penger (Klarinette/Saxophon), Tobias Gasser (Schlagzeug), Erwin Gregg (Posaune) und Peter Wittrich (Akkordeon).
Das Peter Wittrich x-tett wurde im Jahr 2014 mit der Einführung des neuen Gotteslobs gegründet. Ziel ist es seitdem, eine ganz neue Kirchenmusik in Instrumentalklang und Gestaltungsweise zu etablieren. Alle beteiligten Musiker sind studierte Profis und erfahrene Volksmusikanten, Jazzer und/oder versierte Klassikinterpreten. Dieses Potential ermöglicht es dem X-tett verschiedene Musiksparten gleichermaßen anspruchsvoll, virtuos und mit Raffinesse zu Gehör zu bringen. Ob geistliche Musik, klassische Bearbeitung, gewachsene Volksmusik oder "Heimat reloaded".