Um die Pfaffenhofener Schiedsrichter-Gruppe war es schon einmal besser bestellt – Beim Zukunfts-Workshop wurde intensiv diskutiert – Für den nächsten Neulings-Lehrgang sind noch Plätze frei
(ind) Hohen Besuch konnte die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen zu einem „Zukunfts-Workshop“ begrüßen: Der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), Robert Schraudner, und Bezirksschiedsrichterobmann Manuell Sellmeier trafen sich mit dem engeren Führungskreis der Pfaffenhofener Unparteiischen, um über die Perspektiven der kommenden Jahre zu sprechen. Nach wie vor sind die Pfaffenhofener Schiris händeringend Nachwuchssuche, damit sie für die Aufgaben der Zukunft gut aufgestellt sind.
Schraudner brachte zu Beginn des intensiven Vormittags die „bad news“ auf den Punkt: Die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen, einst personalstark und mit etlichen Spitzenschiedsrichtern gesegnet, ist inzwischen Oberbayerns kleinste Gruppe und kann aktuell nicht einmal einen Bezirksliga-Referee aus eigenen Reihen aufbieten. Dies müsse Anlass sein, sich konkret mit der Entwicklung auseinanderzusetzen. Der Gruppenschiedsrichterausschuss der Pfaffenhofener nahm das Angebot des Dialoges gerne an.
Die Ilmtaler hatten sich ja schon in den vergangenen Jahren intensiv mit ihrem eigenen Schicksal befasst und sowohl Ursachen als auch Initiativen herausgearbeitet. So konnte die düstere Feststellung von Oberbayerns Fußballchef doch noch mit einigen Sonnenstrahlen aufgeheitert werden: Pfaffenhofens Schiris schaffen ihren Job, alljährlich werden rund 2000 Einsätze geleistet – und nur in ganz wenigen Einzelfällen konnten Spiele nicht mit einem amtlichen Unparteiischen besetzt werden. Die Zahl der aktiven Schiedsrichter wies in den vergangenen Jahren auch eine leicht zunehmende Tendenz auf. Im letztjährigen Schiedsrichter-Neulingskurs hatten sogar elf Teilnehmer die Prüfung abgelegt – und es sind immer noch alle mit Begeisterung dabei.
Die positiven Entwicklungen in jüngerer Zeit beweisen, dass Pfaffenhofens Schiedsrichter offenbar auf dem richtigen Weg sind. Welche zusätzlichen Maßnahmen in Sachen Mitgliedergewinnung und Nachwuchsförderung erfolgversprechend sein können, erläuterte Oberbayerns Schiedsrichterboss Manuel Sellmeier. Dennoch wird es noch viele Jahre dauern, bis auch in Pfaffenhofen wieder eine höhere Leistungsdichte hergestellt werden kann, wie Schraudner am Beispiel der Gruppe Bad Tölz darlegte. Letztlich zog er aber ein sehr positives Fazit nach dem dreistündigen Arbeitsfrühstück: „Gute Diskussion, gute Ergebnisse!“
Der nächste Schritt zu einer wieder erstarkten Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen wäre nun ein erfolgreicher nächster Schiedsrichter-Neulingslehrgang, dessen Startschuss – wie berichtet – am Montag, 13. März, um 18 Uhr in der Hütte am Sportplatz des BC Uttenhofen fallen soll. Auch wenn aktuell alle Spielbesetzungen noch gemeistert werden können, ist die Gewinnung neuer Unparteiischer eminent wichtig, da immer wieder Kameraden altersbedingt ausscheiden. „Vor allem brauchen wir Talente, um wieder junge Spitzenschiedsrichter ausbilden zu können“, stellte der hiesige Schiri-Obmann Albert Schnell heraus.
Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Schiri-Neulings-Kurs ist ein Mindestalter von 14 Jahren, die Einsatzmöglichkeit am Wochenende sowie die Einsatzbereitschaft zu mindestens 15 Spielen pro Saison sowie der Teilnehme an mindestens fünf Monatsversammlungen. Teilnehmen können gleichermaßen Männer (Jungen) und Frauen (Mädchen), soweit sie Mitglied eines Vereins im Bayerischen Fußball-Verband sind. Zum Einstieg erhält jeder Schiedsrichter-Neuling gegen eine Eigenbeteiligung von 20 Euro eine komplette Schiedsrichter-Erstausstattung im Gesamtwert von rund 150 Euro – bei jugendlichen Teilnehmern wird die Eigenbeteiligung komplett übernommen.
Die weiteren Ausbildungstermine werden mit den Teilnehmern individuell vereinbart, maximal sind es sechs Abende oder im Block auch halbe und ganze Tage. Nach einer Theorie- und Fitness-Prüfung (1000-Meter-Lauf) sowie der schriftlichen Prüfung dürfen die Neulinge loslegen – in den ersten Spielen werden sie dabei von erfahrenen Schiedsrichtern betreut. Die Spielleitungen werden mit Aufwandsentschädigungen zwischen zwölf und 20 Euro pro Partie zuzüglich Fahrtspesen (0,30 Euro pro Kilometer) vergütet. Für Schüler und Studenten kann der Schiri-Job ein lukratives Taschengeld sein.
Außerdem haben geprüfte Fußball-Schiedsrichter kostenlosen Eintritt zu allen Fußballspielen im Bundesgebiet, also auch zur Bundesliga. Und wenn jemand noch selbst aktiv Fußball spielt oder andere Hobbys ausübt, wird bei den Einteilungen natürlich Rücksicht darauf genommen. „Mit ein bisschen Motivation hat man die 15 Spielleitungen pro Saison schnell zusammen“, sagt Schiri-Einteiler Michael Seidl.
Aktuell liegen fünf Anmeldungen zum anstehenden Neulingskurs im März vor – es sind also noch genügend Plätze frei. Anmeldungen nimmt Schiedsrichterobmann Albert Schnell entgegen, per Telefon unter (0 84 41) 54 85 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Beim Zukunfts-Workshop der Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen wurde intensiv diskutiert: Lehrwart Anton Wagner (von links), Pressereferent Wolfgang Inderwies, Einteiler Michael Seidl, Gruppenschiedsrichterobmann Albert Schnell, BFV-Bezirkschef Robert Schraudner, BFV-Kreischef Horst Kaindl und BFV-Bezirksschiedsrichterobmann Manuel Sellmeier.