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Von trostvoller Verheißung und Bereitschaft zur Umkehr – Bei der Jahresabschluss-Andacht im Augsburger Dom rief Bischof Konrad Zdarsa auch zur vertieften Lektüre des Alten Testaments auf 

(pba) An der Schwelle zum neuen Jahr hat Bischof Konrad Zdarsa bei der Jahresschluss-Andacht im Augsburger Dom betont, dass Gott immer wieder einen neuen Anfang mit den Menschen mache. Dies sei einerseits „eine tiefe trostvolle Verheißung und Gewissheit für jeden einzelnen“, andererseits immer auch an die Bereitschaft zur Umkehr und das Leben nach dem Evangelium geknüpft, so der Oberhirte des Bistums Augsburg, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört. Gemeinsam mit den Weihbischöfen, dem Domkapitel und den Gläubigen dankte Zdarsa Gott für das vergangene Jahr. Mit dem „Te Deum“ von Anton Bruckner sorgten Domchor und Domorchester für ein klangvolles Gotteslob zum Jahresende.

 

Schon in früheren Zeiten sei es am letzten Tag des Jahres üblich gewesen, Rückschau zu halten. „Unser ganz persönliches Leben und geistlicher Fortschritt sind aber nur sehr bedingt mit einem solchen Rückblick auf das bürgerliche wie das Kirchenjahr zu bilanzieren“, sagte der Bischof. Das Leben jedes einzelnen Gläubigen wie auch das Leben der Kirche vollziehe sich „in einem größeren Zusammenhang unter einem weiteren Bogen“. 

Den Heiligen Abend, den die Gläubigen vor einer Woche gefeiert haben, bezeichnete der Bischof als „Nahtstelle zwischen der sehnsüchtigen Erwartung des kommenden Herrn und seiner Ankunft als menschgewordener Gottessohn“. Gleichzeitig sei das Weihnachtsfest dem Gedenken an die Stammeltern Adam und Eva gewidmet und somit „eine Erinnerung des Menschen an seinen Weg durch die Zeit von Anfang an“. Dieser sei zunächst nicht vom Vertrauen, von dankbarer Erwiderung auf die Gabe Gottes, nicht vom Gehorsam bestimmt gewesen, sondern von Begehrlichkeit, Verführbarkeit und Misstrauen, proklamierte der Bischof mit Blick auf die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies.

Erst in Jesus Christus, dem Sohn Gottes, sei die Erschaffung des Menschen zu ihrem Ziel gekommen. „In ihm ist Gottes Liebe zu jedem von uns sichtbar erschienen.“ Dessen Ruf zur Umkehr dürften die Menschen wörtlich nehmen, so Zdarsa – weg von allen fortgesetzten Eigenmächtigkeiten und Eigenwilligkeit. Konkret heißt das: „Ändert euer Denken, kommt zur Ruhe, kommt zu euch selber und kommt zu Gott! Besinnt euch auf das, worauf es eigentlich ankommt und wofür ihr geschaffen seid“, ruft der Bischof die Gläubigen auf, sich an Jesus Christus zu orientieren und ihm nachzufolgen. Wegweisend könne hier auch das Wort der Gottesmutter Maria gelten: „Was Er euch sagt, das tut.“

 

Zudem lud der Bischof zu einer Vertiefung in die Lektüre, das Studium und die Betrachtung des Alten Testaments ein. „Wenn Sie das verstärkt tun, werden vielleicht manche Fragen in Ihnen wach werden, dann wird es gesunden Gesprächsbedarf geben, aber dann werden Sie ein immer klareres Christusbild gewinnen, das gründet in der Geschichte des Menschen mit Gott von Anfang an“, so Zdarsa. Jesus selbst beziehe sich auf das, was in der Schöpfung grundgelegt sei, als seine Gegner die Unauflöslichkeit des Bundes zwischen Mann und Frau in Frage stellten. Der Bischof bezeichnete es als eine „Potenzierung menschlicher Irrwege“, wenn Menschen versuchen, „diese göttliche Definition des Menschen aufzulösen in ein gleichbedeutendes Vielerlei“.


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