Trotz aller Bemühungen reichte es nicht zu einem Remis – Entscheidendes Tor in der zweiten Minute – Schanzer auf dem vorletzten Rang
(ty) Am Ende waren alle Schanzer-Bemühungen ohne Erfolg: Der FC Ingolstadt bleibt gegen Hertha BSC Berlin ohne Pflichtspielsieg und unterlag heute Nachmittag in einer chancenarmen Partie mit 0:1. Das Tor des Tages in der Hautpstadt erzielte Genki Haraguchi bereits in der zweiten Spielminute. Vor allem im zweiten Durchgang probierten die Ingolstädter einiges und hatten auch die eine oder andere Gelegenheit, doch der Ausgleichstreffer wollte nicht fallen. Nachdem der Hamburger SV gestern gegen Leverkusen gewonnen hat, bleibt der FCI nach der heutigen Pleite auf dem vorletzten Platz der Fußball-Bundesliga.
FCI-Coach Maik Walpurgis musste im Vergleich zum Heimsieg gegen den HSV, das mit 1:0 gewonnen wurde, umstellen und die verletzten Almog Cohen (Innenbandzerrung im Knie) sowie Mathew Leckie (starke Prellung) ersetzen: So starteten Anthony Jung und Max Christiansen von Beginn an im Berliner Olympiastadion.
Hertha-Coach Pál Dárdai kündigte bereits im Vorfeld der Partie an, sein System anpassen zu wollen, und schickte eine offensivere Startelf als gewöhnlich ins Rennen – und dieser Plan ging prompt auf: Salomon Kalou setzte sich nach einem langen Ball auf halblinker Position gegen Roger durch, legte im Strafraum quer und Haraguchi schob überlegt zur frühen Führung ein. Die Schanzer suchten nun sofort den Weg in die Offensive, eine Ecke von Pascal Groß konnte aber noch rechtzeitig entschärft werden (5.). Die Gastgeber übernahmen dann, gestärkt durch den schnellen Treffer, weitestgehend die Kontrolle über die Partie, ohne sich dabei zunächst weitere Chancen zu erspielen.
Gefährlich wurde es erst wieder in der 17. Minute, als Anthony Jung einen Querschläger volley auf Groß weiterleitete, Herthas Brooks klärte aber stark, sodass der Schanzer nicht mehr zum Abschluss kam. Dennoch kam der FCI nun besser ins Spiel, während sich die Hauptstädter eher auf die Defensive konzentrierten. Darío Lezcano & Co. konnten in dieser Phase aber nur selten größere Gefahr im Berliner Strafraum herbeiführen. So wagten sich die Gastgeber wieder weiter nach vorne, doch auch ihnen fehlte – weitere Durchschlagskraft.
Das Match musste aufgrund vieler kleiner Fouls immer wieder unterbrochen werden, weshalb wenig Spielfluss entstand. Groß sah in der 39. Minute die erste gelbe Karte wegen Meckerns – er kritisierte eine Fehlentscheidung des Unparteiischen, der eine Balleroberung des Mittelfeldmanns als regelwidrig ausgelegt hatte. Groß antwortete auf seine Art und verbuchte die bis dato beste Chance für den FCI: Nach einer flachen Hereingabe verzog er nur knapp (43.). Auch in der 45. Minute sorgte Groß für Gefahr, als er im Gewühl des Hertha-Strafraums an den Ball kam – erneut blieb der Erfolg aber aus. So ging es mit der 1:0-Führung für Hertha in die Kabinen.
Ohne Wechsel startete der zweite Durchgang, den die Schanzer engagiert angingen. Vedad Ibisevic wollte dagegenhalten, foulte Roger und sah die nächste gelbe Karte. Die erste gute Gelegenheit der zweiten Hälfte gehörte den Hausherren: Pekarik brachte eine scharfe Flanke von rechts ins Zentrum, wo Hadergjonaj gegen Stocker aber noch klären konnte (49.). Alfredo Morales sah in der 58. Minute gelb, als er Darida zu aggressiv attackierte.
Großchancen blieben auch zu Beginn des zweiten Durchgangs Mangelware. Hertha-Trainer Dárdai reagierte und brachte Schieber für Stocker, um den Angriff zu beleben (62.). Auch FCI-Coach Walpurgis wechselte: Kittel kam für Roger und Hinterseer für Christiansen – es wurde also auch bei den Schanzern nun deutlich risikofreudiger (66.). Lezcano konnte sich in der 65. Minute erstmals im Strafraum in Position bringen, verpasste mit seinem Kopfball aber knapp das Tor.
Markus Suttner legte mit einem Distanzschuss in der 70. Minute nach und läutete eine intensive Schlussphase ein. Der eingewechselte Hinterseer scheiterte zwei Minuten später ebenso an Jarstein. Walpurgis nutzte kurz darauf seine letzte Chance einzugreifen und brachte Leipertz für Jung (76.), der mit seinem ersten Ballkontakt die Möglichkeit zum Ausgleich hatte, doch wieder war Jarstein da und parierte sicher.
Spätestens jetzt hätten sich die Schanzer den Ausgleich wohl durchaus verdient gehabt – und sie blieben dran. Die Schanzer initiierten immer wieder Angriffe, mussten aber auch auf die konterstarken Hertha-Angreifer achten. So blockte Brégerie in der 85. Minute stark gegen Esswein. Auf der anderen Seite scheiterten die Schanzer per Kopf nach einer Ecke von Groß (86.). Auch in der Nachspielzeit rannten die Schanzer an, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.