Der 52-jährige Fluggeräte-Mechaniker aus Baar-Ebenhausen hat auch bereits ein ausführliches Wahlprogramm vorgelegt – Es reicht vom sozialen Wohnungsbau über intensivere Bürgerbeteiligung bis hin zum Erhalt der Klinik in kommunaler Hand
(zel) Die Grünen im Kreis Pfaffenhofen haben, wie erwartet, Norbert Ettenhuber zum Kandidaten für die am 7. Mai anstehende Landrats-Wahl gekürt. Der 52-jährige Fluggeräte-Mechaniker aus Baar-Ebenhausen wurde am Dienstagabend einhellig von seinen Parteifreunden nominiert – er erhielt 13 von 13 Stimmen.
Damit geht Ettenhuber nun ebenso ins Rennen um den höchsten Posten im Landkreis wie Amtsinhaber Martin Wolf (CSU) und Franz Niedermayr (FDP), die auch beide bereits offiziell von ihren Parteien aufs Schild gehoben worden sind. Die SPD hat bekanntlich offiziell entschieden, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen – der Kreisvorstand der Freien Wähler will den Delegierten bei der anstehenden Versammlung nach eigenen Angaben selbiges empfehlen.
Ettenhuber leitet bereits seit mehreren Jahren – gleichberechtigt mit Kerstin Schnapp aus Pfaffenhofen – den Kreisverband der Grünen. Im Falle seiner Wahl versprach er, ein „nahbarer“ Landrat zu sein und auf stärkere Bürgerbeteiligung zu setzen. Nicht über die Menschen hinweg, sondern mit ihnen sollten Entscheidungen getroffen werden, sagte er. Jede Behörde sehe er als Dienstleister, der Bürger sei da kein Bittsteller. Mit Respekt und zuvorkommend gelte es die Bürger zu behandeln.
Das umfassende Wahlprogramm des 52-Jährigen hält nicht nur Natur- und Energie-Themen bereit – wie den Ausbau des Biotop-Verbunds, den Anschluss des Kreises an die Initiative „Gentechnikfreies Bayern“ und die Schaffung einer Energie-Agentur. Ettenhuber will außerdem ein „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ ins Leben rufen – und der Landkreis solle sich dabei ebenso aktiv wie auch finanziell engagieren. Zum Beispiel könne ein Zweckverband oder eine Genossenschaft sozialen Wohnraum schaffen.
Barrierefreie Angebote gilt es laut Ettenhuber zu vernetzen und zu erweitern. Einiges zu tun gibt es seiner Meinung nach noch zur Förderung der Mobilität und zum Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Der Landkreis-Norden müsse stärker an die Kreisstadt angebunden werden – das könne auch die Ilmtalklinik stärken. Zur Förderung der Integration würde Ettenhuber ein eigenes Sachgebiet im Landratsamt einrichten.
Weitere Punkte in seinem Wahlprogramm befassen sich etwa mit der Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe und dem kulturpolitischen Handeln des Landkreises. Ein klares Bekenntnis gibt Ettenhuber für den Erhalt der Ilmtalklinik-GmbH in kommunaler Hand ab – ein Defizit nehme man dabei. Kerstin Schnapp stellte aber zugleich klar: „Wir stehen zum wirtschaftlichen Sanierungskonzept der Klinik-GmbH und werden die Details daraus auch nicht zum Wahlkampf-Thema machen.“
Ausführlicher Bericht folgt.