Hauptversammlung beschloss Zahlung von erneut 50 Cent pro Aktie. Außerdem wurde der Vorstand in die Lage versetzt, das Grundkapital um bis zu 25 Prozent zu erhöhen.
(ty) Gestern fand in München die ordentliche Hauptversammlung der Wacker Neuson SE statt. Das Unternehmen ist für den Landkreis Pfaffenhofen von Bedeutung, weil es in der Gemeinde Reichertshofen einen wichtigen Standort unterhält, der erst kürzlich für rund zehn Millionen Euro um ein Forschungs- und Entwicklungszentrum erweitert worden war. Die Hauptversammlung folgte gestern dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für eine Dividenden-Ausschüttung in Höhe von 0,50 Euro je Aktie. Darüber hinaus wurde das genehmigte Kapital erneuert, welches den Vorstand in die Lage versetzt, das Grundkapital der Gesellschaft unter bestimmten Voraussetzungen um bis zu 25 Prozent zu erhöhen.
216 Aktionäre mit insgesamt 59 711 408 Stimmrechten waren auf der Hauptversammlung in München vertreten. Damit lag die Präsenz, gemessen am Grundkapital von 70,14 Millionen Aktien, bei 85,13 Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Wacker Neuson sein Umsatzniveau in einem schwierigen Marktumfeld halten können. Der Vorstand sprach von einem Jahr des Übergangs, in dem Optimierungen von Prozessen und Strukturen umgesetzt und Voraussetzungen für künftiges Wachstum geschaffen wurden. Für das laufende Geschäftsjahr zeigten sich Vorstand und Aufsichtsrat optimistisch.
Die Aktionäre stimmten dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zu, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie auszuschütten. Damit blieb im Vergleich zum Vorjahr die Dividendenhöhe stabil. Die Ausschüttung von gut 35 Millionen Euro – 50 Cent auf insgesamt 70,14 Millionen dividendenberechtigte Papiere – entspricht einer Ausschüttungsquote von 61,7 Prozent des Konzernjahresüberschusses 2016. Die Dividende ist am 2. Juni zahlbar.
Vorstand und Aufsichtsrat wurden für das abgelaufene Geschäftsjahr entlastet. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Ernst & Young“ wurde erneut zum Abschlussprüfer gewählt. Die Hauptversammlung hat den Vorstand zudem ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von bis zu 17 535 000 neuen Aktien mit der Möglichkeit zum Ausschluss des Bezugsrechts zu erhöhen – so genanntes genehmigtes Kapital. Das bisherige genehmigte Kapital aus dem Jahr 2012 war vor kurzem ausgelaufen.
Mit dem genehmigten Kapital kann die Gesellschaft zum Beispiel geeignete Unternehmen oder Beteiligungen erwerben und als mögliche Gegenleistung Aktien der Wacker Neuson SE gewähren. Es ist aber auch möglich, durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen eine weitere, bankenunabhängige Finanzierungsmöglichkeit zu nutzen. Die Aktionäre befürworteten diesen Vorschlag und ermöglichen es der Gesellschaft so, ihre Wettbewerbsposition weiter zu stärken, ohne ihre Finanz- und Liquiditätsmöglichkeiten zu belasten.
„Der Beschluss unterstützt die Wachstumsstrategie unseres Konzerns, schafft größtmögliche Flexibilität gegenüber möglichen Partner- und Finanzunternehmen und versetzt das Unternehmen in die Lage, Chancen zur Verbesserung von Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit zu ergreifen“, sagte Vorstandschef Cem Peksaglam. Der 49-Jährige hatte, wie berichtet, vor einigen Wochen dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er nach der erfolgreichen strategischen Neuausrichtung des Konzerns für eine Verlängerung seines Vertrages nicht mehr zur Verfügung stehe und beabsichtige, sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Der sechsjährige Vertrag von Peksaglam läuft im August aus.
Die Wacker-Neuson-Group ist ein international tätiger Unternehmensverbund mit über 50 Tochterunternehmen sowie 140 eigenen Vertriebs- und Servicestationen. Als ein führender Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen bietet der Konzern seinen Kunden weltweit ein breites Produktprogramm, Service- und Dienstleistungsangebote sowie Ersatzteilversorgung.
Zur Wacker-Neuson-Group gehören die Produktmarken Wacker Neuson, Kramer und Weidemann. Das Leistungsangebot richtet sich vor allem an Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Landwirtschaft, den Kommunen, der Recycling- und Energiebranche sowie an Bahnbetriebe und Industrieunternehmen. Der Konzern erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,36 Milliarden Euro und beschäftigt rund 4800 Mitarbeiter weltweit.