Viele Diskussionen über mehrere Jahre hat es darüber gegeben ob, wo und in welcher Form religiöse Volkskunst in Pfaffenhofen einem breiten Publikum gezeigt wird. Jetzt will sich auch der CSU-Arbeitskreis Hochschule und Kultur einbringen.
Von Alfred Raths
Spannend bleibt weiterhin die Frage nach der Zukunft des Pfaffenhofener Mesnerhauses als Museum für religiöse Volkskunst und Volksfrömmigkeit. Jahrelang bereits schwelt die Unsicherheit darüber, wie die Zukunft des Gebäudes und der darin untergebrachten Exponate aussehen wird. Jetzt hat sich der Arbeitskreis Hochschule und Kultur der CSU (AKHK) des Themas angenommen und die Räumlichkeiten zusammen mit dem ehrenamtlichen Museumsleiter Heribert Reiter besucht.
Hannelore Besl, Vorsitzende des AKHK im Landkreis, bezeichnete das Mesnerhaus als "Kleinod und Schatzkästchen". Wegen Brandschutzauflagen ist allerdings seit mehr als fünf Jahren nur der Teil im Erdgeschoss für den Publikumsverkehr freigegeben – und zudem nur an wenigen Tagen im Jahr zugänglich. Wie die Auflagen des Brandschutzes gelöst werden könnten, präsentierte beim Besichtigungstermin Architekt Wolfgang Eichenseher, der im Auftrag der Träger – Landkreis und Stadt Pfaffenhofen – eine Lösung erarbeitet hatte.
Demnach könnte nach dem Bau einer Außentreppe und weiteren Deckenverstärkungen der Museumsbetrieb wieder aufleben. Allerdings sind dafür Investitionen von rund 200 000 Euro notwendig, wie zu erfahren war. Ob und welche Investitionen getätigt werden können, das müssten letztlich unter anderem die Kuratoriumsmitglieder Landrat Martin Wolf (CSU) und Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) entscheiden, so Museumsleiter Reiter im Gespräch mit unserer Zeitung.
"Es gibt auch seit etwa einem Jahr den Vorschlag der Stadt, die Räumlichkeiten neben der Spitalkirche als Museum zu nutzen", weiß Reiter. Der vom Kuratorium beauftragte Architekt Norbert Bergmann hat mittlerweile einen Vorschlag präsentiert, wie die Räume neben der Spitalkirche baulich abgeändert und gleichzeitig die Vorstellungen der Landesstelle für die nichtstaatliche Museen in Bayern realisiert werden könnten. Reiter rechnet damit, dass der Vorschlag in den kommenden Wochen bei der Stadt beziehungsweise im Stadtrat behandelt wird.
In einer Kuratoriumssitzung Ende November wird voraussichtlich darüber entschieden, wo die Sammlung nach Auffassung dieses Gremiums langfristig unterkommen soll. Danach sind der Pfaffenhofener Stadtrat und das Landratsamt am Zug. "Erst wenn hier ein belastbarer Vorschlag erarbeitet wurde, können sich Stadt und Kreis in den jeweiligen Gremien damit befassen", meinte Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) am heutigen Nachmittag dazu. Sie müssen sich dann darüber klar werden, welche Geldschatullen dafür geöffnet werden sollen.
Nach der Besichtigung wurde klar: Nun bringt sich auch eine eigene Gruppe innerhalb des CSU-Arbeitskreises zum Thema Museum ein und will sich seines Fortbestandes annehmen. Übrigens zählt das Museum derzeit mehr als 500 Exponate in seinem Bestand, der insbesondere durch Spenden stetig wächst.