21-Jähriger stürzte kopfüber von einem der Wagen vier Meter in die Tiefe und erlitt lebensgefährliche Verletzungen

(ty) Der Faschingsumzug in Markt Indersdorf war gestern mit geschätzten 20 000 Personen extrem gut besucht. Am anschließenden Faschingstreiben auf dem Marktplatz nahmen nach Angaben der Polizei etwa 10 000 bis 12 000 Leute teil. Angesichts der hohen Besucheranzahl sei das Treiben „sehr friedlich“ verlaufen, teilte die Dachauer Polizei heute rückblickend mit. Allerdings gab es einen schrecklichen Unfall, bei dem ein junger Mann lebensgefährliche Verletzungen erlitten hat.

Überschattet wurde die Gaudi in Markt Indersdorf nämlich von einem schweren Sturz. Gegen 16.10 Uhr, als der Zug bereits beendet wurde und die Wagen in der Freisinger Straße geleert wurden, fiel nach Angaben der Polizei ein junger Mann von einem der Faschingswagen. „Der 21-Jährige befand sich ganz oben auf dem Wagen und saß wohl zeitweise auf der Brüstung, als er das Gleichgewicht verlor und kopfüber fast vier Meter tief auf den Asphalt stürzte“, sagte eine Polizei-Sprecherin. 

Der Verunglückte erlitt durch den Sturz lebensgefährliche Kopfverletzungen und wurde mit einem Hubschrauber in ein Münchner Klinikum geflogen. Inzwischen wurde bekannt, dass der 21-Jährige nicht mehr in Lebensgefahr schwebt, meldete die Polizei heute Vormittag.

Im Zuge des Faschingstreiben kam es laut Polizei außerdem immer wieder zu kleineren Reibereien, bei denen aber niemand ernsthaft verletzt worden sei. Im Folgenden eine Zusammenfassung von Zwischenfällen, die aus dem heute veröffentlichten Bericht der Inspektion Dachau hervorgehen. 

Gegen 17 Uhr kamen sich beim Faschingstreiben am Marktplatz mehrere Personen in die Haare, woraufhin ein 23-jähriger Unterschleißheimer seinem 18-jährigen Kontrahenten zwei Kopfstöße verpasste. Der 18-Jährige wurde leicht verletzt. Ein Alkotest bei dem Beschuldigten ergab einen Wert von über zwei Promille.  

Gegen 17.30 Uhr wurde ein 27-Jähriger, als er in Markt Indersdorf gerade mit seinem Pkw losgefahren war, einer Verkehrskontrolle unterzogen. Der Mann aus Erdweg hatte minimal zu viel getrunken und muss nun mit einem einmonatigen Fahrverbot rechnen. 

Zu einer verbalen Auseinandersetzung kam es gegen 19 Uhr in der Arnbacher Straße. Am Ende schlug ein 23-Jähriger aus Pfaffenhofen seinem 44-jährigen Widersacher mit der Hand ins Gesicht. Das Opfer wurde nur minimal verletzt. 

Gegen 21 Uhr wollte ein 26-Jähriger aus Pfaffenhofen einen Streit schlichten, der auf dem Marktplatz entbrannt war. Dabei wurde er von einem der Streithanseln, einem 20-Jährigen aus Altomünster, geschlagen und leicht verletzt. 

Ein erheblich alkoholisierter Mann aus Altomünster schlug nach dem Faschingstreiben wahllos auf mehrere Personen ein, die ihm auf dem Weg zum Bahnhof über den Weg liefen. Fünf seiner Opfer wurden lediglich minimal verletzt, ein 21-Jähriger jedoch musste sich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben. Ein Alko-Test bei dem 27-Jährigen ergab einen Wert von fast 2,5 Promille.