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Der Stadtrat hat hinter verschlossenen Türen beschlossen, dass eine sozialpädagogische Fachkraft eingestellt wird

(ty) Die Stadt Pfaffenhofen will die Betreuung der Obdachlosen intensivieren und künftig selbst in die Hand nehmen. Der Stadtrat hat im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, eine sozialpädagogische Fachkraft für 25 Wochenstunden einzustellen. Die besagte Sitzung fand bereits am 16. Februar statt, aber erst heute informierte die Stadtverwaltung über diesen Beschluss, der hinter verschlossenen Türen gefällt wurde. 

 

Bisher sei ein Sozialpädagoge der Caritas 15 Stunden pro Woche mit der Obdachlosen-Betreuung beschäftigt. Die Personalkosten dafür trage die Stadt. „Diese Fachkraft soll aber künftig andere Aufgaben für das Caritas-Zentrum übernehmen, sodass sie der Stadt nicht mehr zur Verfügung steht“, wird dazu aus dem Rathaus erklärt. Da aktuell auch die beiden neu gebauten Obdachlosen-Unterkünfte an der Ingolstädter Straße in Betrieb gehen sowie die Zahl der zu betreuenden Einzelpersonen und Familien ansteigt, sei eine Erhöhung des Stunden-Kontingents angezeigt.

Hinzu kommt, so erklärt die Stadtverwaltung, „dass durch eine intensive Präventionsarbeit eine drohende Obdachlosigkeit manchmal vermieden werden kann beziehungsweise die Personen adäquat untergebracht werden können“. Da Obdachlosigkeit sehr oft in Zusammenhang mit psychosozialen Problemen auftrete, bräuchten die Betroffenen eine Unterstützung, um diese Schwierigkeiten wieder schneller zu überwinden und sich auf dem freien Wohnungs- und Arbeitsmarkt behaupten zu können.

 

„Oft geht es erstmal um die Sicherung von Sozialleistungen oder die Beratung bei Zahlungsschwierigkeiten“, erklärt eine Sprecherin der Stadtverwaltung. „Im Weiteren sollen die soziale Integration gefördert und Hilfsmaßnahmen erarbeitet werden.“ Die Aufgabe der Stadtverwaltung als Sicherheitsbehörde sei vorrangig, durch eine kurzfristige Obdachlosen-Unterbringung eine drohende Gefahr für Gesundheit und Leben der Betroffenen abzuwehren. Dennoch sei es zielführend, „wenn durch die sozialpädagogische Betreuung und Zusammenarbeit mit Sozialleistungsträgern, sozialen Einrichtungen und Beratungsstellen  besondere soziale Schwierigkeiten überwunden werden und eine soziale Integration gefördert wird“.

 

Mit dem Stadtratsbeschluss, eine eigene pädagogische Fachkraft einzustellen, werde die bisherige Vereinbarung der Stadt mit dem Caritas-Verband hinfällig. Die Beteiligung des hiesigen Vereins SKM, der sich mit um die Obdachlosen kümmert, bleibt nach Angaben der Stadtverwaltung von dieser Änderung unberührt. Der Verein übernimmt demnach auch weiterhin jährliche Kosten von mindestens 2000 Euro „für zweckgebundene Ausgaben im Bereich des Obdachlosenwesens“; darüber hinaus engagieren sich die ehrenamtlich tätigen SKM-Mitglieder zum Beispiel bei der Organisation und Durchführung von Treffen, Weihnachtsfeiern oder Ausflügen.

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