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Ihm wurde ein Gewinn von rund 95 000 Euro in Aussicht gestellt. Das Ergebnis sind allerdings nur Frust und die Tatsache, dass er jetzt sogar um 900 Euro ärmer ist. Die Polizei warnt einmal mehr vor dubiosen Anrufern.

(ty) Ein angeblicher Gewinn in Höhe von stolzen 49 500 Euro hatte für einen 22-jährigen Pfaffenhofener am Ende nur Frust sowie die Tatsache zur Folge, dass er jetzt sogar um 900 Euro ärmer ist. Die örtliche Polizeiinspektion berichtet heute von dem geprellten jungen Mann und warnt zugleich vor dieser Betrugs-Masche. Die ist indes keineswegs neu und funktioniert – zumindest vom Prinzip her – stets nach demselben Muster: Den Opfern wird ein in der Regel durchaus stattlicher Gewinn in Aussicht gestellt, doch um an diesen zu gelangen, sollen die vermeintlichen Glückspilze erst einmal blechen.

 

Zum konkreten Fall: Bei dem jungen Mann klingelte am vergangenen Samstag gegen 13 Uhr das Telefon, am anderen Ende der Leitung war ein Unbekannter, auf dem Display wurde die Nummer 00 49 30 83 10 89 82 angezeigt. Der Anrufer offenbarte dem verblüfften Pfaffenhofener die frohe Kunde, dass er im Rahmen eines angeblichen Gewinnspiels 49 500 Euro gewonnen habe. Zum Empfang dieses kleinen Vermögens sei es lediglich noch notwendig, eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 900 Euro im Voraus mittels so genannter Steam-Guthabenkarten zu berappen. „In seiner Euphorie“, so berichtet ein Polizei-Sprecher, sei der 22-Jährige dieser dubiosen Aufforderung nachgekommen.

 

Der vermeintliche Glückspilz besorgte sich also entsprechende Guthabencodes für diese Spielplattform und übermittelte die Daten dem Anrufer. Nachdem er die Codes weitergegeben hatte, wurde er gestern nochmals aufgefordert, zu bezahlen – diesmal 5100 Euro. Der Betrüger am  Telefon gab dabei vor, sich in der Gewinnsumme vertan zu haben. Tatsächlich habe der 22-Jährige nämlich unglaubliche 94 500 Euro gewonnen. Das kam dem jungen Mann dann doch komisch vor und er informierte die Polizei – die musste ihm dann die ernüchternde Botschaft offenbaren, dass er Opfer eines so genannten Callcenter-Betrugs geworden war.

Wie ein Polizei-Sprecher erklärt, agieren solch kriminelle Telefon-Agenten zumeist aus dem Ausland. Sie verfügen über Datenbestände mit Telefonnummern und oftmals auch weitere persönliche Angaben zu ihren Opfern. Die vermeintlichen Gewinner werden dann über „Voice over IP“-Verbindungen angerufen – so entsteht über die auf dem Display angezeigte Nummer der Eindruck, als käme der Anruf aus dem Inland.

Bei dem Telefongespräch werden den Opfern dann verschiedenste Märchen aufgetischt und meist große Gewinne in Aussicht gestellt. Allerdings, so heißt es dann, würden diese Gewinne erst nach der Zahlung einer Gebühr ausbezahlt. Das kann über verschiedenste Zahlungsdienste erfolgen. „Persönliche Geldübergaben kommen nur in den wenigsten Fällen vor, da die Täter aus dem Ausland agieren und die elektronischen Guthaben in Form von Codes wesentlich gefahrloser erhalten können“, weiß die Polizei. 

Die Inspektion Pfaffenhofen aus aktuellem Anlass einmal mehr ausdrücklich vor dieser Masche. „Übermitteln Sie in keinem Fall Guthabencodes oder Gutscheincodes an fremden Personen und nehmen Sie auch keine Überweisungen aufgrund telefonischer Versprechungen vor“, lautet der Ratschlag. „Vertrauen Sie auf Ihren gesunden Verstand. Echte Gewinne mit großen Summen werden nicht telefonisch mitgeteilt und schon gar keine Gebühr hierfür verlangt.“


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