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Beim Gründer-Treffen in Pfaffenhofen erzählte Marion Stark ihre Geschichte. Außerdem wurde gehechelt, gehüpft und geschrien. Und Blaukraut blieb Blaukraut.

(ty) Organisiert vom Kommunalunternehmen für Strukturentwicklung im Landkreis Pfaffenhofen (KUS), fanden sich gestern rund 50 Gründer im neuen Lokal „Insel 1“ in Pfaffenhofen ein, um an der „sportlichsten Veranstaltung, die das KUS jemals organisiert hat“, teilzunehmen. Ob Hecheln, Hüpfen, Schreien oder den Erlkönig vortragen – die Gäste waren mit vollem Eifer bei der Sache. 

Vom Referenten der Sprecherakademie Pfaffenhofen, Matthias Christian Rehrl, wurden die Gründer gleich zum Mitmachen aufgefordert. Nach der Lockerungsübung sollten Emotionen in Texten transportiert werden – ganz unabhängig vom Inhalt. „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid“, wurde verliebt gesäuselt. Und eher wütend schallte es durch den Raum: „Den Potsdamer Postkutschkasten putzt der Potzdamer Postkutscher“.

 

Auch beim Telefonieren, so war zu erfahren, könne ein kleiner Trick beim Gegenüber ein gutes Gefühl erzeugen: Lächeln am Telefon. „Durch Emotionen wird’s authentisch“, erklärte Rehrl. „Aber auch die Körperhaltung und Atmung sind unheimlich wichtig.“ Typische Anzeichen von Stress seien, die Schultern hochzuziehen und nur noch „oben“ zu atmen. „Dadurch nimmt aber auch der Gegenüber den Eindruck von Stress wahr und glaubt Ihnen dadurch unterbewusst weniger“, so Rehrl. 

Durch Entspannungs- und Atemübungen schärft der Sprech-Coach und Schauspieler das Bewusstsein für solche Mechanismen. „Warum werden Babys beim Schreien nicht heiser?“, fragt er in die Runde. „Weil sie richtig atmen“, lautet die Antwort. Durch dieses Beispiel sollten die Teilnehmer dazu angehalten werden, sich ihrer Atmung bewusst zu werden. Getreu dem Motto „Praxis pur“ wurde dies dann in gemeinsamen Übungen vertieft.

 

KUS-Leiter Johannes Hofner begrüßte die Teilnehmer.

In der kurzen Zwischenpause ergaben sich bereits viele spannende Gespräche unter den Teilnehmern, ehe dann Marion Stark vom „Barfuß-Studio“ in Pfaffenhofen in ihre persönliche Gründungs-Geschichte einstieg. Zusammen mit Daniela Dohrmann wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Nur drei Monate lagen zwischen der ersten zaghaften Idee und dem Start des Projekts. Der Weg dorthin war für Stark kein geradliniger, er war geprägt von einigen Sackgassen und Umwegen. Aber für die junge Unternehmerin stand fest: „Ich will selbstständig sein und ein Studio leiten.“ 

In Dohrmann fand sie die perfekte Ergänzung: „Im Gespräch kam die Idee auf, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Irgendwann. Unabhängig voneinander suchten wir aber bereits am nächsten Tag nach Räumlichkeiten.“ Das perfekte Objekt fand sich schnell. Dann hieß es „nicht lange fackeln“. In kürzester Zeit standen die Finanzierung und ein Business-Plan. Knapp sechs Monate nach der Geschäftsidee sind die Kurse und Beratungen sehr gefragt, es gibt sogar schon Wartelisten.

„Ohne Hilfe wäre das nicht möglich gewesen“, erklärte Stark und bedankte sich nochmal bei allen Unterstützern. Wie berichtet, waren die beiden Frauen mit ihrer Geschäftsidee auch in das viel gelobte Studio-Projekt der Stadt Pfaffenhofen aufgenommen worden. Das ausgezeichnete Modell unterstützt seit Jahren junge Leute – finanziell und auch mit Hilfe von ehrenamtlichen Tutoren – beim Sprung in die Selbstständigkeit. Lesen Sie dazu: Sprung in die Selbstständigkeit

Die beiden Gründerinnen wollen mit ihrem Studio Familien begleiten und sehen es als ganzheitliche Unterstützung. Besonders für junge Familien, die neue Kontakte suchen oder einfach gerne zusammen mit ihren Kindern etwas erleben wollen, soll das „Barfuß-Studio“ eine pädagogisch fundierte Anlaufstelle sein. 

An den Fragen des Publikums merkte man, dass auch die Vereinbarkeit von Familie und Selbständigkeit für alle ein großes Thema ist. „Zu 90 Prozent läuft es gut und dann sind da die zehn Prozent, wo meine Familie schon mal an meinem Verstand zweifelt“, antwortete Stark mit einem Lächeln auf die Frage, wie es ihr persönlich dabei ergeht. 

Zum Abschluss nutzten dann die Teilnehmer die Zeit zum „Netzwerken“. Am reichhaltigen Grillbuffet bei bestem Sommerwetter auf der Terrasse wurden Themen vertieft, Probleme erörtert und Tipps gegeben.

Referent Christian Rehrl bei seinem Mitmach-Vortrag „Authentisch Ideen präsentieren“.


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