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Wie ernst die Offerte an den SPD-Politiker gemeint war, sei dahingestellt. Jedenfalls besuchte eine hochrangige Delegation aus dem Land der Steppe jetzt Pfaffenhofen, um sich über nachhaltige Stadtentwicklung zu informieren.

(ty) Auf Einladung des bayerischen Wirtschaftsministeriums sowie der städtischen Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) besuchte eine hochrangige Delegation aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, die Kreisstadt Pfaffenhofen, um sich über das Thema „Nachhaltige Stadtentwicklung“ zu informieren.

Mit der Mongolei verbindet man landläufig eher ein in weiten Teilen unbewohntes Land mit sagenhafter, intakter Natur und einer ausgeprägten Nomadenkultur. „Doch weit gefehlt“, berichtet WSP-Chef Matthias Scholz nach dem Treffen: „Landflucht, Verstädterung, Energie-Erzeugung und die Zunahme des Verkehrs sind die Probleme, denen sich das Land in Zentralasien mittlerweile stellen muss“.

 

Es schade nicht, zu sehen, was andere Länder und Kommunen unternehmen, um ihre Herausforderungen zu lösen, so Scholz. „Zudem lernen auch wir von unseren Gästen. Wir bieten deshalb regelmäßig derartige internationalen Treffen an und freuen uns über den Austausch.” Als Fachreferenten begrüßten Gartenschau-Geschäftsführer Walter Karl und Stadtrat Markus Käser (SPD) die weit gereisten Gäste in Pfaffenhofen. 

Karl, der als ehemaliger Stadtbaumeister und Geschäftsführer der Gartenschau-GmbH, den Fokus seiner Ausführungen auf die Beseitigung städtebaulicher Fehlentwicklungen legte, zeigte Lösungsansätze auf – wie etwa die Schaffung von Naherholungsflächen mittels Teilnahme an einer bayerischen Gartenschau, die in ihrem Grundsatz und Ursprung als städtebauliches Förderprogramm zu verstehen sei.

 

Danach referierte Käser als Vertreter der Stadt und Experte für das Themengebiet Nachhaltigkeit. Er zeigte die vielfältigen Herausforderungen auf, vor denen eine wachsende Stadt in einer wirtschaftlich boomenden Region steht. Wie die WSP berichtet, stießen das Pfaffenhofener Einheimischen-Modell, die Bemühungen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum durch Kommunen, der Weg zu einer sauberen Stromversorgung und eine Verkehrsplanung, die menschen- und nicht autogerecht ausgerichtet ist, auf größtes Interesse bei der Delegation. 

Dass Käser mit seinen Vorstellungen nicht falsch liegt, zeigte ein spontanes Jobangebot aus den Reihen der mongolischen Gäste. „Es gibt auch hier in Pfaffenhofen noch viel zu tun”, winkte der SPD-Chef das wohl doch eher humorig platzierte Kompliment aber höflich ab. Bei so manchem hiesigen CSU-Politiker hätte Käsers Wechsel in das Land der Steppe wohl durchaus Freude ausgelöst.

Nach einer gemeinsamen Diskussion reiste die Delegation aus der Mongolei jedenfalls dann weiter nach München, Würzburg, Iphofen und Schweinfurt.

Kümmerten sich um die mongolische Delegation: WSP-Chef Matthias Scholz (von links), SPD-Stadtrat Markus Käser und Gartenschau-Geschäftsführer Walter Karl; hier im neuen Bürgerpark.


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