Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten

Nachbarn beschwerten sich – und wurden umgebracht

(ty) Am späten gestrigen Abend kam es zu einem Tötungsdelikt in einem Mehrfamilienhaus in Rott am Inn (Kreis Rosenheim). Auslöser der Tat war nach bisherigen Erkenntnissen eine Streitigkeit aufgrund einer Lärmbelästigung. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen.

Ermittler und Spurensicherungsbeamte der Kripo arbeiten mit Hochdruck an der vollständigen Aufklärung. Nach bisherigen Erkenntnissen beschwerten sich am Abend Nachbarn über Lärm in der Wohnung einer 20-Jährigen. Zu diesem Zeitpunkt soll sich noch ein 25-jähriger Mann in der Wohnung der jungen Frau aufgehalten haben. Im Verlauf der Beschwerde zeigte sich der Tatverdächtige hochaggressiv und fügte den beiden Opfern unvermittelt tödliche Verletzungen zu.

Bei den Opfern handelt es sich um einen 73-jährigen Mann und eine 66-jährige Frau. Beide standen bis auf die Nachbarschaft in keiner Beziehung zueinander und wohnten in separaten Wohnungen. Inwieweit die 20-jährige Frau mit dem Tatverdächtigen in einer Beziehung stand, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Der 25-jährige Tatverdächtige mit türkischer Staatsangehörigkeit flüchtete unmittelbar nach der Tat, er konnte gegen 1.30 Uhr im Rahmen der Fahndung festgenommen werden.

Beamte der Bereitschaftspolizei suchen die unmittelbare Tatort-Umgebung nach Gegenständen ab, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. Weitere führten Spurensicherungsmaßnahmen im Hausflur sowie in Wohnungen durch. Für die Ermittler der Kripo gilt es jetzt, die Personen- und Sachbeweise zusammenzuführen, um den genauen Ablauf des Abends zu rekonstruieren. Eine Obduktion der Opfer erfolgt ebenfalls.

Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Der zuständige Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen den Mann. Die 20-Jährige Frau wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

Festnahme nach SEK-Einsatz

(ty) Ein psychisch kranker Mann sorgte am gestrigen Abend für einen länger andauernden Einsatz von Polizei und Rettungsdienst in Ebermannstadt (Kreis Forchheim). Mit einem Messer hatte der Mann zuvor einen Notarzt bedroht und sich dann in dem Wohnhaus zurückgezogen. Nachdem sämtliche Bemühungen der Beamten, den 39-Jährigen zum Verlassen des Gebäudes zu bewegen, vergeblich waren, nahmen ihn Spezialeinsatzkräfte kurz nach Mitternacht fest. Er kam anschließend in ein Krankenhaus.

Gegen 19.45 Uhr hatten die Eltern des Mannes die Integrierte Leitstelle verständigt, da sich ihr Sohn in einer psychischen Ausnahmesituation befand. Beim Eintreffen des Rettungsdiensts griff der 39-Jährige unvermittelt zu einem Messer und bedrohte den Notarzt. Sogleich zogen sich die Rettungskräfte und Angehörige zurück und verständigten die Polizei. Der 39-Jährige versperrte die Eingangstür und war für eine erneute Kontaktaufnahme nicht mehr zugänglich.

Während mehrere Polizisten das Anwesen umstellten, wurden speziell geschulte Kommunikationsbeamte verständigt. Sie führten mit dem 39-Jährigen in der Folgezeit zahlreiche Telefongespräche, letztendlich ließ sich der Mann jedoch nicht überzeugen, das Haus unbewaffnet zu verlassen. Gegen 0.15 Uhr verschafften sich schließlich SEK-Kräfte Zugang zu dem Anwesen und nahmen den 39-Jährigen fest. Im Anschluss brachten Polizeibeamte den psychisch kranken Mann in eine Klinik.

Groß angelegte Such-Aktion nach einem Kind

(ty) Die Polizei hat die intensiven und umfangreichen zweitägigen Suchmaßnahmen nach einem möglicherweise in den Wald bei Karlstadt (Kreis Main-Spessart) gelaufenen Kind beendet. „Unter Einsatz aller möglichen und sinnvollen Einsatzmittel wurde neben den Ermittlungen ein erhebliches Gebiet abgesucht, ohne dass sich weitere Hinweise ergaben“, erklärte ein Polizei-Sprecher.

Am Rosenmontag gegen 9.45 Uhr war zwei Verkehrsteilnehmern im Vorbeifahren ein dunkelhäutiges Kind mit krausen schwarzen Haaren an der B26 in Richtung Stetten aufgefallen. Einer der Zeugen hatte von einem roten Fahrzeug berichtet, das danebengestanden haben soll. Beide hatten sofort gewendet und die Polizei verständigt. Beim Eintreffen vor Ort fand sich jedoch weder für die Zeugen, noch für die Ordnungshüter eine Spur von Auto und Kind.

Gestern und heute suchten daraufhin zahlreiche Einsatzkräfte das Waldgebiet, die nahegelegenen Weinberge und Felder sowie den Bereich am Main ab. Dabei ergaben sich weder Hinweise auf eine Straftat, noch weitere Anhaltspunkte auf ein Kind, das in den Wald gelaufen sein könnte. Auch die Befragung von Passanten und Anwohnern der Wohngebiete sowie die Befragung der Bewohner von Asylbewerber-Unterkünften hinsichtlich eines möglicherweise vermissten Kinds verliefen ohne weitere Erkenntnisse.

Gestern waren neben Polizeibeamten aus ganz Unterfranken auch Diensthundeführer, 100 Feuerwehrleute sowie ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Heute kamen 13 Einsatzkräfte der Rettungshundestaffel des BRK und der DLRG dazu, erneut ein Hubschrauber, fünf Diensthundeführer und polizeiliche Einsatzkräfte aus dem Regierungsbezirk. Außerdem übernahm die Kripo die Befragungen der Zeugen.

Am Ende stellt sich die Situation so dar, dass die Polizei den bisherigen Erkenntnissen zufolge alles Mögliche getan hat, um aufzuklären, ob tatsächlich ein Kind in den Wald gelaufen war. „Festgestellt werden muss, dass es derzeit außer den Mitteilungen der Zeugen am Montagvormittag keine weiteren Hinweise oder Ansatzpunkte gibt“, heißt es vorerst abschließend.

Spektakulärer Unfall: Kran-Kabine stürzt in die Tiefe

(ty) Heute gegen 9 Uhr kippte ein Portalkran auf einem Firmengelände im Mühlmahdweg in Augsburg-Lechhausen aus noch unklarer Ursache um. Möglicherweise ist ein technischer Defekt an Befestigungsbolzen ursächlich, dies bedarf jedoch noch weiterer Abklärung. Die unterhalb des Krans montierte Führerkabine stürzte mitsamt dem darin befindlichen Kranführer etwa acht Meter ab und wurde zwischen dem Kran und einem darunter stehenden Schwellenfahrzeug mit geladenen Betonplatten eingeklemmt.

Der in seiner Kabine eingeklemmte Kranführer – ein 56-jähriger Augsburger – wurde durch Einsatzkräfte der Feuerwehr aus der Führerkabine herausgeschnitten und vom Rettungsdienst zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gefahren. Ein vorsorglich hinzugerufener Rettungshubschrauber kam nicht zum Einsatz. Nach ersten Erkenntnissen erlitt der Mann eine Unterschenkelfraktur. Lebensbedrohliche Verletzungen zog er sich glücklicherweise nicht zu. Ob und in wieweit Unfallverhütungs- oder sonstige Vorschriften missachtet wurden, ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Dreiste Aktion: Tonnenweise Mandeln und Sultaninen gestohlen

(ty) Einen besonders dreisten Diebstahl verübten Unbekannte am Wochenende an der Rastanlage Frankenwald im Kreis Hof. Der polnische Sattelzug stand von Freitagnachmittag bis in die frühen gestrigen Morgenstunden an der Rastanlage an der A9 in Fahrtrichtung Berlin. Nach bisherigen Erkenntnissen öffneten die Diebe die Plane an der Fahrerseite des Lastwagens und luden mit Hilfe eines technischen Gerätes insgesamt sieben Paletten Mandeln und Sultaninen unbemerkt um. Die rund vier Tonnen Lebensmittel haben einen Wert von mehreren tausend Euro.

Schrecklicher Unfall im Kreis Regensburg

(ty) Gestern gegen 19.30 Uhr war ein 18-Jähriger mit seinem BMW auf der Staatsstraße 2146 im Kreis Regensburg von Wiesent her kommend in südlicher Richtung unterwegs, mit ihm im Auto befand sich als Beifahrerin eine 14-Jährige. Zum gleichen Zeitpunkt befuhr ein 32-Jähriger mit seinem Audi die Autobahnausfahrt Wörth/Wiesent der A3 von Regensburg her kommend und wollte nach links in die Staatsstraße einbiegen. Mit in dem Fahrzeug saß seine 30-jährige Ehefrau.

Beim Einbiegevorgang auf die Staatsstraße kam es zur Kollision mit dem von links kommenden BMW des 18-Jährigen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der BMW nach links über die Schutzplanke geschleudert und stürzte eine Böschung hinab, wo er in extremer Steillage sich an einem Baum verfing. Nach Angaben eines dem BMW nachfahrenden Zeugen versuchte der 18-Jährige noch, nach links auf die Gegenfahrbahn auszuweichen. Dort kam es dann zum Zusammenstoß mit dem einfahrenden Audi.

Die beiden BMW-Insassen wurden eingeklemmt und mussten durch die Feuerwehr befreit werden. Der 18-Jährige erlitt schwerste Verletzungen. Er wurde nach notärztlicher Erstversorgung per Rettungshubschrauber in ein Regensburger Krankenhaus verbracht. Die 14-Jährige wurde schwer, der 32-jährige Audi-Fahrer mittelschwer und seine Beifahrerin leicht verletzt. Sie wurden von Rettungswagen in Krankenhäuser eingeliefert.

Von der Staatsanwaltschaft wurden die Hinzuziehung eines Unfallsachverständigen und die Sicherstellung der beiden Fahrzeuge angeordnet. Die Staatsstraße war für etwa vier Stunden vollständig gesperrt. Gleichzeitig war die Autobahnausfahrt Wörth/Wiesent in Fahrtrichtung Passau gesperrt worden. 

1,2 Kilo Kokain unterm Autositz

(ty) Heute ging Passauer Schleierfahndern ein 24-jähriger Mann ins Netz, der auf der A3 mit knapp 1,2 Kilogramm Kokain in seinem Toyota unterwegs war. Die Beamten kontrollierten gegen 1.15 Uhr den Pkw auf der Raststätte Donautal. Dabei entdeckten sie unter dem Beifahrersitz eine Plastiktüte mit dem Rauschgift. Der 24-jährige Wiener wurde vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen hat mittlerweile die Kriminalpolizei übernommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde der Festgenommene heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen den Österreicher wurde Untersuchungshaftbefehl erlassen. Die Ermittlungen dauern an.

Nach Raub: Zwei Männer in U-Haft

(ty) Am Sonntagmorgen hatte die Schweinfurter Polizei im Anschluss an einen Raub in der Innenstadt zwei Tatverdächtige festgenommen. Die beiden 21 Jahre alten Männer sind dringend verdächtig, einem 46-Jährigen das Mobiltelefon und das Portemonnaie samt Geld geraubt zu haben. Nach Entscheidung des Ermittlungsrichters sitzen die Beschuldigten inzwischen in Untersuchungshaft.

Nach aktuellem Ermittlungsstand hatten zwei Männer um 4.20 Uhr das Opfer in der Friedrich-Ebert-Straße unvermittelt von hinten zu Boden gerissen und geschlagen. Anschließend nahmen die Täter dem am Boden liegenden 46-Jährigen das Mobiltelefon und den Geldbeutel ab und flüchteten schleunigst. Die Polizei leitete umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein und konnte nur wenige Minuten später in der Innenstadt zwei Tatverdächtige festnehmen. Bei den beiden stellten sie Gegenstände sicher, die dem Opfer geraubt worden waren.

Die Beschuldigten mussten die Polizisten zur Dienststelle begleiten und jeweils eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Die Beteiligten hatten alle drei deutlich unter dem Einfluss von Alkoholika gestanden. Der 46-Jährige hatte durch den Überfall lediglich oberflächliche Verletzungen an der Hand erlitten. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden die beiden Tatverdächtigen gestern dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ jeweils Haftbefehl wegen Raubes und bestehender Fluchtgefahr. Die Beschuldigten wurden in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. 

Großeinsatz in Asyl-Unterkunft

(ty) Heute Morgen kam es in der Nürnberger Südstadt zu einem Polizeieinsatz in einer Asylbewerber-Unterkunft. Anlass war eine latente Bedrohungslage, die von einem Bewohner ausgegangen war. Ein 24-jähriger Iraner geriet bereits um 2 Uhr morgens mit einem 29-jährigen Iraker in der Unterkunft in einen heftigen Streit. Dabei soll es auch zu einem Körperverletzungsdelikt gekommen sein. Der Sicherheitsdienst verständigte die Polizei, die den 24-Jährigen zur Dienststelle mitnahm. Dort wurde er in einer Zelle untergebracht.

Als sich der Mann beruhigt hatte, wurde er wieder entlassen. Sofort danach begab er sich zu seiner Unterkunft und zettelte erneut einen Streit an. Dabei soll laut Sicherheitsdienst auch ein Messer im Spiel sein. Angeblich bedrohte der 24-Jährige damit mehrere Mitbewohner. Sofort wurden zahlreiche Polizeikräfte zur Unterkunft beordert. Während ein Teil der Beamten das Gebäude umstellte, durchsuchten Spezialeinheiten die Räume. Dabei wurde der gesuchte Mann festgenommen; ein Messer hatte er nicht dabei.

Den Beschuldigten fuhr man zur Dienststelle und brachte ihn erneut in eine Zelle. Derzeit wird der genaue Sachverhalt recherchiert. Dazu ist es erforderlich, Dolmetscher hinzuziehen, da weder mutmaßliche Opfer noch der Beschuldigte der deutschen Sprache mächtig sind. 

Gewaltverbrechen in Höfen mit zwei Toten: Zum Stand der Ermittlungen

(ty) Am Samstagabend sind bekanntlich in einem Einfamilienhaus im Kreis Bad Tölz ein Mann und eine Frau tot sowie eine weitere Frau mit schwersten Verletzungen aufgefunden worden. Aufgrund der derzeitigen Spurenlage wird von einem Gewaltverbrechen ausgegangen. Die Kripo Weilheim hat zur Klärung des Verbrechens die Sonderkommission (Soko) "Höfen" unter der Leitung von Kriminaloberrat Markus Deindl eingerichtet. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.

Der Tatort liegt in dem Weiler Höfen, einem Ortsteil der Gemeinde Königsdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Zur endgültigen Klärung der Identität und Todesursache der Opfer werden weitergehende Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin vorgenommen. Die beiden Todesopfer sind aber mit hoher Wahrscheinlichkeit identifiziert. Es handelt sich um einen alleinstehenden 81-jährigen Mann aus Nordrhein-Westfalen und eine 76-jährige Frau aus dem Raum Frankfurt, die mit der Hausbesitzerin befreundet waren. Beide starben eines gewaltsamen Todes durch stumpfe Gewalt. Die schwer verletzte 76-jährige Hausbesitzerin ist noch nicht vernehmungsfähig. 

Die Soko wurde sukzessive auf rund 50 Mitarbeiter erweitert. Ebenfalls involviert sind Beamte der „Operativen Fallanalyse Bayern“. Polizeipräsident Robert Kopp hat der Soko volle personelle und logistische Unterstützung zugesichert. Die Staatsanwaltschaft München II hat die Sachleitung übernommen. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen dürfte sich die Tat zwischen Mittwochabend und Samstagvormittag ereignet haben. Am vergangenen Mittwoch soll der letzte Kontakt zu einem der Opfer stattgefunden haben. 

Die aufwändigen kriminaltechnischen Untersuchungen am Tatort dauern noch an. In den vergangenen Tagen wurde bereits eine intensive Befragung der Anwohner und Nachbarn in Höfen durchgeführt. Die Soko "Höfen" ist unter der Telefonnummer (08 81) 64 00 erreichbar. Das Gewaltverbrechen wird am Mittwochabend, 1. März auch in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ thematisiert. Die Soko schaltet begleitend zur Sendung ab 20.15 Uhr ein Hinweistelefon unter (08 81) 640-123. 

Während die Soko mit Hochdruck an der Aufklärung des Gewaltverbrechens arbeitet, versuchen skrupellose Betrüger die Situation für sich auszunutzen. Im konkreten Fall hatte sich der Täter gestern Abend bei einem Anruf unter Vorspiegelung einer falschen Rufnummer als Mitglied der Soko ausgegeben. Offensichtlich wollte er durch dieses hemmungslose Vorgehen eine Rentnerin aus dem Kreis Bad Tölz um ihr Erspartes erleichtern. Er versuchte, mit falschen Details aus den Ermittlungen, die jeglicher Grundlage entbehren, einen Bezug zur Frau herzustellen, um dadurch an deren Kontodaten zu gelangen. Die Angerufene reagierte richtig und verständigte die Polizei.