Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten

Fußgängerin von Lkw mitgeschleift – tot

(ty) Gestern Abend kam es in Neuötting zu einem folgenschweren Unfall mit tödlichem Ende. Der Fahrer eines Sattelzugs erfasste mit seiner Zugmaschine eine Fußgängerin (71) und schleifte diese mit. Die Frau erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass sie noch am Unfallort starb. Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei den genauen Hergang des Unglücks. Die Inspektion Altötting bittet dabei auch um Zeugenhinweise.

Wie es heißt, fuhr der 60-Jährige gegen 18.30 Uhr mit einer Sattelzugmaschine samt Auflieger von einem Parkplatz an der Braumeisterstraße in den Kreisverkehr in der Zunftstraße ein und verließ diesen bei der ersten Ausfahrt in nördlicher Richtung. Dabei erfasste die rechte Seite der Zugmaschine eine Fußgängerin und schleifte sie einige Meter weit mit. Die Frau, eine 71-Jährige aus einer Gemeinde im Landkreis Altötting, erlitt so schwere Verletzungen, dass sie noch am Unfallort verstarb. Der Lkw-Fahrer kam mit einem Schock zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.

Zur genauen Rekonstruktion des Unfallhergangs zogen die Beamten der Polizeiinspektion Altötting auf Weisung der Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen hinzu. Die Feuerwehr unterstützte die Polizei durch Absperrmaßnahmen. Die Polizei bittet Unfallzeugen – insbesondere den Fahrer eines gelben Lkw, der zur Unfallzeit in entgegengesetzter Richtung unterwegs war – sich unter der Telefonnummer (0 86 71) 96 44 0 zu melden.

61-Jährige fährt besoffen bei der Polizei vor

(ty) Mit verwaschener Aussprache und in wackeligem Gang stellte sich am gestrigen Abend eine 61-Jährige in der Wache der Polizeiinspektion Coburg vor. Sie wollte Anzeige wegen zwei Unfallfluchten erstatten und war dafür mit ihrem Auto betrunken bei der Polizei vorgefahren. Gegen 19.15 Uhr tauchte die Frau auf der Wache auf und brachte ihr Anliegen vor. Schnell stellte sich heraus, dass sie unter Alkoholeinfluss stand und selbst mit ihrem Auto gekommen war. Ihr Pkw stand mitten auf dem Fußweg, direkt vor dem Haupteingang der Polizeidienststelle.

Die Betrunkene beharrte gegenüber den Beamten darauf, dass ihr Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarkts vorne rechts und hinten links von einem Unbekannten angefahren und massiv beschädigt worden sei. Bei einer Nachschau und einer Spurensicherung am Fahrzeug deutete jedoch vieles daraufhin, dass die 61-Jährige selbst mindestens zwei Anstöße verursacht hatte. Ein Alkotest bei der Frau erbrachte über ein Promille. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft musste sie eine Blutentnahme über sich ergehen lassen.

Die Polizisten fuhren im Anschluss die möglichen Fahrtrouten der 61-Jährigen vom Einkaufsmarkt am Postweg bis zu ihrer Wohnadresse und von der Wohnadresse bis zur Polizeidienststelle ab. Allerdings konnten keine Unfallörtlichkeiten festgestellt werden, die mit den Schäden am Fahrzeug der betrunkenen Frau zusammenpassten. Die Beamten ermitteln gegen die 61-Jährige nun wegen Trunkenheit im Verkehr. Sollte sich bestätigen, dass die Frau selbst ursächlich für die Schäden an ihrem Fahrzeug war, wird weiterhin noch ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat gegen sie eingeleitet werden. Außerdem wären Ermittlungen wegen Unfallflucht die Folge. 

Merkwürdige Pkw-Entsorgung geklärt

(ty) Das Rätsel um das zerlegte Auto (Foto ganz oben) im Wald bei Kirchhaslach im Unterallgäu ist gelöst. Der Verursacher meldete sich aufgrund der Veröffentlichung selbst. Er hatte das Auto vor rund zwei Wochen selbst mit einem Trennschleifer zerschnitten und die Teile in das Waldstück bei Greimeltshofen gebracht. Nun erwartet ihn eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige beim Landratsamt.

Der 51-jährige Arbeiter pendelt zwischen seiner Arbeitsstelle in Deutschland und seiner Familie in Rumänien hin und her. Als sein Opel kaputtging, hatte er es auf diese Art und Weise entsorgt. Zuvor entnahm er die Betriebsflüssigkeiten und säuberte beispielsweise die Ölwanne gründlich. Deswegen wurden weder Erdreich noch Grundwasser verunreinigt. Seiner Angabe zufolge war ihm das Verbot zur Entsorgung seines alten Autos auf diese Art und Weise nicht bewusst. Neben dem Bußgeld wird er die Entsorgungskosten tragen müssen.

13-Jähriger füllt 13-Jährige ab

(ty) Ein besoffene 13-Jährige aus Haldenwang im Allgäu wurde gestern gegen 18 Uhr mit dem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert. Ein ebenfalls 13  Jahre alter Bub hatte dem Mädchen mehrere Gläschen Schnaps verabreicht. Nachdem das Mädchen dann betrunken war, riefen weitere Freunde den Rettungsdienst. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hatte der Junge den Schnaps aus der elterlichen Wohnung mitgenommen. Die Polizeiinspektion Kempten ermittelt.

Sprenggranate gefunden

(ty) Auf eine Sprenggranate (Foto) stießen gestern Nachmittag Arbeiter bei Grabungen im Bereich Obstmarkt/Am Kranen im Bamberger Stadtgebiet. Nachdem sie den verdächtigen Gegenstand entdeckt hatten, stellten sie ihre Arbeiten umgehend ein und verständigten die Polizei. Beamte sperrten die Baustelle großräumig ab. Der Straßenverkehr war von den Maßnahmen nicht betroffen. Ein Sprengkommando identifizierte den Gegenstand als Zwei-Zentimeter-Sprenggranate, vermutlich ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, und entsorgte diese. Die Absuche nach weiteren Sprengkörpern verlief negativ und die Bauarbeiten konnten dann fortgesetzt werden.

Arbeiter stürzt in Baugrube

(ty) Am gestrigen Morgen war ein Arbeiter in Weißenhorn (Kreis Neu-Ulm) damit beschäftigt, an einem drei Meter tiefen Loch auf einer Baustelle zum Fernwärmeleitungsbau einen Saugschlauch für die Abwasserpumpe zu verlegen. Plötzlich rutschte Erdreich in die Grube – und damit auch der Arbeiter. Dabei stieß er mit dem Hinterkopf gegen ein Rohr. Der 57 Jahre alte Arbeiter war nach dem Sturz noch ansprechbar, musste aber von der Feuerwehr aus dem Bauloch gerettet werden. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert.

Ausgeliehenes Autos geschrottet

(ty) Ein 37-jähriger Augsburger war gestern Abend mit dem ausgeliehenen Auto eines Bekannten unterwegs, als er kurz nach 23 Uhr aus einer Tankstelle im Kobelweg fuhr. Hierbei beschleunigte er offenbar zu stark, verlor die Kontrolle über den Toyota und überfuhr eine Verkehrsinsel. Der Aufprall war derart heftig, dass beide Front-Airbags ausgelöst wurden. Auf der Verkehrsinsel wurde außerdem ein Verkehrszeichen (ironischerweise der Pfeil, der signalisiert: rechts vorbei) komplett zerstört.

Der 37-Jährige kam zur Untersuchung ins Klinikum, dürfte sich aber nach ersten Erkenntnissen nicht schwerer verletzt haben. Eine Alkoholisierung konnte bei ihm nicht festgestellt werden. Der Sachschaden an Auto und Verkehrszeichen beläuft sich auf insgesamt rund 5500 Euro. Außerdem musste eine 60 Meter lange Spur ausgelaufener Betriebsstoffe beseitigt werden. Der Pkw wurde abgeschleppt.

Kontrollierte Sprengung

(ty) Beim Abladen von Bauschutt hat ein Mann heute in Prosselsheim (Kreis Würzburg) zwei höchst empfindliche Splitterbomben entdeckt und daraufhin den Kampfmittelräumdienst verständigt. Die zwei Kilogramm schweren Bomben wurden schließlich kontrolliert gesprengt. Eine Entschärfung war nicht möglich.

Nach Eingang der Mitteilung bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken war das Sprengkommando Nürnberg bereits vor Ort. Für die kontrollierte Sprengung wurde das Gebiet um den Fundort am Gutshof weitläufig abgesperrt. Von der Sperrung waren auch kurzzeitig die Kreisstraße zwischen Seligenstadt und Euerfeld sowie die nahe gelegene Bahnstrecke betroffen. Die Sprengungen der beiden Bomben erfolgten um 18.50 und 19.20 Uhr. Bis dahin mussten etwa 15 Anwohner vorsorglich ihre Häuser verlassen. Sämtliche Sperrungen konnten um 19.30 Uhr aufgehoben werden.