Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Nach Fund von verwesten Leichenteilen: Taucher suchen
(ty) Nachdem vor einigen Tagen – wie berichtet – aus dem Brückelsee bei Wackersdorf männliche Leichenteile geborgen worden waren, erfolgte heute eine großflächige Absuche des relevanten Ufer- und Gewässerbereichs nach weiteren Leichenteilen. Die Suchmaßnahmen verliefen negativ. Das Ergebnis des DNA-Abgleichs mit einem Vermisstenfall vor 17 Jahren steht indes noch aus.
Seit dem Fund des stark verwesten und unvollständigen Leichnams am 20. Juni laufen bei der Kriminalpolizei Amberg die Ermittlungen. Mit Unterstützung der Tauchergruppe der Bereitschaftspolizei Nürnberg lief heute eine großflächige Absuche des südöstlichen Bereichs des Brückelsees nach weiteren Leichenteilen. Die systematischen Suchmaßnahmen dauerten bis in die späten Nachmittagsstunden.
Es konnten aber keine weiteren Leichenteile aufgefunden werden. Aufgrund der rechtsmedizinischen Untersuchung der geborgenen Leichenteile ergaben sich weiterhin keine Hinweise, die eine Gewalttat vermuten lassen. Die Identität des Leichnams steht nach wie vor nicht fest. Das Ergebnis des DNA-Abgleichs des Instituts für Rechtsmedizin Erlangen mit einem seit Juli 2000 vermissten Mann liegt noch nicht vor.
Nackter Radler
(ty) Ohne Kleidung, dafür aber mit Alkohol und Drogen im Blut, war heute am frühen Morgen ein Radler im Stadtgebiet vom Coburg unterwegs. Nicht schlecht staunte ein Autofahrer gegen 5.45 Uhr, als vor ihm in der Rodacher Straße der splitternackte Pedalritter in Richtung Innenstadt fuhr. Der Zeuge verständigte sofort die Polizei, die den Drahtesel-Lenker im Adamskostüm auf Höhe der Spittelleite anhalten und einer Kontrolle unterziehen konnte.
Der 34-Jährige zeigte zum einen drogentypische Auffälligkeiten und war zum anderen aufgrund seines Alkoholpegels von 1,7 Promille nicht mehr Herr seiner Sinne. Um den unbekleideten Radfahrer, der aus dem Landkreis Coburg stammt, zur Blutentnahme ins Klinikum transportieren zu können, stellten ihm die Polizisten einen Schutzanzug – so wie ihn Spezialisten der Spurensicherung verwenden – zur Verfügung.
Die Gesetzeshüter ermitteln nun gegen den 34-Jährigen wegen Trunkenheit im Verkehr sowie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Nach Durchführung aller polizeilichen Maßnahmen lieferten die Beamten den Mann in seiner „Einmalkleidung“ sicher an seiner Wohnanschrift ab.
Reifen für 100 000 Euro geklaut
(ty) Eine große Anzahl an Reifensätzen im Wert von über 100 000 Euro entwendeten unbekannte Täter in der Nacht zum Sonntag aus der Lagerhalle eines Autohändlers an der Schleizer Straße in Hof. Nach bisherigen Erkenntnissen öffneten die Diebe gegen 3.15 Uhr gewaltsam eine Gebäuderückwand des Autohauses und gelangten auf diese Art in das Reifenlager. Zum Abtransport der rund 30 erbeuteten Reifensätze müssen sie ein größeres Fahrzeug verwendet haben. Der angerichtete Sachschaden beläuft sich auf weitere 12 000 Euro. Die Ermittler hoffen nun auf Zeugenhinweise.
Tragischer Todesfall
(ty) Am späten gestrigen Abend kam ein junger Mann bei einem tragischen Vorfall in Nürnberg ums Leben. Nach den vorliegenden Erkenntnissen der Kriminalpolizei verließ er gegen 23.30 Uhr eine Veranstaltung in Nürnberg-Gebersdorf und machte sich auf den Heimweg. Kurz darauf entdeckten Bekannte an der Brücke des Main-Donau-Kanals die Bekleidung des 26-Jährigen; wenig später informierten sie die Polizei über ihren Fund.
Eine erste Nachschau am Main-Donau-Kanal erbrachte zunächst keine Erkenntnisse über den Aufenthaltsort des Vermissten. Dennoch alarmierte die Polizei die Berufsfeuerwehr. Kurz nach Mitternacht fanden dann Feuerwehrtaucher am Grund des Kanals die Leiche des Mannes. Hinweise auf Fremdverschulden oder Suizid liegen zurzeit nicht vor. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter der Rufnummer (09 11) 21 12 – 33 33 um Hinweise.
Fußgänger von Pkw erfasst: tot
(ty) Heute Nacht gegen 1.30 Uhr wollte ein 60-jähriger Fußgänger die Bundesstraße B12 auf Höhe der Abzweigung Röhrnbach-Nord (Kreis Freyung-Grafenau) überqueren, als er von einem Auto erfasst und getötet wurde. Ein 27-jähriger tschechischer Pkw-Fahrer war mit seinem Kia von Freyung in Richtung Passau unterwegs; als der Fußgänger plötzlich auf der Straße auftauchte, versuchte er noch auszuweichen, konnte aber einen Zusammenstoß mit dem 60-Jährigen nicht vermeiden.
Der Fußgänger erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle starb. Zur Klärung des Unfallhergangs ordnete die Staatsanwaltschaft die Hinzuziehung eines Gutachters an. Feuerwehrleute kümmerten sich um die Ausleuchtung der Unfallstelle und die Umleitung des Verkehrs. Der Pkw-Fahrer wurde mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Der Sachschaden am Pkw beträgt etwa 3000 Euro.
Bootsunglück: Acht Personen gerettet
(ty) Großes Glück hatten in der vergangenen Nacht acht Personen aus dem Landkreis Aschaffenburg, die nach dem Abschluss-Feuerwerk des Aschaffenburger Volksfestes mit einem Sportboot noch auf dem Main bei Mainaschaff unterwegs warten. Kurz vor Mitternacht geriet das Boot nach Aussage des Führers beim Passieren eines Fahrgast-Motorschiffs in dessen Wellen und kenterte.
Die acht Insassen – Männer und Frauen im nicht mehr jugendlichen Alter – fielen ins Wasser und das Boot trieb kieloben auf dem Main. Als die Verunglückten um Hilfe riefen, hörte sie ein Mann, der mit seinem Rad am Ufer unterwegs war. Er setzte einen Notruf ab. Das große Glück der Leute bestand darin, dass das Streckenboot „WSP 21“, besetzt mit Beamten der Wasserschutzpolizei Aschaffenburg, nach dem Volksfest-Feuerwerk noch auf dem Main auf Streife war.
Unter voller Fahrt erreichten die Beamten nach wenigen Minuten die Verunglückten. Sieben der Verunglückten klammerten sich an dem kieloben treibenden Boot fest, während der 56-jährige Bootseigner auf dem Kiel stand und vorschriftsmäßig Notzeichen mit der Taschenlampe gab. Diese waren auch erforderlich, denn die Schifffahrt auf dem Main war zu dieser Zeit wieder freigegeben und es herrschte Schiffsverkehr. So passierte ein Frachtschiff die Unfallstelle, zum Glück ohne die im Fahrwasser schwimmenden Schiffbrüchigen zu überfahren.
Die eingetroffene Wasserschutzpolizei nahm die Gekenterten umgehend an Bord und das treibende Schiff in Schlepp. Sie brachten sie zur Slipstelle der Wasserwacht am Mainparksee in Mainaschaff. Verletzte gab es zum Glück nicht. Der glückliche Ausgang ist laut Wasserschutzpolizei insbesondere dem souveränen Verhalten des Skippers zu verdanken. Er warnte nicht nur profihaft die übrige Schifffahrt, sondern hielt auch seine Fahrgäste zusammen am Boot, wirkte beruhigend auf sie ein und half beim Einstieg in das Boot der Wasserschutzpolizei.
Das Sportboot wurde heute mittels Kranwagen geborgen. Zur Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden. Nach der Erstmeldung der Havarie waren umfangreiche Kräfte der Feuerwehren zur Wasserrettung alarmiert worden. Sie brauchten jedoch nicht mehr tätig zu werden, denn die „WSP 21“ hatte bereits alle schiffbrüchigen Seelen gerettet. Die Wasserschutzpolizei hat wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr und zur Klärung der Unfallursache die Ermittlungen aufgenommen.